Was passiert, wenn der Chef oder Inhaber für längere Zeit ausfällt? Oder wenn der Betrieb übergeben werden soll? Vor allem für kleinere Handwerksbetriebe kann das zum Problem werden, wenn keine Vorsorge getroffen wurde. Hilfe bietet nun ein Leitfaden mit allen relevanten Informationen für Unternehmen in unvorhergesehenen, unternehmenskritischen Situationen, den der Arbeitskreis Recht und Management von Netzwerk Boden erarbeitet hat. Das Netzwerk ist ein Zusammenschluss von Handwerksunternehmen und Industriepartnern aus den Bereichen Bodenbelag, Parkett, Fliese/Naturstein, Estrich und Raumausstattung.
Lösungen für den Ernstfall
Anhand von Empfehlungen für Checklisten, Vollmachten und Verfügungen will das Handbuch den Mitgliedsbetrieben des Netzwerks Lösungen für den überraschenden Notfall aufzeigen, sei es bei Krankheit, Unfall oder Betriebsübergabe. „Viele kleine und mittelständische Unternehmen haben keine Notfallvorsorge und laufen Gefahr, dass im Unglücksfall die Räder still stehen“, erklärt Michael Schanbacher, Mitglied des Arbeitskreises. „Wir wollen, dass die Netzwerk-Mitglieder für den Notfall gut gerüstet sind und der Boden für die gelungene Weiterführung der Geschäfte bereitet ist.“
Das Handbuch spricht alle Themen an, die beim Ausfall der Geschäftsleitung oder des Inhabers relevant sein könnten – Mietverträge, Finanzierung, Bankgeschäfte, Vertretungsregelungen. Wer weiß beispielsweise über die wichtigsten Projekte Bescheid oder hat Vollmachten? Wer kann sofort das Unternehmen weiterführen? Wie ist insgesamt die Unternehmensnachfolge geregelt? Gibt es mehrere Erben? Ist ein Beirat eine Option und gibt es Anpassungsbedarf beim Gesellschaftervertrag? Überlegungen zur Organisation des Unternehmens in Notfällen und die Ausgestaltung des individuellen Notfallhandbuchs sollten mit Familienangehörigen und den wichtigsten Mitarbeitern gemeinsam besprochen werden, empfiehlt Schanbacher. Dann sei das eine strategische Chance für alle Beteiligten, auch, um Unternehmensziele neu festzulegen. (bs)