Im Gegensatz zum Schlosser, der meist einfach zu schleifende Spiralbohrer verwendet, finden sich in der Werkstatt des Schreiners und Tischlers eine Vielzahl verschiedener Arten von Bohrern mit komplexen Schneidengeometrien.
Unter den Holzwerkzeugen gehört der Bohrer zu jenen, die am häufigsten verwendet und dennoch am nachlässigsten behandelt werden. Nicht selten wird aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit der falsche Bohrer – etwa ein Eisenbohrer für Holz – benutzt, mit der Konsequenz, dass er verläuft oder die Bohrung nicht maßhaltig ist. Fast immer wird im Verhältnis zum Vorschub mit zu hoher Drehzahl gebohrt. Wenn der Bohrer stumpf ist, erhöht man zuerst einmal den Druck bis „nichts mehr geht“, mit der Folge, dass er ausglüht und die Bohrung verkohlt. Dass in den Holzwerkstätten so viele stumpfe Bohrer rotieren, ist jedoch völlig unnötig. Denn das Schärfen ist weniger kompliziert, als man gemeinhin annimmt, und geht zudem relativ rasch vonstatten – einige wenige Hilfsmittel und Verständnis über die Wirkungsweise des jeweiligen Bohrers vorausgesetzt.
Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass die Spitze genau zentrisch bleibt und an der Umfangsfläche (Mantel) kein Material abgetragen wird. Beides würde den effektiven Bohrungsdurchmesser beeinflussen und damit den Bohrer unbrauchbar machen. Bohrer aus Werkzeug- oder Kohlenstoffstahl können mit hochwertigen, feinhiebigen Stahlfeilen bearbeitet werden, für HSS Bohrer benötigt man Diamantfeilen.
Die Schritt für Schritt Anleitung:
Autor: Dr. Ing. Rudolf Dick
Die BM-Serie im Überblick: Werkzeugschärfen
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