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Die Haustür ist ein interaktives Medium«

BM fragt bei Hörmann Haustürentrends ab
Die Haustür ist ein interaktives Medium«

Haustüren vereinen zahllose Funktionen und sind hochkomplex. Aber welche Eigenschaften muss eine Haustür mitbringen und wie sehen die zukünftigen optischen und technischen Möglichkeiten aus, um den Komfortgedanken zu erhöhen? BM hat bei Harald Bermes, Produktmanager für Alu-Haustüren und -Rohrrahmenelemente bei der Hörmann KG in Eckelhausen, nachgefragt. BM-Redakteur Stefan Kirchner

 

BM: Welche Rolle spielt heute noch die Wärmedämmung bei Haustüren? Sind wir nicht schon am Ende der U-Wert-Olympiade angekommen?

Harald Bermes: Die Wärmedämmung spielt nach wie vor eine sehr große Rolle. Auch wenn sie, wegen derzeitig günstigeren Energiekosten, weniger relevant erscheinen mag. Aber durch die unterschiedlichen Förder- und Zuschussprogramme von Bund, Ländern und Kommunen ist die Nachfrage nach hoher Ud-Leistung nach wie vor sehr hoch. Bei Türsystemen mit Ud-Werten bis zu 0,47 W/(m²K), z. B. die Aluminium-Haustür ThermoCarbon von Hörmann, sind wir schon sehr nahe am technisch Machbaren bzw. an der Grenze des sinnvollen Verhältnisses zwischen Aufwand und Wirkung. Kritischer sehe ich den Bereich der Bauanschlussfugen. Hier ist noch Verbesserungspotenzial in der Aufklärung der Montageunternehmen, denn mit dem Einsatz von hochwärmegedämmten Bauelementen in hochisolierten Bauwerken ist ein kritischer Blick auf die Ausführung der Bauanschlüsse unumgänglich.
BM: Wie lassen sich raffinierte Techniklösungen wie z. B. Zutrittskontrolle und Barrierefreiheit mit dem Türdesign kombinieren?
Harald Bermes: Hier hat sich einiges getan. Vor wenigen Jahren war dies noch eine besondere Anforderung, auch im Bezug auf das Türdesign. Heute gibt es aufeinander abgestimmte Beschläge und Bedienelemente, die auch noch bezahlbar sind. Ein Türantrieb zum Beispiel hat mittlerweile eine so kleine Bauform, dass er sich in der Konstruktion problemlos einbauen und mit einem verdeckten Funkempfänger einfach bedienen lässt. Eine smarte Ausführung bieten wir mit der Hörmann BiSecur-App an, mit der zum Beispiel ein Rollstuhlfahrer die Tür per Smartphone oder Tablet auffahren lassen kann, aber auch von unterwegs überprüfen kann, ob die Tür und Tor verriegelt bzw. geschlossen sind.
BM: Wie ist die Akzeptanz bei den Käufern bezüglich automatischer Türöffner – kommt das gut an oder ist der Endanwender noch nicht soweit?
Harald Bermes: Im Neubaubereich ist die Digitalisierung und Automatisierung definitiv ein Thema. Im Renovierungsbereich ist es abhängig davon, wie aufwendig die Renovierung des Hauses gemacht wird. Wobei grundsätzlich diese Wünsche für selbstgenutzte Immobilen angefragt werden.
BM: Ein großes Thema ist der Bereich Sicherheitstechnik. Hier werden mechanische wie auch digitale Lösungen angeboten. Wie sicher sind die digitalen Lösungen?
Harald Bermes: Durch die immer stärker werdende Verbreitung von Fingerprintsystemen rückt die Thematik Einbruch- und Versicherungsschutz immer stärker in den Mittelpunkt. Für Verbraucher ist es wichtig, dass der Einsatz von Fingerprintsystemen und Codetastern nicht nur komfortabel, sondern auch sicher ist. Im Schadensfall ist man als Versicherungsnehmer verpflichtet, einen Einbruch in seine Räume nachzuweisen. Die Technologie von diesen „elektronischen Schlüsseln“ sollte vom VdS geprüft sein. Wenn es zu Manipulationsversuchen kommen sollte, sollte ein Ereignisspeicher in der Hardware ausführliche Nachweismöglichkeiten bieten.
BM: Was muss die Haustür in Zukunft technisch alles leisten können?
Harald Bermes: Neben Wärmeschutz, Schlagregen und Luftdichtheit wird die Haustür der Zukunft in der Grundausstattung zusätzlich eine hohe Widerstandsklasse gegen Einbruch aufweisen. Die Tür wird mit der Hausinstallation vernetzt sein, um die Frequentierung über WLAN oder Internet zu steuern, bspw. für die Zutrittskontrolle, in Mietshäusern den Zugang z. B. der Müllabfuhr, Paketdienste, Schornsteinfeger etc. oder für die Besucherregistrierung, bei der Verwendung als Ladeneingangstür oder Haustür zu Praxen.
BM: Welche Optik hat die Haustür der Zukunft? Wird es noch Griffstangen, Drückergarnituren usw. geben?
Harald Bermes: Das ist eine Geschmacksfrage. Hörmann besitzt mit der Tür ThermoCarbon eine Bautiefe, die es möglich macht, Türgriffe im Türblatt zu integrieren und das unter Beibehaltung des sehr guten Ud-Wertes. Dieses Design findet viel Gefallen, besonders bei Neubauten im kubistischen Baustil. Allerdings wird der Renovierungsmarkt noch stark durch eine mit aufgebauten Griffen geprägte Türoptik bestimmt. Diese Ausführung macht noch immer die Mehrheit der Türen aus.
BM: Und was wäre Ihre Wunschvorstellung von einer Haustür? Was müsste sie alles können?
Harald Bermes: Dadurch, dass die Haustür der Zukunft Bestandteil des Hausnetzwerkes ist, könnte sie auch als Messagebox dienen. Ausgestattet mit einem Flatscreen könnte man Nachrichten oder Informationen hinterlassen für die Mitbewohner oder für Besucher. Diese Tür, zudem ausgestattet mit einer vernetzten Kamera und Mikrofon, diente dann als interaktives Medium zwischen Besucher und Bewohner, der dann noch nicht einmal erkennen lassen müsste, ob er sich gerade im Gebäude aufhält oder von einem beliebigen Ort mittels Internetzugang mit der Haustür kommuniziert.
BM: Werden Haustüren künftig noch mehr Funktionen übernehmen?
Harald Bermes: Ich könnte mir türgroße Displays/Flats vorstellen, die Infos, Werbung spielen oder gar die Türfarbe ändern können. Die Haustür der Zukunft wird aus modernen Hybridwerkstoffen bestehen, um die hohen Flügelgewichte bedienbar zu halten. Zudem beobachte ich vermehrt die Nachfrage nach Schallschutz. Diese Leistungseigenschaft wird wohl in nächster Zeit umzusetzen sein. Ein großes Hemmnis sehe ich aber in der Bereitschaft des Käufers, die Leistung und Entwicklung einer Haustür zu bezahlen. I
Das Interview führte BM-Redakteur Stefan Kirchner.
Die Haustür wird in Zukunft Teil des Hausnetzwerkes sein und könnte so als Messagebox dienen.«


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