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Gesagt, getan

Walter Fenster perfektioniert Holzfensterfertigung
Gesagt, getan

Das Augsburger Unternehmen Walter Fenster hat kräftig in die Holz- und Holz-Alu-Fensterfertigung investiert. Neben flexibler Maschinentechnik sorgt ein neuer Oberflächenbereich mit Spritzroboter für die hochwertige Beschichtung der Fenster und Türen.

Autor: BM-Chefredakteur Christian Närdemann
Walter Fenster ist ein sehr traditionsreiches Unternehmen. 1694 als Zimmerei gegründet und inzwischen in 11. Generation von Markus Walter geführt, werden in Augsburg-Lechhausen hochwertige Kunststoff-, Holz- und Holz-Alu-Fenster produziert. Weiteres Geschäftsfeld ist der Trockenbau. Walter beschäftigt 62 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, gut zwei Drittel davon im Bereich der Produktion.

Bereits 2007 nahm das ISO-9001-zertifizierte Unternehmen eine vollautomatische Produktionsstraße für Kunststofffenster in Betrieb. Dort werden auf hochmodernen Maschinen und Anlagen im nahtlosen Verbund mit durchgängiger und komplett papierloser Fertigungssteuerung aus dem Hause Klaes täglich rund 160 Einheiten hergestellt.
Kräftig in die Holzfensterfertigung investiert
Vor gut sechs Jahren entschieden sich die Augsburger, auch im Bereich der Holz- und Holz-Alu-Fenster kräftig Gas zu geben. In mehreren Stufen hat das Unternehmen seitdem ein Investitionsvolumen von rund 1,5 Mio. Euro realisiert, um seine Fertigung auf den neuesten Stand der Technik zu bringen und zukunftsfähig aufzustellen. Jüngstes Kind ist dabei der komplett neue Oberflächenbereich mit Spritzroboter. Dieser wurde im April 2014 in Betrieb genommen.
Durchdachte und schlanke Produktionsabläufe
Walter setzt bis einschließlich zur Imprägnierung auf Einzelteilfertigung. Die Eckverbindungen werden mit Konterprofilen versehen, gedübelt und schließlich verleimt.
Um den heutigen hohen Anforderungen des Marktes in puncto Material-, Formen-, Funktions- und Systemvielfalt gerecht zu werden, entschied sich der gelernte Rosenheimer Holzingenieur Markus Walter gemeinsam mit seinem Betriebsleiter und Holztechniker Herbert Höß für die Investition in flexible CNC-Technologie.
Im Produktionsablauf hobelt zunächst ein Weinig Powermat 500 die kommissionsweise angelieferten und bereits abgelängten Fensterkanteln exakt auf Maß. Dann erfolgt die CNC-Bearbeitung auf dem Weinig-Bearbeitungszentrum Conturex 124. Im gekonnten Zusammenspiel mit der Fensterbausoftware von Klaes (aktuell ist die Version 7.7 im Einsatz) ist dabei eine nahtlose Ansteuerung für die umfassende Teilebearbeitung sichergestellt. Einschränkungen bei Formen und Bearbeitungen gibt es praktisch keine.
Roboterbeschichtung sorgt für hochwertiges Finish
Nach dem anschließenden Einbringen der Dübelbohrungen werden die Einzelteile zunächst horizontal imprägniert und farbig grundiert. Das geschieht in einer „Flowcoroll-H“ mit Farbwechsel und Querförderer (Range & Heine). Dann werden die Einzelteile zu Rahmen verleimt und händisch am Spritzkreislauf aufgehängt. Für das Auf- und Abhängen großer Teile steht eine Hub-Senkstation zur Verfügung.
Im Anschluss werden die Rahmen zweimal von einem Roboter (CMA) gespritzt – erst die Zwischenbeschichtung, dann die Deckschicht. Damit dies verlustfrei und exakt erfolgen kann, durchlaufen die Rahmen zuvor eine Online-Werkstückerkennung. Dabei werden auch eventuelle Schräglagen und die Tiefen genau erfasst.
Zwischen beiden Aufträgen durchlaufen die Rahmen eine belüftete Trockenstraße. Nach drei bis vier Stunden ist die Grundierung trocken. Dann wird am hängenden Rahmen zwischengeschliffen, wobei die Absenkstation ergonomisches Arbeiten sicherstellt.
Die Anlage hat eine Kapazität von rund 30 Einheiten je Schicht und erfordert lediglich zwei Bediener. Konzipiert wurde sie komplett von Range & Heine. Mit der Investition in die neue Anlage hat Walter den Lacklieferanten gewechselt. Mit dem österreichischen Spezialisten Adler setzt man nun auf einen Partner, dessen Spezialisten die Beschichtungssysteme individuell auf die neue Anlage abgestimmt haben. Auch das trägt maßgeblich zu einem Mehr an Qualität und Produktivität bei. „Mit diesem Ablauf konnten wir den Arbeitsaufwand verringern und die Stückzahl erhöhen“, freut sich Betriebsleiter Herbert Höß. Er und Markus Walter sind übrigens auch davon überzeugt, dass Holzfenster im Aufwind sind. „Der Trend in der Architektur geht zu viel Licht. Entsprechend werden die Elemente immer größer. Und da stößt Kunststoff irgendwann an seine Grenzen.“
Starker Partner auch für Schreinerkollegen
Walter Fenster versteht sich auch als starker und flexibler Partner bzw. Lieferant für Schreinerkollegen. Markus Walter: „Gerade unseren Kollegen müssen wir handwerklich perfekte Holzfenster bieten. Mit unseren hochflexiblen Bearbeitungsmaschinen und dem neuen Oberflächenbereich sind wir dafür bestens gerüstet.“ I

Das ist mir aufgefallen: Bildschirme statt Papierberge
Neben der beschriebenen Holzfensterfertigung verfügt Walter über eine ebenfalls hochmoderne Kunststofffensterproduktion. In beiden Bereichen setzt das Unternehmen konsequent auf EDV-Unterstützung. So ist man beim Softwarehersteller Klaes als einer der ersten Kunden gelistet. Seit 1987 setzt Walter Klaes-Software bei der Planung und Fertigung im eigenen Betrieb ein. Inzwischen sogar, das ist beeindruckend, nahezu papierlos. Bildschirme anstatt Unmengen an Papier versorgen Mitarbeiter mit den erforderlichen Informationen, Barcodescanner ersetzen manuelle und damit fehleranfällige Dateneingaben. Außerdem haben mich die Konsequenz und das Tempo beeindruckt, die das Unternehmen auch bei großen Projekten realisiert – klasse!

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