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Handfeste Wertschöpfung

Schlicht und solide: Maschinen als Investitionsgut für den Korpusbau
Handfeste Wertschöpfung

Wer seinen Schreiner- oder Tischlerbetrieb aufbaut, muss dabei oft jeden Cent umdrehen.Das meist knappe Budget will gut durchdacht investiert werden. Genau hier setzt das Lohmeyer-Konzept an. Solide Maschinentechnik und handwerkerfreundlicher Service zum fairen Preis. Wir zeigen Ihnen ein Beispiel: Woodzo. BM-Redakteur Marc Hildebrand

„Wir wollen unsere Kunden nicht dem Terror der Möglichkeiten aussetzen“, so die Lohmeyer-Philosophie bei seinen lösungsorientierten Maschinenkonzepten – nicht gerade alltäglich in der heutigen Zeit.

Ich bin auf dem Weg nach Panningen. Kurz hinter der deutsch-niederländischen Grenze hat Wim van Lier dort seine Schreinerei Woodzo neu erschaffen – und profitierte vom Grundgedanken der Firma Wood IQ GmbH Lohmeyer. Vor Ort treffe ich auch deren Unternehmensgründer Peter Lohmeyer und seinen Maschinenhändler Loek Cordewener. Am Beispiel des umfassend und dennoch pragmatisch ausgestatteten Betriebs möchte ich begreifen, was es mit den Maschinen auf sich hat, die als schlichtes Investitionsgut ohne Schnickschnack verstanden werden wollen – und doch einiges unter der Haube haben.
Korpusbau in Reinkultur
Van Lier produziert als Zulieferer vorwiegend Kindermöbel und ist im gewerblichen Innenausbau tätig. Theken, Bars, Restaurants. Auch die eine oder andere moderne Küche für private Zwecke entsteht in seiner Werkstatt. Der Schwerpunkt liegt somit klar im Bereich Korpusbau, also hauptsächlich Zuschnitt, Bohren, Fräsen und Bekanten.
Als er sich aus einem Gemeinschaftsbetrieb löste, um Anfang 2015 seine Produktionshalle zu bauen, musste er eng kalkulieren– auch bei der Ausstattung seines Maschinenparks, erinnert sich van Lier in unserem Gespräch. Finanzieller Spielraum für technische Extravaganzen: bei ihm zu dieser Zeit Fehlanzeige. Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Fertigung: ein Muss, um schnell mit seinem Acht-Mann-Betrieb auf die Beine zu kommen.
Über Cordewener fand van Lier zu Lohmeyer. Als Konstrukteur und Importeur hat er sich seit 2013 mit seinem chinesischen Partner Nanxing auf Maschinen spezialisiert, die auf handfeste, „schmucklose“ Wertschöpfung ausgelegt sind.
Überzeugende Argumente
In der Woodzo-Halle findet man heute fast das ganze Wood-IQ-Angebot. Druckbalken- sowie Formatkreissäge, Kantenanleimmaschine und ein BAZ. Doch bevor wir uns diesen Maschinen zuwenden, möchte ich wissen, was van Lier zu diesem Rundum-Schlag bei dem Anbieter bewogen hat. „Die Maschinen können alles was ich brauche. Und der Preis ließ mir fast keine Wahl“, erklärt Van Lier seine Entscheidung. Und Lohmeyer ergänzt: „Im Vordergrund stand schlicht das Preis-Leistungs-Verhältnis, gemessen an den Bedürfnissen und Möglichkeiten des Betriebs. Punkten konnte auch unser Servicegedanke, der vielen Handwerkern entgegenkommt.“
Zuhören und auf Augenhöhe kommunizieren
Beim lockeren Gespräch im Woodzo-Büro zeigt sich auch, woher das Verständnis für diese Bedürfnisse kommt. Peter Lohmeyer ist selbst gelernter Schreiner mit Praxiserfahrung. Er spricht fließend schreinerisch und hört genau zu, wo der Hobel hängt.
„Bevor es überhaupt zu einem Angebot kam, wollte er ganz genau wissen, was ich vorhabe und hat mich im Vorfeld auf die eine oder andere Schwierigkeit aufmerksam gemacht.“ Van Lier lächelt, beinahe wie ein geprüftes Kind und Cordewener nickt versonnen: „Erst wenn Lohmeyer alles machbar erscheint und beständig wirkt, kommt das Angebot.“ Und das hat seinen Grund: Als relativ neuer Anbieter am Markt darf und will er sich keinen Fehltritt erlauben. „Der langfristige Schlüssel zum Erfolg sind ausschließlich gute Referenzen.“ Davon ist Lohmeyer überzeugt. „Das ist bei mir im Grunde wie bei den meisten Schreinern und Tischlern. Wir sind alle darauf angewiesen, dass der Alltag möglichst reibungslos funktioniert. Wenn ich im Vorfeld schon absehe, dass das nicht so sein wird, lasse ich lieber die Finger von dem Auftrag.“
Chinesische Qualität – passt das zusammen?
Und wie steht es um Vorurteile gegenüber den Maschinen aus China? Van Lier überlegt kurz. „Mich hat letztlich die solide Bauart überzeugt. Da kann ich im Notfall auch noch selbst Hand anlegen und steckt heute nicht in allem ein bisschen China oder sogar mehr?“ Lohmeyer lacht: „Nur sind wir so dreist und schreiben es groß und breit drauf.“ Dann wird er ernst: „Nanxing fertigt seit etwa 25 Jahren erfolgreich Maschinen für die Holzbearbeitung und hat viele renommierte Kunden, unter anderem auch in der Möbelindustrie. Hier gehören beispielsweise Präzision und Wiederholgenauigkeit zu den obersten Geboten“.
Handwerkergerecht: Service plus Eigenregie
Was die erwähnte Möglichkeit angeht, Reparaturen schnell selbst auszuführen, gilt: Sind wir nicht alle Handwerker? Wir schätzen den Service, wollen aber nicht lange in teuren Hotlines verharren und auf einen Termin warten, bis der nächste Techniker Zeit hat, wenn wir das Problem auch selbst lösen könnten – oder zumindest zusammen mit dem vertrauten Elektriker aus dem Ort.
Das ist ein weiterer Vorteil, den Lohmeyer für sich erkannt hat und konsequent umsetzt. Zum einen sind die Maschinen übersichtlich aufgebaut und nicht vollgestopft mit Technik. So lässt sich einfach nachvollziehen, wie alles funktioniert. Zum anderen trägt jedes elektrische Bauteil die neutrale Bezeichnung des Lieferanten. Das sorgt für transparente Preisgestaltung und ermöglicht es, Ersatzteile aus beliebiger Quelle zu beziehen sowie selbst einzubauen. Dabei helfen verständliche Dokumentationen, die mitausgeliefert werden. Teil der dezentralen Servicestruktur ist aber auch eine Hotline zum Ortstarif oder die Online-Sitzung über Team-Viewer. Wenn´s also brennt, helfen fachkundige Mitarbeiter mit Rat und auf Wunsch mit Tat. Familiär wirkt auch, dass Servicetechniker bisweilen ihre Handynummer für Rückfragen aushändigen. „Aktuell bewährt sich dieses zwanglose Prinzip“, berichtet Lohmeyer: „Jeder kann unseren Service nutzen, keiner muss es tun.“
Doch kein Vorteil ohne Nachteil. So geordnet aufgereiht die Aggregate beispielsweise in den Kantenanleimmaschinen sind, so viel Platzbedarf muss man in der Werkstatt bereithalten. 5700 mm sind hier eine beachtliche Länge, die Lohmeyer bisweilen zwingt, kompakteren Maschinen das Feld zu überlassen. Und wer Anspruch auf hochtechnisierte Statussymbole mit einer Vielzahl an Ausbaustufen hegt, wird ebenfalls enttäuscht.
Spaziergang im Woodzo-Maschinenpark
Angekommen in van Liers Werkstatt führt uns der Weg als erstes zum Bearbeitungszentrum (BAZ 850n IQ). Trotz der schlichten Bauart ist die Linienportalmaschine mit Osai-Steuerung und doppelter z-Achse vielseitig aufgestellt. Sie ist für Nesting- wie Saugerbetrieb ausgelegt. Eingebunden über NC-Hops (CNC-Direkt) ist beim Nesten auch Konturverschachtelung möglich. Wegen der effektiven Staubabsaugung sei das BAZ besonders gut für MDF-Werkstücke geeignet und dank hoher Fräsgüte auch für Platten, die anschließend lackiert werden, erklärt van Lier. Schmale Werkstücke lassen sich mit Niederhaltern sicher fixieren. Der Wechsel auf Saugerbetrieb ist durch den Phenoltisch mit Stecksystem einfach gelöst: Stöpsel aus dem Ansaugloch ziehen, Sauger aufsetzen – fertig (siehe Foto).
In direkter Nachbarschaft steht die Kantenanleimmaschine KAM775s IQ. Bis auf Schwabbeln sind hier alle gängigen Funktionen verfügbar von Füge- bis Bündigfräsen und Eckenrunden. Gekappt wird automatisch. Das „s“ als Zusatz steht bei der KAM-Serie für die Möglichkeit, wahlweise auch Massivkanten bis 10 mm Dicke aufzufahren.
Mit der Formatkreissäge FKS 350 IQ hat sich van Lier für elektrisches Schwenken des Sägeblatts, den digital gesteuerten Breitenschlag und ein Bedienterminal auf Augenhöhe entschieden. Bei aller Schlichtheit ist die Maschine sportlich gekleidet und wer genau hinsieht, entdeckt durchdachte Feinheiten an Bord – z. B. geneigte Skalen am Anschlaglineal, die das Ablesen erleichtern. Mitgedacht hat man auch unter Haube. So wurde bei der Konstruktion der robusten Sägewelle darauf geachtet, dass die Maschine dank Doppelwellenlagerung hohen Querkräften trotzt, wie sie beim Verkanten von Platten auftreten können.
Das Quartett rundet die Druckbalkensäge DPS 525 IQ ab. Wer sich nun fragt, wozu eine Druckbalkensäge, wenn man doch schon Nesten kann, der hat Recht. Doch bei einem Gesamtpreis von 175 000 Euro netto für alle vier Maschinen ließ das Budget diesen Luxus zu. Und warum nicht, wenn man so eine überhöhte BAZ-Auslastung abfangen kann.
Freiheit für die Anwenderplätze
Erwähnenswert bei der Druckbalkensäge: Die mitgelieferte Optimierungssoftware ist frei verfügbar und kann ohne Extralizenzen an beliebig vielen Arbeitsplätzen genutzt werden. Zudem sind offene Schnittstellen für bereits vorhandene Software integriert.
Direktvertrieb mit Service-Netzwerk
Verkauf, Einweisung und Service ist europaweit die Aufabe von Maschinenhändlern wie Loek Cordewener. In Deutschland werden die Produkte ausschließlich direkt über Lohmeyer vertrieben. Das Netzwerk an regionalen Service-Partnern wächst zusehends und zur Ligna 2017 soll in Tauberbischofsheim die erste Ausstellungshalle eröffnet werden.
Alles in allem scheint Peter Lohmeyer das Sprichwort „wer günstig kauft, kauft doppelt“ gründlich widerlegt zu haben – oder auch nicht, wenn dabei eine weitere Maschine rausspringt. Es kommt auf das Einsatzgebiet des Schreiners oder Tischlers an. Bei Wim van Liers Woodzo: eine Win-win-Situation.

Schmucklos aber zuverlässig

Das ist mir aufgefallen

BM-Redakteur Marc Hildebrand
BM-Redakteur Marc Hildebrand

Ein Konzept ist nur so authentisch wie die Person, die es verkörpert. Peter Lohmeyer lebt sein Konzept – im Termin: ohne Anzug und Krawatte, Glanz und Glamour. Solide eben. Trotz seiner erfolgreichen Ingenieurs-Laufbahn bei marktführenden Maschinenherstellern ist er auf dem Boden geblieben. Bodenständig, weil er er sich offensiv gegen die grenzenlose Wunscherfüllung stellt und den Markt „entmystifizieren“ will. Aber auch, wie er praxisorientiert auf Bedürfnisse reagiert. Heute bisweilen ein Luxus, der eigentlich keiner sein sollte. Marktlücke geschlossen.

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