Mit „Tapio“ hat die Homag Group ihre Vorstellung der digitalen Zukunft in der Holzbearbeitung präsentiert: einen intelligenten Datenmanager für die gesamte Wertschöpfungskette, der auch für kleine Betriebe interessant sein soll.
I Homag hat mit Tapio eigenen Angaben zufolge ein neues Kapitel auf dem Weg in die digitale Zukunft zu Industrie 4.0 aufgeschlagen. Nach dem Motto „Informationen sind der Betriebsstoff von heute“ soll Tapio Verarbeiter aller Betriebsgrößen bei der Erschließung von Optimierungspotenzial im Produktions- und Vermarktungsprozess unterstützen. Die Tapio GmbH ist eine 100%-ige Tochter der Homag Group AG mit Sitz in München.
Die Cloudlösung bietet digitale Produkte und datenbasierte Dienstleistungen („Smart Services“) über die komplette Wertschöpfungskette hinweg. Homag bringt das so auf den Punkt: „Tapio erzeugt aus vielen und vollkommen unterschiedlichen Daten Intelligenz, die holzbearbeitende Betriebe für sich nutzen können.“
Tapio vereint digitale Produkte für die gesamte Holzindustrie mit unzähligen Holzbearbeitungsmaschinen und dem vielfältigen Angebot an Material und Werkzeugen in einer sogenannten IoT-Plattform (Internet of Things) und kombiniert Knowhow aus Maschinenbau, Service, Software und Consulting für Betriebe jeder Größe weltweit. Ergebnis sind einheitliche Lösungen für verschiedenste Abläufe, die die individuellen Geschäftsprozesse effizienter, schneller und zuverlässiger gestalten sollen, als dies bislang möglich war.
Die gesamte Prozesskette im Blick
Ob maschinennah oder -fern, ob Business- oder Produktionsprozess: Heute ist es wichtiger denn je, alle Faktoren, Details und Kenngrößen entlang der Wertschöpfungskette miteinander in Einklang zu bringen. Der vollständige Ablauf von der Fertigung bis zu den Datenströmen muss aufeinander abgestimmt werden. Genau das, so Homag, leiste Tapio – herstellerunabhängig und mit Maschinenkompetenz, Softwareexpertise, Beratungsleistung sowie Servicestärke.
Wie steht es um die Datensicherheit?
Tapio nutzt eigenen Angaben zufolge die höchsten Standards – und ist in das von Homag koordinierte nationale Referenzprojekt für IT-Sicherheit in der Industrie 4.0, IUNO, involviert. Das von der Bundesregierung geförderte Projekt vereint 21 renommierte Partner (darunter Siemens, Bosch, Fraunhofer, u. v. m.) unterschiedlichster Größen aus Industrie und Forschung.
Live-Premiere in Hannover
Erste Tapio-Produkte waren aktuell auf der Ligna 2017 in Hannover zu sehen – z. B. der Live-Status einer Anlage oder Meldungen von Maschinen. Diese konnten von den Messebesuchern über eine frei verfügbare App unter die Lupe genommen werden. Sämtliche Homag-Maschinen, die seit der Ligna geordert werden, sind bereit, Daten in die Cloud von Tapio zu liefern – sie haben standardmäßig die notwendige Technologie an Bord, um sich mit der neuen IoT-Plattform zu verbinden. (cn/Quelle: Homag Group) I
Tapio GmbH, 80687 München
Nachgefragt
Digitale Plattform Tapio
BM hat in Sachen Datensicherheit und Nutzen bei der Tapio GmbH nachgefragt.
Ist transparent, welche Daten in die Cloud geschickt werden und wer Zugriff hat?
Tapio: Da die Daten dem Kunden gehören, wird transparent sein, welche Daten in der Cloud gebündelt werden. Tapio nutzt eine hochgesicherte Umgebung, in der Daten anonymisiert zusammenlaufen. Hier arbeitet Tapio mit Experten aus bundesweiten Forschungsprojekten und großen Softwarepartnern wie Microsoft und der Software AG zusammen. Je nach Produkt werden die Daten nochmals verarbeitet und dem Anwender dann als digitale Lösung passend für seine Anforderung bereitgestellt.
Worin liegt der Nutzen der Cloud-Lösung besonders für kleine Betriebe?
Tapio: Grundsätzlich hat jedes Tapio-Produkt einen Nutzen für unterschiedliche Personengruppen im Unternehmen – z. B. Maschinenbediener oder Produktionsleiter. Während ein MachineBoard die Bedienung verbessert, können durch andere Produkte, z. B. das EnergyMonitoring, Kosten gesenkt werden. Lösungen von Tapio versuchen sich auf alle Unternehmensgrößen und Mitarbeiter zu fokussieren, um bestmögliche digitale Produkte und Services für alle anzubieten.
Die Fragen stellte BM-Chefredakteur Christian Närdemann.
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