Diese vier Jungs haben gerade die Techniker-Schule in Hildesheim abgeschlossen (v.l. im Uhrzeigersinn):
Sven Bornwasser alias Tzwänn (25) im schwarzen Shirt hat Montage-Erfahrung im Ausland. Einst genoss er am Lago Maggiore Pizza und Bier bei Sonnenuntergang. Er isst gern „Weck und Worscht“ weil’s einfach, schnell und lecker ist und liebt sein Meisterstück – eine Vitrine für Gitarrenzubehör in Form eines Gitarrenkoffers. Sein Lieblingsholz ist Wenge: „Die Farbschattierungen sind jedes Mal wieder überraschend und faszinierend.“
„Papa“ Michael Handzik (40) im karierten Hemd weiß: „Es ist nicht schön, wenn eine Schaumdose in der Wohnung explodiert“ und erreicht mit Freundlichkeit mehr. Als Meisterstück hat er einen Schminktisch für seine Frau gebaut. Er mag Plunderstücke, arbeitet gern an der Altendorf oder mit dem Akkuschrauber – und fühlt sich als Titelstar wie ein Tischler-Playmate.
Fabian „Fäibi“ Hell (28) wurde mal eine Tür vom SEK eingetreten, die er gerade erst repariert hatte. Er ist auch deshalb Tischler geworden, weil er der Beruf einfach praktisch findet. Auf Montage löst er gerne Probleme. Wäre Fäibi eine Holzart, wäre es Buche: „Ich bin manchmal mittelschwer bis schwer zu ertragen, verfüge aber über eine hohe Abriebfestigkeit. Ich schwinde (mit dem Alter) stark und sollte keinen großen Feuchtigkeitsschwankungen ausgesetzt werden, da ich sonst unbrauchbar werde.“
Chris(topher) Schröter (22) mag laute Maschinen und fliegende Späne. Die Liebe zum Holz wurde ihm in die Wiege gelegt: Seine Eltern haben ein Massivholzmöbelgeschäft. Er steht auf Eiche („Wussten Sie, dass Knochen so elastisch sind wie Eichenholz?“) und findet, dass nichts über eine geölte Oberfläche geht. Das Ansehen des Handwerks lässt seiner Meinung nach leider nach: „Es muss immer günstiger und schneller gehen. Auf Qualität und Langlebigkeit legt kaum noch einer Wert.“
Manchmal fehlt allen die Wertschätzung. „Trotzdem ist es toll, dass wir hochwertige und vielfältige Unikate erschaffen können.“
Ihr Rat an die Jugend: Lasst euch nicht unterkriegen – wir haben alle mal klein angefangen. Ihr seid die Zukunft des Handwerks! Sucht euch einen kleinen Betrieb, in dem ihr alles gelehrt bekommt und lasst euch nicht ausnehmen. Macht das Beste aus der Ausbildung, nehmt alles mit was ihr könnt und zeigt, dass ihr was lernen wollt. Bevor ihr auf eine weiterführende Schule geht, geht mindestens drei Jahre arbeiten – am besten in einem anderen Unternehmen als während der Lehre.
Hintergrund: Fotoaktion auf der Ligna 2015
Wir haben den schönsten Beruf der Welt. Wir können alles reparieren, Neues erschaffen und Altes wieder herrichten. Wir sind trotzdem bodenständig und bescheiden. Auf der Ligna 2015 hat BM jede Menge Schreiner, Tischler und Fensterbauer ins rechte Licht gerückt und zu echten Titelstars gemacht.
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