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Orientierung zu Neuheiten aus Technik und Recht

Gut besuchter Fenstertag Rheinland-Pfalz
Orientierung zu Neuheiten aus Technik und Recht

Orientierung zu Neuheiten aus Technik und Recht
Interessante Neuheiten erfuhren die Teilnehmer des Fenstertags. Foto: Schreiner Rheinland-Pfalz
Fenster richtig befestigen, Schimmelpilz im Fensterfalz, neue Entwicklungen im Bauvertrag: Neuheiten aus Technik und Recht standen bei der Fachtagung für rheinland-pfälzische Fensterbauer im Februar im Mittelpunkt. Referenten aus Verbänden, Kammern und Firmen gaben den knapp 50 Unternehmern Orientierung über Neuigkeiten am Markt. Veranstaltet wurde der 7. Rheinland-Pfälzische Fenstertag vom Landesinnungsverband Schreinerrheinlandpfalz. Parallel zur Tagung präsentierten Partnerfirmen ihre Produkte und Dienstleistungen.

Richtig befestigen
Ralf Spiekers vom Bundesverband Tischler Schreiner Deutschland erläuterte die neue Fachschrift „Fenster richtig befestigen“, die seit Dezember 2016 erhältlich ist. Er machte deutlich, dass für zahlreiche Befestigungslösungen inzwischen komplexe statische Berechnungen gefordert werden. Das 251-seitige Tabellenwerk deckt mit seinen 194 statischen Nachweisen zahlreiche „Sonderfälle“ von Fensterbefestigungen aus dem Leitfaden zur Montage ab. Mit Zahlen rund ums Fenster informierte Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des VFF, die Zuhörer. Er gab Einblick in die Klimaschutzziele bis 2020 und deren Folgen für die Fensterbranche. von der kommenden EnEV über die FSC/PEFC-Zertifizierung bis hin zur Entwicklung des Fenstermarktes und deren Ausrichtung.
Zum Thema Mitarbeitermotivation hatte Katharina Lamprecht, systemischer Berater und Supervisor, eine Antwort: „Geben Sie als Unternehmer ihren Mitarbeitern mehr Freiraum, damit sie sich im Arbeitsalltag vernetzen können. Denn jeder Mitarbeiter besitzt eine Motivation, die ihn täglich zur Arbeit treibt.“ Denn ohne Sinnerleben, so Lamprecht, werden wir krank – psychisch und körperlich.
Gegen den Schimmelpilz
Es gibt viele Gründe, warum Schimmelpilze im Fensterfalz entstehen, aber nicht, weil der Fensterbauer zu dichte Fenster eingesetzt hat. Das unterstrich Jürgen Sieber, Glasermeister und Sachverständiger, in seinem Vortrag. Das Phänomen tritt verstärkt in gut gedämmten Häusern auf, deren Blower-Door-Test gut bestanden wurde. Je besser der Blower-Door-Test ausfiel, desto stärken waren die Kondensat-Ausfälle im Fensterfalz. „An einer Lüftungsanlage führt daher kein Weg vorbei“, so Sieber.
Die Vielzahl in der Praxis verwendeter Absturzsicherungen aus Glas verdeutlichen, dass mit den Errungenschaften moderner Gläser auch die Anforderungen an deren Planung und Ausführung enorm gestiegen sind. Lutz Wiegand, Sachverständiger für Glas im Hochbau, machte den Fensterbauern deutlich, dass die stetig wachsende Flut von Normen, Richtlinien und Regelwerken fast nur noch mit Expertenwissen abgedeckt werden kann. Denn jeder Mangel in der Ausführung bedeutet meistens einen hohen finanziellen Verlust für den Betrieb.
Neues zum Bauvertrag
Über die Auswirkungen des sogenannten Verbraucherstreitbeilegungsgesetzes, das am 1.2.2017 in Kraft getreten ist und für Betriebe mit über 10 Mitarbeitern gilt, informierte Eugen Patzwald, Fachanwalt für Bau- und Vertragsrecht. Er gab zu verstehen, dass eine zusätzliche Angabe auf der eigenen Website und in den AGBs darüber erforderlich ist, ob die Bereitschaft zur Teilnahme am Verfahren vor der Verbraucherschlichtungsstelle besteht. Hinweise dazu erhalten Unternehmer auf der Website des ZDH. Weiterhin berichtete Patzwald über den Gesetzesentwurf von Heiko Maas, Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz, zur Reform des Bauvertragsrechtes mit Endverbrauchern. Mehrheitlich seien die Ausführungen eher fragwürdig und für die Unternehmer nachteilig. (bs)
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