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Jetzt nochmal Gas geben, Jungs!

Vorbereitungen auf die WorldSkills 2017
Jetzt nochmal Gas geben, Jungs!

Kein Zweifel. In Abu Dhabi wird es im Oktober heiß. Doch das Klima ist nur ein Faktor. Vor allem die Berufsweltmeisterschaften (WorldSkills) werden die mehr als 1000 Teilnehmenden aus der ganzen Welt auf Temperaturen bringen. Mittendrin in dieser Weltauswahl ist, durch BM als Sponsor und Medienpartner unterstützt, das Tischler-Schreiner-Nationalteam.

I Handwerkliche Perfektion ist nicht nur eine Frage des Talents. Wer zur Weltspitze gehören will, braucht viel Disziplin, denn er muss vor allem eines: üben, üben und nochmals üben. Fünf Wochen Einzeltraining und ungezählte Arbeitsstunden in den heimischen Betrieben liegen zum Teil sowohl vor als auch hinter Markus Figl und Fabian Ackermann. Ihr viertes Intensivtraining konnten die Besucherinnen und Besucher der Ligna in der Live-Werkstatt miterleben. Doch wer sind die beiden sympathischen Gesellen eigentlich?

Von klein auf
Zunächst zu Markus. Schon mit sieben Jahren wusste er, dass er einmal Schreiner werden möchte. Begonnen hatte alles mit einer Kinderwerkbank im Keller seiner Eltern in Fürstenfeldbruck. Früh übt sich offensichtlich gut, denn nur 14 Jahre später steht er kurz vor den Weltmeisterschaften, bei denen er in der Kategorie „Möbelschreiner“ antreten wird. Den Feinschliff erhält er in den Einzeltrainingswochen bei seinem Trainer Florian Langenmair in Dinkelscherben. Geübt wird vorwiegend mit den Wettbewerbsstücken der vergangenen Weltmeisterschaften.
Als Eishockeyspieler weiß Markus, dass man bei einem Wettkampf schon mal die eine oder andere Blessur abbekommt. Doch dass man bereits in Vorbereitung auf die Berufsweltmeisterschaften Federn lassen kann, war eine neue Herausforderung. Denn kurz vor seiner zweiten Trainingswoche verletzte er sich an der Abrichthobelmaschine am Daumen. Zunächst ein kleiner Schock, nimmt er es mittlerweile pragmatisch: „Quasi Glück im Unglück. Besser das passiert jetzt als kurz vor den Weltmeisterschaften.“ Von seinem Ziel, unter den ersten fünf zu landen, bringt ihn das jedenfalls nicht ab.
Zeitdruck und Konkurrenz
Fabian aus Zell im Wiesental komplettiert das Tischler-Schreiner-Nationalteam. Opa, Vater, Bruder: Das Schreinergen liegt bei ihm in der Familie. Als wir ihn bei seinem Training in Burgberg besuchten, stellt er gerade ein Rahmenelement fertig. Zwei Tage hatte er daran gearbeitet. Bei den WorldSkills muss er die gleiche Leistung in nur 11 Stunden bringen – nochmal 11 bleiben ihm für die zweite Arbeit. Denn in Abu Dhabi muss er als Bauschreiner im Gegensatz zu Markus zwei Werkstücke fertigen. Da zählt jede Sekunde: „Der Gedanke an den Zeitdruck und die starke Konkurrenz ist schon manchmal komisch. Aber vorerst kann ich den noch gut verdrängen. Und außerdem hat es bei anderen Wettbewerben auch geklappt“, ist der Deutsche Meister von 2016 zuversichtlich.
Auch sein Trainer Michael Martin gibt sein Bestes. Dabei kann er viel aus seinem eigenen Erfahrungsschatz weitergeben. 2005 gewann er selbst die Goldmedaille bei den WorldSkills in Helsinki. Sein Credo: „Man muss lernen, auch unter Zeitdruck Ruhe zu bewahren. Wird man fahrig, passieren Fehler und die darf es nicht geben.“
Wertvolle Erfahrungen
Wie alle Nationaltrainer werden auch Michael Martin und Florian Langenmair dieses Jahr als Juroren fungieren. Das kennen sie schon von den WorldSkills in Brasilien vor zwei Jahren: „Seitdem wissen wir aus erster Hand, wie stark die Konkurrenz wirklich ist und worauf geachtet wird“, resümiert Florian Langenmair. „Dass die Maße genau stimmen müssen, ist klar, aber dass die Verbindungen auch von innen, also vor dem Verleimen, aufs Genaueste begutachtet werden und wirklich tadellos sein müssen, wurde mir erst bewusst, als ich die Stücke selbst bewerten musste“, führt Michael Martin weiter aus. Damit sich diese Erfahrungen auszahlen, stehen vor allem Schlitz und Zapfen, Fingerzinken und Schwalbenschwanzverbindungen auf dem täglichen Übungsplan der Teilnehmer. Denn diese Arbeiten müssen vor Ort besonders schnell und präzise gelingen.
Die heiße Phase
Sowohl in Dinkelscherben als auch in Burgberg werden die Vorbereitungen in den kommenden Monaten in die heiße Phase gehen – ohne weitere Unfälle hoffentlich. Wenn alles gut läuft, könnten die beiden Schreinergesellen aus Süddeutschland dann im heißen Golfstaat die Erfolgsgeschichte des deutschen Tischler- und Schreinerhandwerks von vier Bronze-, acht Silber- und fünf Goldmedaillen fortschreiben. Doch egal, wie das Ergebnis ausfällt: Trainer Michael Martin ist sich sicher, dass die Teilnahme an den WorldSkills nicht nur kurzfristig eine wichtige Rolle im Lebenslauf der beiden Schützlinge spielen wird. Denn die hart erarbeiteten Fähig- und Fertigkeiten werden in jedem Fall auch in Zukunft von großem Nutzen sein. (hf/Quelle: TSD) I

Hintergründe zum Wettkampf

„Skill“ (engl.) bedeutet Fähigkeit oder Geschick. Bei den WorldSkills messen sich die Nachwuchstalente verschiedener Gewerke aus Industrie und Handwerk. Neben Schreinern und Tischlern kämpfen zum Beispiel auch Maurer, Friseure und Mechatroniker um die Medaillen. Insgesamt treten mehr als 1000 Teilnehmer in 50 Berufen an.
Der Wettbewerb findet alle 24 Monate statt – dieses Jahr erstmalig im Mittleren Osten. Die Ursprünge der Weltmeisterschaften der Berufe liegen in Spanien, wo sie 1947 Premiere feierten. Seit 62 Jahren gibt es eine internationale Veranstaltung, an der Deutschland regelmäßig teilnimmt.
Das Tischler-Schreiner-Nationalteam tritt in zwei Kategorien an: Möbel- und Bauschreiner. Qualifiziert haben sich sowohl Markus Figl als auch Fabian Ackermann bei den Deutschen Meisterschaften des Tischler- und Schreinerhandwerks. Eine weitere Hürde ist das Höchstalter. Alle Teilnehmenden dürfen im Jahr der WorldSkills nicht älter als 22 Jahre sein. Die deutschen Bau- und Möbelschreiner zählen seit Jahrzehnten zur Weltelite und haben bereits vier Bronze-, acht Silber- und fünf Goldmedaillen gewonnen.
Die Teilnahme an den WorldSkills sowie die Vorbereitungsphase werden vom TSD organisiert. Sponsoren und Unterstützer sind Festool, Spax International, Fachmagazin BM, Dictum, Klöpferholz, Christoph & Oschmann, Schorn & Groh, Reinhold Beck Maschinenbau und E.C.E.-Tischlerwerkzeuge.
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