Was tun mit Millionen Tonnen Kunststoffmüll? Drei Studenten der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd haben einen pfiffigen Verbindungsbeschlag aus recyceltem Kunststoff entwickelt.
Diesmal wanderte der Kunststoffmüll der Studenten-WG mal nicht in die Wertstofftonne, sondern an die Uni – genauer in das Labor des Fachbereichs Produktdesign an der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd. Denn dort nahmen die drei Produktgestalter-Studis Andreas Hutter, Michael Schoeninger und Leon Rinne im vergangenen Semester an einem Workshop mit dem Titel „project re – Wiederaufbereitung von Kunststoff“ teil. Im Rahmen des einwöchigen Workshops entwickelten sie unter Leitung von Alexander Wiefel den Beschlag „verbinder“ – hergestellt aus 100 % recyceltem Kunststoffmüll.
Entstanden ist ein sternförmiger Steckverbinder, mit dem 12 mm starke Platten im 90°-Winkel zu Regalen und lockeren Raumstrukturen zusammengesteckt werden können. Partiell in die lichte Weite der Regalfelder eingepasste Rückwände dienen zur Aussteifung und lassen das Regal zum Raumteiler werden.
Durch die Unterstützung einer Spritzgießerei in Sohland an der Spree, die den Studenten eine vorläufige Gussform aus Aluminium zur Verfügung stellte, konnten erste Prototypen im manuellen Spritzgussverfahren hergestellt werden (siehe Video). Das Unternehmen soll auch die spätere Serienfertigung des Beschlages übernehmen. Dazu könnten Ausschuss und Angussreste aus der Produktion anderer kunststoffverarbeitender Unternehmen verwendet werden.
„Über eine Crowdfunding-Aktion versuchen wir derzeit Unterstützer für unser Projekt zu finden“, so Michael Schoeninger, gelernter Schreiner, „um unseren Onlineshop auf die Beine zu stellen und den „verbinder“ Verarbeitern und Endkunden nahezubringen.“
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