In enger Kooperation mit dem Lack- und Klebstoffspezialisten Kleiberit entwickelt Pfleiderer eine Lackieranlage, mit der sich sowohl hochglänzende als auch matte Oberflächen mit hervorragenden Eigenschaften und einer einwandfreien Verarbeitbarkeit herstellen lassen.
I „Der Einstieg in die Lacktechnologie eröffnet uns völlig neue Möglichkeiten,“ erklärt Michael Scheller, der bei Pfleiderer für das Produktmanagement sowie Forschung und Entwicklung zuständig ist. Am Standort Leutkirch investiert der Holzwerkstoffspezialist derzeit in eine Anlage, auf der Holzwerkstoffträger, Hochdruckschichtstoffe und Kompaktplatten in einer Breite von 2100 mm lackiert werden können.
Exklusiver Entwicklungspartner ist Dekorapur, eine Tochterfirma von Kleiberit. Basierend auf der von Kleiberit entwickelten Hotcoating-Technologie können Oberflächen in Highgloss und Supermatt hergestellt werden. Das bereits etablierte Verfahren wird durch eine zusätzliche Inertisierung der Oberfläche ergänzt (siehe Kasten). Die entwickelte Maschinenkonfiguration ist im Markt bisher einmalig und soll im vierten Quartal dieses Jahres in Betrieb gehen. Die Investitionssumme beläuft sich auf rund zwölf Millionen Euro.
„Die neuen Produkte bestechen durch hervorragende Oberflächeneigenschaften und eine einwandfreie Verarbeitbarkeit“, bringt es Scheller auf den Punkt. Um das Lacksystem für funktionale Oberflächen im Möbelbau sowie Schichtstoffe für die Außenanwendung weiterzuentwickeln, will Pfleiderer auch in Zukunft die exklusive Kooperation mit Kleiberit fortführen. „Dies ist für uns erst der Anfang einer langfristig angelegten Innovationsphase“ so Scheller. „Unser Ziel ist es, ein Vollsortiment an funktionalen Oberflächen im gewohnten Pfleiderer-Dekorverbund anzubieten.“ (ra/Quelle: Pfleiderer) I
Pfleiderer Deutschland GmbH
92318 Neumarkt
Halle 6.1, Stand D 10 – E 19
Hotcoating und Inertisierung
Was ist das eigentlich?
Für das Hotcoating-Verfahren hat der Klebstoffspezialist Kleiberit seine Erkenntnisse von EVA-Schmelzklebstoffen und PU-Klebstoffen gebündelt. Die Technologie arbeitet mit einem Festkörperanteil von 100 %. Die Festkörper werden zur Beschichtung aufgeschmolzen. Das Verfahren ist bereits seit mehreren Jahren am Markt eingeführt. Vorteile sind die gute Haftung an Melaminoberflächen und die Herstellung von hochwertigen Oberflächen in Bezug auf Optik und Widerstandsfähigkeit. Die Oberflächen sind UV-beständig, farbkonstant sowie lichtecht, frei von Emissionen und brandschutztauglich.
Gemeinsam mit Pfleiderer wurde der Prozess nun technologisch weiterentwickelt. Zusätzlich wird die Oberfläche inertisiert, d. h. unter Ausschluss von Sauerstoff ausgehärtet.
Weitere Details und Informationen zur Anlagentechnik sollen in den kommenden Monaten veröffentlicht werden.
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