Lebendig gezeichnetes Ahornfurnier, tiefschwarzer Lack und poröse Betonoptik: Aus dieser reduzierten Materialsprache setzt sich das Gesellenstück von Moritz Hammer zusammen. Er entwarf und fertigte mit seinem Sideboard ein langgestrecktes Wandobjekt, das sich auch in seiner Formensprache wohltuend zurückhaltend gibt. In der Ansicht überlagern sich dabei zwei unterschiedlich große und gleichzeitig spannungsreich gegeneinander verschobene Flächen: Ein schwarz lackierter Korpus in MDF mit einer Front aus verkerntem Ahorn schiebt sich plastisch aus der Wandplatte in Imi-Beton hervor.
Die Betonfläche ist um ca. 20 mm von der Wandfläche abgesetzt und mittels farbveränderlichen LED-Lichtbändern hinterleuchtet. Die dazugehörige Technik findet dabei im mittleren Bereich des Korpus Platz. Der eigentliche, 22 mm starke Funktionskorpus ist auf Gehrung verleimt und anschließend deckend schwarz überlackiert. Die Vorderkante ist ausgefälzt und nimmt die einschlagende, leicht zurückspringende Front auf. Der Korpus bildet so eine umlaufende schwarze Linie um die Vorderstücke. Gleichzeitig gelingt es so, den notwendigen Weg von ca. 2 mm zum Auslösen der Push-To-Open-Beschläge von außen zu verdecken.
Die dreiteilige Front mit durchlaufendem Furnierbild wird links und rechts durch zwei Vorderstücke und mittig durch eine Klappe verschlossen. Die Schubkästen sind auf Blum-Tandem-Vollauszügen geführt und lassen sich durch Tip-On-Funktion grifflos öffnen. Ebenso die mit Herzig-Lappenbändern angeschlagene Klappe, welche in geöffnetem Zustand von zwei Häfele-Seilklappenhaltern gehalten wird. Im Inneren finden sich zwei flache, auf Messingnutleisten geführte Schubkästen, welche – um den Prüfungsanforderungen zu genügen – verschließbar sind. Im offenen Fach darunter ermöglicht eine doppelte, mit Magneten befestigte Rückwand den Zugang zu Steuerung und Trafo für die LED-Leuchten. Zwei Lederschlaufen dienen als Griffe zur Revision der Rückwand.
Ausbildungsbetrieb:
Schreinerei Siegert, 91180 Heideck
Fotos: Studio Pfleiderer, Nürnberg
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