Die Innovationskraft des Handwerks kann durch gezielte Ausrichtung der Förderinstrumente gestärkt werden. Das stellt eine Studie des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen (ifh) fest. Eine Förderung sei offenbar auch nötig – denn der Anteil der kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) an den Innovationsausgaben ist in Deutschland von 1995 bis 2013, also in knapp 20 Jahren, um fast die Hälfte zurückgegangen, von 42 auf 24 Prozent.
Innovationen werden ausgebremst
Abgesehen davon, dass sich besonders kleinere Unternehmen immer mehr aus der eigenen Forschung und Entwicklung (FuE) verabschiedet haben, macht die gemeinschaftlich vom ifh Göttingen und der KfW Research erstellte Studie unter anderem Finanzierungsbeschränkungen der KMU als bedeutendes Hindernis bei der Umsetzung von Innovationsaktivitäten aus. Darüber hinaus werden Innovationen jeglicher Art durch weitere Hindernisse ausgebremst, wie z.B. organisatorisch-personellen Defizite oder regulatorisch-administrative Belastungen. Die Autoren der Studie schließen daraus, dass eine breite Ausrichtung der KMU-Innovationsförderung wichtig ist, damit die unterschiedlichen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Innovationstätigkeit der KMU tatsächlich Berücksichtigung finden.
Beratungsangebote als erfolgversprechender Ansatz
Indem die Studie einen zusätzlichen Fokus auf die Handwerkseigenschaft der KMU legt, wird auch die besondere Lage von handwerklichen Unternehmen im Innovationsgeschehen deutlich. Als ein Beispiel nennen die Autoren die Schwierigkeit handwerklicher KMU, sich technologischen Veränderungen schnell genug anzupassen. Offenbar gebe es im Handwerk spezifische Lern- und Wissensbedingungen, die bestimmte organisatorisch-personelle Innovationshemmnisse wahrscheinlicher machen. Diese Studie kann daher als Beleg dafür gelten, dass die überbetrieblichen Berufsbildungsstätten und Kompetenzzentren der Handwerksorganisationen und ebenso die von den Handwerkskammern angebotene Innovations- und Technologieberatung Erfolg versprechende Ansätze sind, um die Innovationskraft der kleineren Unternehmen im Handwerk zu stärken. (bs/Quelle: ifh)
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