Schreibtische für den privaten Bereich sind im allgemeinen kleiner, leichter und zierlicher als Büroschreibtische. Sie sind aber immer so stabil, dass man auf die Schreibfläche, wenn es sein muss, auch einmal einen Monitor stellen kann. In der Regel haben die Schreib-tische einen rechteckigen Grundriss. Die Schreibflächen können aber auch geschweifte oder verwinkelte Formen aufweisen.
Die Grundform eines Schreibtisches bildet der Tisch, bestehend aus der Platte und dem Gestell. Das Gestell kann aus vier Beinen, aus zwei Gestellrahmen mit den Zargen oder aus Wangen bestehen. Manchmal sind auch Mischformen des Gestells zu beobachten. Die Gestelle und Tischbeine können aus Holz oder aus Metall gearbeitet sein. Wichtig ist, dass die Platte beim Belasten durch die schreibende Person nicht durchbiegt. Unter der Schreibplatte angebrachte Zargen, dickere Schreibplatten oder besondere Plattenformen können dies verhindern.
Der Schreibtisch darf aber auch nicht schwanken, daher muss er im Winkel ausgesteift sein. Dies kann durch breitere Zargen an der Rückfront, durch fest in die Ecken eingebaute Kastenelemente oder durch Verstrebungen oder metallene Verstärkungen erreicht werden (Abb. 194 bis 198).
Sind die Schreibplatten sehr dick oder sind unter diesen noch Schubkästen eingebaut, ist darauf zu achten, dass noch genügend Kniefreiheit (580 bis 600 mm) bleibt (Abb. 197).
Für die Unterbringung der Utensilien, die man zum Schreiben benötigt, wird man Elemente mit Schubkästen, Auszügen oder Einlegeböden einbauen. Entweder sind die Schubkästen in der Schreibplatte angeordnet, oder es werden besondere Kästen benötigt, die seitlich in einer Ecke oder auch in beiden Ecken fest eingebaut werden und so den Tisch im Winkel aussteifen. Eine andere Möglichkeit sind fahrbare Container, die unter die Schreibplatte geschoben, aber auch zur bequemeren Nutzung in den Raum gerollt werden können (Abb. 195). Manchmal durchdringen sich der Korpus des Utensilienteils mit der Schreibplatte oder die Schreibplatte wird nur in diesen eingeschnitten (Abb. 199 und 201).
Allgemein sollten die Kanten der Schreibplatte griffig gerundet sein, damit man keine Druckstellen in den Unterarm bekommt. Auch sind scharfe Ecken an den Schreibtischplatten zu vermeiden. Diese liegen für kleine Kinder in Kopf- oder Augenhöhe und können böse Verletzungen verursachen. Schreibtischplatten aus Glas wirken durch die Transparenz des Materials zwar leicht, fühlen sich aber immer kalt an und weisen meistens auch zu scharfe Kanten auf.
Der Autor: Dipl.-Ing. Wolfgang Nutsch, ehemaliger Leiter der Fachschule für Holztechnik, Stuttgart, ist Verfasser zahlreicher Fachbücher.
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