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Formgebend

CNC-Schleifanlage als Erfolgsgeheimnis für Weltmeister
Formgebend

Howard Head war schon immer ein Pionier. So entwickelte er in den 1950er-Jahren den ersten Sandwichski. Auch setzte das Unternehmen als einer der allerersten Skihersteller auf hochpräzise CNC-Schleiftechnologie von Kündig.

I Eine unscheinbare Eisentüre in einem prächtigen Gründerzeit-Industriedenkmal führt ins Allerheiligste: Head Technology – Research & Development Racing, steht auf dem Schild. „Mister Racing“ Bernhard Riepler empfängt uns schmunzelnd: „Besucher haben wir hier eigentlich so gut wie nie.“ Verständlich. Denn im Vorarlberger Kennelbach werden die Ski der Weltmeister maßgefertigt und man will sich natürlich nicht allzu tief in die Karten sehen lassen. Schließlich kann die Rennabteilung von Head auf unzählige Siege durch Läufer wie Hermann Maier, Didier Cuche, Patrick Ortlieb, Bode Miller oder in jüngerer Zeit Ted Ligety, Lindsey Vonn und Anna Fenniger stolz sein.

Erfolgsgeheimnis, das keines mehr ist
Vom Aufwand dahinter habe ein „Normalskifahrer“ wahrscheinlich nur wenig Vorstellung, erzählt Riepler: „Unsere Athleten verbrauchen pro Saison an die 3500 Paar Ski.“ Das sind 20 bis 30 Paar pro Läufer und Disziplin: „Bei einem Spitzenläufer können da in mehreren Disziplinen schon mal 200 Paar zusammenkommen.“ Jeder Ski ist Maßarbeit: „Änderungswünsche kommen entweder vom Läufer oder Head schlägt sie vor, wenn wir durch Optimierungen doch noch eine Hundertstelsekunde finden konnten. Wir wollen hier das bestmögliche Material für unsere Athleten herstellen.“
Das dürfte im Unternehmen Tradition haben. Firmengründer Howard Head revolutionierte 1950 mit seiner Metall-Sandwich-Bauweise die Skiherstellung. Und der Head-CEO Johan Eliasch sei rennsportaffin, verrät Riepler: „Er fuhr sogar schon als Vorläufer in Weltcuprennen und hat uns hier in der Rennabteilung erst vieles ermöglicht.“ Eliasch habe sich unter anderem für den Kauf einer der ersten Kündig CNC-Schleifmaschinen der Branche für „seine“ Head Rennabteilung eingesetzt. Das war vor über zehn Jahren, berichtet Riepler. Und weiter: „Unser einstiges Erfolgsgeheimnis ist heute eigentlich keines mehr, denn viele namhafte Skihersteller bedienen sich heute dieser Technologie von Kündig.“
CNC-Schleifen: unerreicht präzise
Was die CNC-Schleiftechnologie für die Skihersteller so interessant mache, sei ihre hohe Wiederholgenauigkeit, erörtert Riepler: „Zwei Zehntel Millimeter Dicke mehr oder weniger am Kern können die Fahreigenschaften eines Rennskis bereits spürbar verändern. Anpassungen spielen sich daher im Hundertstelbereich ab.“ Der Kündig Technic 1100-CNC verdanke man, eine einmal gefundene Sieggeometrie immer wieder haargenau reproduzieren zu können: „Vor Einführung dieser CNC war der Aufwand dafür ungleich höher und hatte wohl mehr mit Trial-and-Error zu tun.“
Als Anwender der ersten Stunde konnte man bei Head seither viel Know-how mit formgebender Schleiftechnik sammeln, ist Riepler überzeugt: „Einige der gängigen Konstruktionsprinzipien wurden von dieser Maschine überhaupt erst ermöglicht.
Beispielsweise sind die Anschlussübergänge, wo der Kern und die Belag- beziehungsweise Deckschicht aneinandergrenzen, heute nur noch wenige Zehntel Millimeter dünn und nur durch hochpräzises Schleifen herstellbar.“ Sehr hochwertige Skier bestünden nämlich nach wie vor großteils aus Holz, Schaumkerne gebe es lediglich bei preiswerteren Modellen. „Für die hochpräzise und vor allem reproduzierbare Formgebung eines Rennskis darf man meiner Ansicht nach die Kündig- CNC-Schleiftechnologie durchaus als bahnbrechend ansehen“, resümiert Riepler.
Präzise reproduzierbare Formen
Als vielfacher Weltmeister, Olympia- und Weltcupsieger könnte sich wohl Helmut Gmeiner fühlen – zumindest indirekt, denn als CNC-Operator ist er für die Formgebung der Kerne verantwortlich: „Aber nein“, lacht er, „ein Sieg ist immer das Werk vieler, vom Rennläufer über den Servicemann bis hin zu uns allen hier in der Rennabteilung bei Head.“
Gmeiner lobt die Verlässlichkeit der Kündig Technic 1100-CNC: „Wir haben die Anlage ja jetzt einige Zeit in Betrieb und sie ist immer störungsfrei gelaufen. Ihr Alter sieht man ihr naturgemäß ein klein wenig an der Software an, aber die Schleifresultate sind nach wie vor tipptopp.“
Die Rohlinge werden aus mehreren Holzarten verleimt: „meist Buche und Esche für den Kern und Pappel für die Flanken, wegen des geringeren Gewichts.“ Im ersten Arbeitsschritt wird die Taillierung vorgeformt, danach erfolgt paarweise die Ausarbeitung des Skiprofils. Das Schleifaggregat wird dazu CNC-gesteuert in der Z-Achse bewegt: „Bei einem Durchlauf können bis zu 16 mm zerspant werden“, führt er aus. Das offensichtlich sehr grobe Schleifband habe damit aber nichts zu tun: „Das würde mit feineren Schleifbändern ebenso gehen, wir brauchen die grobe Körnung aber um eine größere Oberfläche für eine verbesserte Laminierung zu erhalten.“ Für die hohe Genauigkeit sorgen dabei Kugelumlauf-Spindelgetriebe mit sehr geringem Winkelfehler, mit denen sich das Aggregat während des Schleifens bewegt.
„Das ist sprichwörtliche Schweizer Präzision und Langlebigkeit“, ist Bernhard Riepler zufrieden, „obwohl unsere Maschine damals eine der ersten in der Branche war, ist sie bis heute up to date. Sie erlaubt es uns, Rennskier mit geringst möglichen Toleranzen herzustellen. “ (cn / Quelle: Kündig) I
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