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Leuchten in Möbeln

Allgemein
Leuchten in Möbeln

Ohne Licht kein Raum – ohne Licht kein Möbel und kein Innenausbau! Licht ist gewissermaßen die vierte Dimension in der Raumgestaltung – Licht belebt die Innenraumgestaltung und somit das Möbel und den Innenausbau. Neben dem natürlichen Sonnen- oder Tageslicht, das durch Fenster, Glastüren oder Oberlichter den Raum erhellt, gibt es natürlich die künstliche Beleuchtung mit den verschiedensten Lampen- und Leuchtentypen, die vorwiegend in der Dämmerung und Nacht elektrische Energie in Licht umwandeln, dieses abstrahlen und Räume und Gegenstände beleuchten und/oder anstrahlen. Mit der Halogen-Niedervolttechnik ist auch der Schreiner/ Tischler in der Lage, Lichtquellen in seine Innenausbauten und Möbel zu integrieren und damit sein Werk ins rechte Licht zu rücken. Was bei der Planung, Konstruktion, Einsatz und Montage von Halogen-Niedervoltleuchten zu beachten ist, beschreibt unser Autor im folgenden Beitrag.

Von Dipl. Des. Thomas Freese

Leuchten in Möbeln können folgende Aufgaben haben: Erstens die Gegenstände zu erhellen, die im Möbel (beispielsweise in einer Vitrine) ausgestellt sind oder Arbeiten im Möbel (z. B. Schreibfach, Schreibklappe oder Barfach) zu ermöglichen.
Leuchten in Deckenblenden, abgehängten Decken oder in komplexen Innenausbauten können sowohl zur Raumbeleuchtung beitragen als auch Lichtakzente am oder mit dem Möbel setzen.
Das menschliche Auge ist ein „Empfänger“ und kein „Sender“. Dies bedeutet, daß unser Auge nur Gegenstände wahrnehmen kann, auf die auch Lichtstrahlen fallen. Dabei ist es gut, wenn die Lichtrichtung möglichst parallel zum Blick des Menschen auf den Gegenstand treffen.
Um Blendfreiheit (Direktblendung) zu gewährleisten, ist es wichtig, daß die Lichtquellen in dem vorderen Bereich oder vor der Front untergebracht sein sollten und für den Betrachter abgeschirmt sind.
Lichtquellen im Möbel können horizontal im oder unter dem oberen Korpusboden oder unter konstruktiven Fachböden angeordnet werden. Somit kann jedes Fach ausgeleuchtet werden, wobei darauf zu achten ist, daß die Lichtquelle nach vorne abzuschirmen ist. Verstellbare Böden sind ungeeignet, da es Probleme mit dem elektrischen Anschluß gibt.
Als zweite Möglichkeit kann die Lichtquelle auch vertikal im vorderen Bereich des Möbelkorpusses untergebracht werden. Hier bieten sich die Seiten oder Mittelwand an. Auch hier ist auf Blendfreiheit zu achten.
Prüf- und Kennzeichen für Leuchten
Die zugeführte elektrische Energie wird von den Lampen in Licht und zu rund 80 bis 90 % in Wärme umgesetzt. Diese Wärmestrahlung kann bei unsachgemäßem Einsatz zu Bränden führen; daher sind entsprechende Richtlinien zu beachten.
Nach dem Gesetz für technische Arbeitsmittel (GtA) sind Leuchten „elektrische Geräte“. Die Anforderungen an solche Geräte sind in dem Gerätesicherheitsgesetz (SGG) geregelt. Die Kennzeichnung der Leuchten erfolgt nach ihrem Brandverhalten. Bei der Montage von Leuchten auf oder in entflammbaren Baustoffen sind folgende Vorschriften zu beachten:
• Leuchten mit der Kennzeichnung – F – dürfen nur an nicht brennbare, schwer- oder normalentflammbare Baustoffe nach DIN 4102 montiert werden!
• Bei den mit – FF – gekennzeichneten Leuchten ist die Oberflächentemperatur begrenzt. Sie dürfen gemäß ihrer Montageart (z. B. Hängeleuchten) montiert werden.
• Leuchten mit dem Kennzeichnen – M – dürfen an oder in Möbel und Einrichtungsgegenständen montiert werden, wenn die Werkstoffe nach DIN 4102 nichtbrennbar, schwer- oder normalentflammbar sind. Diese Werkstoffe können beschichtet – also furniert und/ oder lackiert sein.
• Leuchten mit dem Kennzeichnen – MM – dürfen an oder in Möbel montiert werden, wenn das Brandverhalten der Werkstoffe, auf denen die Leuchten befestigt werden, nicht bekannt ist.
• Leuchten ohne Kennzeichen dürfen nur auf nichtbrennbaren Werkstoffen befestigt werden, oder müssen einen Luftabstand von mindestens 35 mm zur brennbaren Fläche einhalten.
• Leuchten, die offen zur Befestigungsfläche und mit Glüh-lampen bestückt sind, dürfen nur auf brennbaren Werkstoffen montiert werden, wenn sie von diesen hinreichend feuersicher getrennt sind. Beispielsweise mit einer Zwischenlage aus 1,5 mm dickem Hartpapier auf Phenol- oder Epoxidharz- Basis.
Auch bei der Montage der Transformatoren sind gewisse Regeln zu beachten. Transformatoren sollten schwingungsfrei – also nicht an einer dünnen Rückwand – befestigt werden und zugänglich sein. Um Spannungsverluste zu vermeiden, muß der Transformator so nahe wie möglich bei der/den Leuchte/n montiert werden. Weiterhin ist auf eine ausreichende Belüftung zu achten. Transformator, die über keine Temperatursicherung verfügen, müssen einen Mindestabstand von 35 mm zur Befestigungsfläche haben und dürfen nur auf schwer- oder normalbrennbaren Werkstoffen befestigt sein.
Für die Verkabelung müssen wärmebeständige Leitungen (H05 SJ-K) mit einem Querschnitt von mindestens 1,5 mm² (DIN VDE 0282, Teil 601) verwendet werden.
Die Umgebungstemperatur von Leuchten ist mit 25°C festgelegt. Falls höhere Temperaturen zu erwarten sind, sind Leuchten gemäß dem Kennzeichen (z. B. ta 45°C) zu verwenden. Bei der Auswahl und Montage der Leuchten ist daher darauf zu achten, daß kein Wärmestau entsteht und die entstehende Wärme abgeführt wird. ETheoretisch können sehr flache Halogenleuchten (z. B. mit 14 mm Bohrlochtiefe) in eine 16 mm dicke Holzwerkstoffplatte eingesetzt werden. Da aber keine Untersuchungen vorliegen, welche Temperaturen an der Oberfläche (Leuchtenrückseite) entstehen, und auch die Hersteller keine Angaben über mögliche Temperaturen an Leuchten bekannt geben, sind solche Konstruktionen vorher zu prüfen. Durch die entstehende Wärme kann sich nämlich im rückwärtigen Bereich der Leuchte die Furnierfarbe verändern oder der Lack kann reißen. Dies ist besonders kritisch, wenn sogenannte Cool-Beam-Lampen (Kaltlichtlampen) verwendet werden. Bei diesen Lampentypen wird rund 2/3 der Wärmestrahlung über einen Reflektor nach hinten abgeleitet. Besser und sicherer ist der Einbau von Leuchten in eine zweischalige Konstruktion aus Holz oder Holzwerkstoffe: Im ersten Boden wird der Strahler eingebaut; darüber wird ein zweiter Boden mit mindestens 10 mm Abstand eingeplant, der nach hinten offen ist und so für ausreichende Belüftung sorgt und einen Wärmestau verhindert.
Eine derartige Konstruktion sollte dann gewählt werden, wenn der Boden mit den Leuchten unter Augenhöhe liegt. Bei Böden, die über Augenhöhe liegen ist dies nicht von so großer Bedeutung.
Beim Einbau von Leuchten in Kranzprofilen oder in überstehenden Böden, bei denen Drehtüren unmittelbar unter den Strahlern durchgedreht werden können, ist folgendes zu beachten: Wenn die Schmalfläche der Möbeltür direkt unter dem Strahler zum Stehen kommt, bedeutet dies Brandgefahr!
Für diesen speziellen Fall haben die Leuchtenhersteller zwischenzeitlich Sicherheitsleuchten entwickelt. Die vorgegebenen Intervalle prüfen, ob sich ein Gegenstand unter der Leuchte befindet und sollte dies der Fall sein, schaltet sich die Leuchte automatisch aus. Sobald die Tür geschlossen oder ganz geöffnet ist, schaltet die Leuchte ihre Lichtquelle automatisch ein.
Lichtleitfasertechnik – eine Alternative
Die Lichtleitfasertechnik hat eine Lichtquelle und einen faseroptischen Leiter. Diese Leiter bestehen aus einem Glaskern und einem Glasmantel, der die eintretenden Lichtstrahlen reflektiert und auch allen Biegungen folgend weiterleitet. Auf der anderen Seite des Kabels treten die Lichtstrahlen aus, die durch spezielle Filter, Linsen oder Reflektoren je nach Gebrauch gebündelt, gestreut oder bunt eingefärbt werden können. Der größte Vorteil dieser Art von Beleuchtung in Möbeln liegt in der Eigenschaft des austretenden Lichtes, es ist ein absolutes Kaltlicht und frei von UV-Strahlung! Die Wärme ist nach wie vor im Bereich der Lichtquelle vorhanden und muß dort entsprechend abgeführt werden.
Weitere Vorteile dieser Lichtleitfasertechnik sind:
• Die Lichtleitfasertechnik be-nötigt wenig Platz und läßt sich einfach montieren (auch vorhandene Objekte lassen sich nachrüsten)
• Geringe Wartungskosten
• Es können Wartungsarbeiten oder ein Lampenwechsel durchgeführt werden, ohne die Gegenstände zu verlagern oder aus der Vitrine ausräumen zu müssen. n
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