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Fenster-Detektive

Energetische Bewertung von Bestandsfenstern leicht gemacht
Fenster-Detektive

Um bei Bestandsfenstern den Ug-Wert genau festzustellen, muss die Verglasung oft ausgebaut und im Labor überprüft werden. Das Messgerät Uglass erlaubt eine minutenschnelle, präzise Messung vor Ort. Die Software Uwin bringt Einsparpotenziale beim Fenstertausch ans Tageslicht.

 

Autor: Siegfried Glaser

I Wenn bei einer Bestandsverglasung bislang Unsicherheit über den Dämmwert bestand, so musste dieser aus den vorhandenen Verglasungsdaten abgeschätzt oder die Verglasung aufwendig ausgebaut und im Labor vermessen werden.

Das Manko: Aus dem Scheibenaufbau lässt sich der Ug-Wert nur bei älteren Verglasungen (mit Luftfüllung und ohne low-e-Schicht) recht genau ermitteln.
Ug-Wert einfach direkt vor Ort bestimmen
Sobald Edelgasfüllungen oder low-e-Schichten betroffen sind, ist eine solche Abschätzung fraglich, da der tatsächliche Gasfüllgrad der Verglasung und der exakte Emissionsgrad der low-e-Schicht in der Regel nicht bekannt sind. Um hier mehr Sicherheit zu schaffen, wurde das mobile Messgerät „Uglass“ zur Bestimmung des Ug-Wertes von Isolierverglasungen entwickelt. Der tatsächliche Wärmedämmwert der Verglasung kann nun vor Ort bestimmt werden.
Das Gerät ist vielseitig einsetzbar (Zweifach- und Dreifachisolierglas und bei Fassaden- als auch bei Dachverglasungen) und deckt den heutzutage relevanten Bereich der Ug-Werte zwischen 0,5 W/(m2K) und 4 W/(m2K) vollständig ab. Dabei können die Verglasungen sowohl senkrecht (Fenster- und Fassadenverglasung) als auch geneigt (Dachverglasung) vermessen werden.
Es besteht aus zwei Hälften, die mittels Saugpumpe auf die beiden Seiten der Verglasung aufgesetzt werden. Nach Aufbringung auf die Verglasung heizt der Sensor diese einseitig auf und detektiert die Temperaturerhöhung (DT) auf der Gegenseite. Der zeitliche Verlauf von DT wird analysiert und daraus der Ug-Wert der Verglasung bestimmt.
Dank dynamischer Auswertung nehmen typische Messzeiten nur wenige Minuten in Anspruch. Die Messgenauigkeit liegt bei Ug-Werten über 1,0 W/m2K im Bereich von ± 10 %, bei Ug-Werten unter 1,0 W/m2K beträgt sie ± 0,1 W/m2K.
Ermittelte Daten werden per WLAN direkt an den Rechner übertragen und dort ausgewertet. Sie bilden im weiteren Verlauf die Grundlage einer fundierten energetischen Bewertung von Bestandsfenstern.
Warum sind gemessene Ug-Werte wichtig?
Im Rahmen von Feldtests wurden verschiedene Verglasungen in mehreren Demonstrationsgebäuden mit dem neu entwickelten Sensor vermessen und der tatsächliche Ug-Wert mit dem Rechenwert bzw. Herstellerangaben verglichen. Dabei ergaben sich teilweise deutliche Unterschiede zwischen realem und theoretischem Ug-Wert nach DIN.
Sowohl bei den Zweifachverglasungen Nr. 3 und Nr. 4 als auch bei der Dreifachverglasung Nr. 10 wurden signifikante Abweichungen im Ug-Wert festgestellt. Alle drei Verglasungen besaßen low-e-Schichten und wiesen laut Hersteller eine Argonfüllung auf.
Bei der Dreifachverglasung betrug der gemessene Ug-Wert 0,9 W/(m2K) statt 0,7 W/(m2K), bei den beiden Zweifachverglasungen war die Abweichung noch größer mit 1,6 W/(m2K) statt 1,1 W/(m2K).
Dies verdeutlicht, dass eine theoretische Abschätzung des Ug-Wertes aus dem Scheibenaufbau oft gut mit der Realität übereinstimmt, im Einzelfall jedoch zu signifikant besseren Werten führen kann als eine genaue Messung. Eine Entscheidung pro oder contra Fenstersanierung, die sich allein auf den Schätzwert stützt, würde das Einsparpotenzial einer Sanierung in diesem Fall deutlich unterschätzen.
Uwin: energetische Eigenschaften bewerten
Die Entscheidung für oder gegen einen Fenstertausch bei einer angedachten Gebäudesanierung ist oft schwierig, denn der genaue energetische Istzustand von Verglasungen und Fenstern ließ sich bisher nur schwierig ermitteln. Abhilfe schafft die neue Software „Uwin“. Sie bewertet die energetischen Eigenschaften von Bestandsfenstern inklusive Undichtigkeiten und Einbausituation. Einige Features im Überblick:
  • Einzelfenster, Fassade oder komplettes Gebäude
  • Schnelle Eingabe zur Grobübersicht
  • Detaillierte Eingabe für genaue Bilanzierung
  • Energetischer Vergleich Bestands- zu Referenzfenster
  • Einfache, aber fundierte Entscheidungsgrundlage
  • Solare Gewinne und Lüftungswärmeverluste (optional)
Welche Möglichkeiten bietet die Software?
Das Programm berechnet auf Basis anerkannter Rechenalgorithmen (modifizierte DIN EN 832, DIN EN 10077 Teil 1, DIN 4108-6), exakter als vergleichbare Produkte, die beim Fenstertausch zu erwartende energetische Verbesserung. Die Einsparpotenziale hängen von einer außerordentlich großen Anzahl von Randbedingungen ab.
Neben Standort, Orientierung, Verschattung und Einbausituation spielen auch weitere Einflussfaktoren eine Rolle – so z. B. der Gebäudetyp, das Baualter bzw. der Modernisierungsstatus des Gebäudes und die Heizungsart.
Die adaptiven Algorithmen erlauben dabei auch bei Eingabe minimaler Daten eine Bewertung zur Grobanalyse. Je detaillierter die Dateneingabe, desto genauer errechnet das Tool den Energieverbrauch durch die Bestandsfenster. Dies kann bis zu einer Feinanalyse erfolgen, bei der sogar solare Wärmegewinne und Lüftungswärmeverluste berücksichtigt werden. Die Gebäudeinformationen gehen sowohl in die Berechnung für Bestandsfenster als auch für Austauschfenster ein. Bei der Fassade kann der Anwender unter anderem die Orientierung, das Mikroklima und den Außenlärm mit Auswahlmöglichkeiten bestimmen.
Beim Fenster sind die detailliertesten Angaben möglich. In der Maske können die Verschattung, Rollladen, Rahmeninformationen, Fenstertypen, Einbau- und Verglasungsinfos eingegeben und Details zum geplanten Austauschfenster ausgefüllt werden.
Die Software Uwin ist kommerziell verfügbar und wird durch Webfactor Media vertrieben. In die Vollversion flossen Optimierungen verschiedener externer Anwender ein – unter anderem von Energieberatern und Forschern. Angeboten wird eine kostenfreie Demoversion, eine Programmbeschreibung und ein Benutzerhandbuch.
Das Programm lässt sich auch von Anwendern ohne spezifische Fachkenntnisse über Bauphysik aus den Fenster-, Fassaden- und Glasbranchen für die Mehrzahl der Gebäudetypen und Nutzungsarten einsetzen. Die Ergebnisse können so eine belastbare Grundlage für die Kundenberatung über die Vorteile des Fensteraustauschs darstellen. I
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