Zwölf junge Geflüchtete aus neun Nationen haben im September bei Häfele in Nagold eine zweijährige Ausbildung zum Fachlageristen begonnen. Jetzt findet sich das mittelständische Familienunternehmen als Leuchtturmbetrieb in Baden-Württemberg und als nationales Vorzeigebeispiel in Sachen betrieblicher Integrationsarbeit wieder. Der designierte Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, besuchte deshalb das Versandzentrum. „Was hier in Angriff genommen wurde ist in Umfang und Stringenz einzigartig und vorbildlich“, sagte Scheele.
Integration durch Ausbildung
Mit der Ausbildung zum Fachlageristen wurde im Unternehmen ein neuer Ausbildungsberuf zusätzlich zum normalen Ausbildungsprogramm aufgenommen. Häfele war es nämlich wichtig, dass mit diesem Projekt kein anderer Ausbildungs- bzw. Praktikumsplatz verloren geht. In der Häfele Zentrale in Nagold arbeiten Menschen aus aller Herren Länder tagtäglich zusammen, im Versandzentrum allein über 20 Nationalitäten. Dort lernen nun auch die 12 jungen Männer im Alter von 17 bis 35 Jahren aus Afghanistan, Eritrea, Gambia, Irak, Kamerun, Nigeria, Pakistan, Somalia und Togo. Die Geflüchteten bekommen nach zwei Jahren einen anerkannten Berufsabschluss.
Insgesamt begannen Anfang September 33 junge Leute ihre Berufsausbildung. Als eines der größten Unternehmen in der Region steckt Häfele seit Jahrzehnten viel Kraft in die Ausbildung im dualen System. „Wir fühlten uns verpflichtet einen Beitrag zur Integration junger Menschen zu leisten“, begründet Unternehmensleiterin Sibylle Thierer das Engagement. (bs)
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