Die Höhere Berufsfachschule Holztechnik in Herford macht Lust auf Holz – zum Beispiel mit interessanten Projektarbeiten. Die meisten Schüler sind so angetan, dass sie anschließend Tischler werden oder Holztechnik studieren.
Wo kommt eigentlich der Nachwuchs im holzverarbeitenden Handwerk her, fragen Sie sich? Zum Beispiel aus der Höheren Berufsfachschule Holztechnik in Herford. Auch in diesem Jahr haben zwölf Schüler den zweijährigen Vollzeit-Bildungsgang mit Erfolg abgeschlossen. Sie haben dann zum einen die Fachhochschulreife in der Tasche, zum anderen konnten sie sich theoretische und praktische berufliche Kenntnisse im Berufsfeld Holztechnik aneignen. Nur drei von ihnen werden nicht weiter mit Holz arbeiten. Die anderen machen eine Ausbildung als Tischler oder Holzmechaniker oder starten ins Studium. Einige denken schon daran, nach der Tischlerlehre einen Meisterkurs zu besuchen oder ein Studium anzuschließen, weil „Holz so ein unglaublich vielseitiges und beeindruckendes Material ist“, sagt zum Beispiel Alexander Zeller. Und: „Etwas Besseres als Holz gibt es nicht“, ist sich Leon Quirin sicher.
Dass den Schülern das Gewerk so nahe gebracht wurde, liegt sicherlich auch an den interessanten Projektarbeiten. So entstand jüngst im zweiten Schuljahr unter der Regie des Lehrers Rudolf kleine Siemer eine Mischung aus Regal und Schränkchen. Die Schüler ließen sich dabei von dem Gesellenstück eines angehenden Tischlers inspirieren. Besonderer Hingucker war die Intarsienarbeit auf der Front, mit der das Stück seinen individuellen Touch bekommen sollte. Ein Motiv zu finden, fiel den meisten nicht schwer – das eigene Pferd, der Lieblings-Sportverein oder das Logo einer Tierschutzorganisation. Dies gewährte nicht nur Einblicke in die Vorlieben, sondern motivierte die Schüler auch sehr.
Bei der praktischen Umsetzung waren Geschick und Geduld gefragt. „Nicht alle Teile gelangen im ersten Anlauf,“ erzählt kleine Siemer. Die Herstellung des Möbels erforderte nicht nur traditionelle handwerkliche Fähigkeiten, wie die Herstellung der Intarsien oder die Schwalbenzinkung am klassisch geführten Schubkasten, sondern auch moderne maschinelle Fertigungsverfahren, wie das Schreiben von CNC-Programmen und die Umsetzung an einer der zwei schuleigenen CNC-Maschinen. „Wir legen großen Wert darauf, alltagstaugliches Praxiswissen auf dem aktuellen Stand der Technik zu vermitteln“, bringt es kleine Siemer auf den Punkt. Der Kontakt zu ausbildenden Betrieben wird deshalb ebenso gepflegt wie zu Herstellern von Holzbearbeitungsmaschinen und Zubehörteilen. Die Schüler lernten so bei einem Besuch der Firma Hettich in Vlotho die unterschiedlichsten Beschläge kennen und freuten sich, dass Hettich sich bereit erklärte, die Verbindungsbeschläge und Türscharniere für die Projektarbeit zu sponsern. Die Vielfalt unterschiedlichster Arten von Furnieren ist ein Beitrag der Firma Vogelsang aus Löhne-Gohfeld.
Tag der offenen Tür und Schnupperwoche
Das Wilhelm-Normann-Berufskolleg lädt am 12. November 2016 von 9 bis 12.30 Uhr zum Tag der offenen Tür. Eine Schnupperwoche findet vom 21. bis zum 24. November 2016 statt.
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