Die noch junge Sandhas Werkstätten GmbH setzt auf den Einsatz moderner Software- und Bearbeitungstechnologien und will sich am Markt als Spezialist für anspruchsvolle Fünfachsbarbeitungen etablieren. Auf diesem Weg hat Christian Sandhas jüngst in ein umfassend ausgestattetes Bearbeitungszentrum mit integrierter Kantenbearbeitung von Biesse investiert. BM-Chefredakteur Christian Närdemann
I Die Schreinerlehre als Innungssieger abgeschlossen und bereits mit 22 Jahren den Meisterbrief in der Tasche – Christian Sandhas (29) hat in den zurückliegenden sieben Jahren seiner Selbstständigkeit nicht nur viel bewegt, sondern auch sein Profil geschärft. Und er hat noch jede Menge vor. Zusammen mit seinem zehnköpfigen Team (darunter zwei Azubis) setzt er auf ausgeprägte Planungs- und Technologiekompetenz.
Erfolgreich durchgestartet
Die Sandhas Werkstätten GmbH mit Sitz in Calw (Nordschwarzwald) ist in den Segmenten Möbel, Innenausbau und Objekteinrichtungen zu Hause. Sehr wichtiges Standbein ist der Fitnessmarkt, für den Sandhas sogar ein eigenes, durchgängiges Einrichtungskonzept und Schranksystem entwickelt hat. Gemeinsam mit seinem motivierten Team feilt Christian Sandhas permanent daran, Abläufe zu optimieren und den CAD-CAM-Gedanken – also die Durchgängigkeit von der Konstruktion bis auf’s CNC-Bearbeitungszentrum – konsequent im eigenen Betrieb umzusetzen. Dass die Schreinerei dabei hervorragend unterwegs ist, zeigen bereits diverse Referenzen. So ist Sandhas geschätzter Zulieferer der Schuler Fahrzeugbau GmbH (www.schuler-trucks.com) und produziert für das Ebhausener Unternehmen technisch und konstruktiv sehr anspruchsvolle und hochwertige Innenausbauten für teils spektakuläre Fahrzeuge bzw. Auflieger.
Auf dem Weg zum CNC-Spezialisten
Solche Projekte bzw. Aufträge erfordern eine ausgeprägte Kompetenz im Bereich der Konstruktion. CAD-seitig setzt Sandhas auf Vectorworks Interiorcad von Extragroup, hat dies auf zwei Arbeitsplätzen installiert und konstruiert seit vergangenem Jahr ausschließlich in 3D. Und weil die Schreinerei eine deutlich zunehmende Nachfrage nach komplexen Fünfachsbearbeitungen hat, entschloss sich Christian Sandhas, in die dafür erforderliche Technologie zu investieren – mit dem Ziel, sich am Markt als vielseitiger Spezialist für komplexe CNC-Bearbeitungen zu etablieren.
Umfangreich ausgestattete CNC
Seine Wahl fiel schließlich auf ein Fünfachs-CNC-Bearbeitungszentrum von Biesse – eine Rover B 1950 Edge. Wie die Typenbezeichnung bereits erahnen lässt: Die Maschine hat auch die Kantenbearbeitung an Bord. Mit der CNC erwarb er zudem das Biesse-CAD/CAM-Paket bSolid. Die Maschine in robuster Gantry-Bauweise bietet einen Arbeitsbereich von 5055 x 1930 mm, in z-Richtung sind es 200 mm. Für die Kantenbearbeitung stehen 4100 x 1930 mm zur Verfügung. Möglich sind Kantenbearbeitungen an Teilen bis 60 mm Dicke. Das Vakuum- und Pneumatiksystem ist für effektive Wechselfeldbeschickung in zwei unabhängige Arbeitsbereiche unterteilt.
Kantenbearbeitung inklusive
Das in die Maschine integrierte Kantenanleimaggregat GU 60 B hat eine doppelte Andruckrolle für Innenradien ab 18 mm und Messtaster für geschlossene Geometrien. Der Leimauftrag erfolgt mittels Leimwalze direkt auf die Werkstückkante. Der minimale Außenradius beträgt 10 mm (Kantendicke bis 1 mm). Die Kapazität des Leimbehälters erlaubt das ständige Zirkulieren von gebrauchsfertigem Leim. Die Kombi-Bündigfräseinheit und Ziehklingeneinheit mit Flachziehklinge sorgen für eine präzise Finishbearbeitung.
CAD/CAM-Software bSolid
Das Software-Paket bSolid bietet vielfältige Möglichkeiten, von der Konstruktion über die exakte Definition der Maschine und des Arbeitstisch-Set-ups bis hin zur 3D-Bearbeitungssimulation und dem Erzeugen lauffähiger CNC-Bearbeitungsprogramme.
Christian Sandhas: „Eine junge Software, die sehr viel Potenzial hat und die wir noch in diesem Jahr intensiv in unsere Abläufe einbinden werden. Unser Ziel ist es, die mit Vectorworks Interiorcad erstellten Konstruktionen über eine Schnittstelle an bSolid zu übergeben, um dort unmittelbar alle erforderlichen CNC-Programme zu generieren.“ I
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