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Mobiles Fliegengewicht

BM-Lesertest: Metabo Akku-Kapp- und -Gehrungssäge KGS 18 LTX 216
Mobiles Fliegengewicht

Nachdem Metabo in 2012 bereits seine Stichsäge „von der Leine ließ“, bietet der Elektrowerkzeugspezialist seit diesem Jahr auch Kapp- und Gehrungssägen als Akkuvariante. Zusammen mit 20 BM-Testern wollten wir nun wissen: Was kann die KGS 18 LTX 216? Und bewährt sich die mobile Freiheit bei dieser Maschinengattung überhaupt?

Autor: BM-Redakteur Marc Hildebrand
I Sei es in der Werkstatt oder auf Montage – akkubetriebene Geräte wie Schrauber sind heute nicht mehr wegzudenken. Auch noch mehr Leistung fordernde Maschinen wie Stichsägen gewinnen dank hoch entwickelter Akkutechnologie fortschreitend an Akzeptanz. Mit der Akku-Kapp- und Gehrungssäge KGS 18 LTX 216 schickt sich Metabo an, eine weitere, vom Kabel befreite Maschinengattung salonfähig zu machen.

Durchzugskraft trifft Ausdauer
„Erstaunlich besser als vermutet“, beschreibt Tischler Falk Schilb, einer der 20 Teilnehmer dieses BM-Lesertests, die Durchzugskraft der Maschine. Der Notenschnitt aller Tester von 1,9 unterstreicht seine Meinung (s. auch Video auf bm-online). Bei Harthölzern ist allerdings der langsame Vorschub gefragt, um eine gute Schnittqualität (Note 1,7) zu erzielen, so Schreiner Uwe Ruppricht. Die Laufzeit des 5,2-Ah-Akkus befinden „unsere Handwerker“ für gut (2,1). Positiv erwähnten viele die geringe Geräuschentwicklung und den schnellen Sägeblatt-Stillstand (1,7).
Dass inzwischen auch Kapp- und Gehrungssägen das Zeug dazu haben, sich auf den Baustellen zu etablieren, zeigt die Durchschnittsnote 1,9 für den allgemeinen Nutzen einer Akkuvariante. „Super beim Baustelleneinsatz“ findet David Hölzemann und Thomas Sexlinger ergänzt: „Für Anwendungen mit wechselnden Arbeitsorten (Raum zu Raum), ist es schon sehr angenehm, wenn man nicht ständig auf der Suche nach Strom ist.“ Große Vorteile bietet die Säge natürlich auf einem Gerüst, meldet die Tischlerei Janssen.
Metabo ist es zudem gelungen, das Maschinengewicht auf unter 13 kg zu senken – aktuelle Bestmarke. „Das macht sich schon bemerkbar auf dem Weg in die dritte Etage“, weiß Stefan Rheinländer. Ein Tragegriff sorgt für gut ausbalancierten Transport (Note 1,8). „Was das einhändige Tragen betrifft: Sie lässt sich auch bei 45°-Winkelstellung noch recht gut neben dem Körper tragen“, teilt Karsten Kriese mit. Was vielen fehlte: ein Aufbewahrungskoffer für das Ladegerät (ASC 30–36 V „Air cooled“) und den/die Ersatzakkus.
Und wie steht es um Handling und Präzision?
Für die Schnittlänge von bis zu 305 mm gibt’s eine 1,8. Manche erwähnten, dass sich das Sägeaggregat in voll ausgezogenem Zustand seitlich etwas verdrücken lässt, was zu einer Abweichung von 1 mm bei 300 mm breiten Werkstücken führen kann – je nach Einsatzbereich wichtig oder bedeutungslos. Gelobt wurde die Leichtgängigkeit des Auszugs.
Die allgemeine Präzision der KGS 18 LTX 216 wurde mit einer 2,3 für gut befunden. Punkte verlor die Säge bei ihren Skalen. Nutzt man das Raster des Drehtisches (0°/15°/22,5°/ 30°/45°), passt der Winkel. Wer aber exakte Winkel frei einstellen will, kommt um Probeschnitte nicht umhin und lebt mit einer Skalentoleranz von rund 1°. Bei der Skala des Drehtisches liegt dies an einer leichten Asymmetrie (rechts/links), bei der Neigungsskala an der meist nicht rechtwinkligen Einsehbarkeit. Die Folge: Paralaxenfehler. In jedem Fall, so stellte sich nicht nur bei Christian Liebing heraus, sollten nach der ersten Inbetriebnahme die Zeiger nachjustiert werden.
Positiv: Hinterschneiden um bis zu 47° ist bei Winkel- und Gehrungsschnitten möglich. Beim allgemeinen Maschinenhandling (Drehen 2,1/Neigen 2,4) schlug der Handgriff positiv zu Buche, denn das Sägeaggregat lässt sich zum Kappen beidseitig entsperren. „Super, für Linkshänder“, freut sich Gerald Schröter und „mindert Gefahrenpotenzial“, merkt Uwe Ruppricht an. Etwas mehr Bodenfreiheit beim Drehen des Tisches wünschte sich Andreas Peterweling und Ruppricht sicherer fixierte Gummifüße. Karl Heinz Müller schlug zwei Fliegen mit einer Klappe, indem er kurzerhand eine Siebdruckplatte unter das Gestell schraubte – „ … trotzdem sehr gut tragbar.“
Wo gesägt wird, …
So leistungsfähig die Akkutechnologie heute sein mag – prinzipielles Problem bei allen zerspanenden Geräten, ist die Staubentwicklung bzw. das Auffangen der Späne. Ein 220-V- Sauger führt die leinenlose Flexibilität ad absurdum und schaltet sich zudem nicht automatisch ein. Der alleinige Einsatz eines Staubfangsackes bringt nicht die Effektivität, die in bewohnten Räumen erforderlich ist. Mit einem neuen Fangtrichter und verbessertem Spänekanal will Metabo bei der KGS 18 LTX 216 Material effizienter in den mitgelieferten Fangsack befördern – mit laut diesem Test umstrittenem Erfolg. Die Benotung der Effektivität reichte von gut bis ungenügend, abhängig vom Einsatzbereich (Schnitt 3,5). Fazit der Tester, wie auch das meine: für die Nutzung im Freien bzw. auf der Baustelle völlig ausreichend. Im Wohnzimmer muss ein Sauger her. Zudem könnte der Fangsack gerne mehr Fassungsvermögen haben. Denn ist er voll, geht die „Absaugwirkung“ gegen null. Wie viele Späne bei sachgemäßer Nutzung tatsächlich im Sack landen und was daneben geht, zeigt das BM-Foto oben – machen Sie sich am besten selbst ein Bild. Vorschlag der Tester an die Entwickler: aufsteckbares Netzteil für Mehrfachnutzen. So würde die Akku- bei Bedarf zur Netzmaschine mutieren und kann auch den Sauger starten.
Serienmäßige Extras mit Mehrwert
Metabo hat die KGS 18 LTX 216 mit einem Schnittlinienlaser (Sichtbarkeit Note 1,7) und einer LED-Beleuchtung ausgestattet – beide separat zuschaltbar und für viele ein echtes Highlight. „Damals haben wir die Beleuchtung bei Akkugeräten belächelt. Heute ist sie nicht mehr wegzudenken“, erinnert sich Klaus-Jörg Halsscheidt. Die LED-Leuchte hat sich die Note 1,8 verdient – nicht nur durch bessere Sichtbarkeit eines Anrisses, sondern auch durch automatisches Abschalten. Zur Reaktivierung reicht leichtes Antippen der Maschine.
Gewöhnungssache beim Laser: Er ist zwar nachjustierbar, aber im Grunde für die Werkstückzuführung von links gedacht. Wer das Werkstück von rechts zuführen will, muss eine Sägeblattdicke per Schreineraugenmaß addieren.
Den integrierten Tiefenanschlag findet Hölzemann „simpel aber effektiv“ und Stephan Mehls „super bei Rohrausschnitten“ (Gesamtnote 2,0). Eingestellt wird der Anschlag über eine Schraube. Durch Verschieben einer Lasche mit Bohrung kann er schnell de-/aktiviert werden.
Außerdem an Bord: Tischverbreiterungen mit hochklappbarem Längenanschlag. Sie vergrößern die Auflage auf 730 mm. Mehr Infos sowie Features im Detail und Eindrücke aus den Testwerkstätten zeigt unsere Online-Fotostrecke (siehe Beitragsende).
Empfehlenswert
85 % der Schreiner und Tischler, die an diesem Test teilgenommen haben, würden die Kapp- und Gehrungssäge KGS 18 LXT 216 von Metabo einem Kollegen empfehlen. Gegenargumente hängen stark vom Einsatzbereich ab, denn der Akkunutzen ist an einen deutlich höheren Kaufpreis, verglichen mit der Netzvariante, geknüpft. Wer sich allerdings an die Flexibilität gewöhnt hat, will eigentlich nicht mehr darauf verzichten: Auspacken und direkt loslegen. „Sie ist unsere neue Kollegin“, drückte es Schröter liebevoll aus.
Wird man nun noch dem Absaugproblem Herr und schafft es mit der Zeit, die Anschaffungskosten zu reduzieren, könnte auch diese Maschinengattung in der Akkuvariante ein ebenso selbstverständlicher Anblick auf der Baustelle werden, wie es Akkuschrauber schon heute sind. I
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