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Produktiv integriert

Lamello-P-System fürs BAZ: Vorteile, Voraussetzungen und Erfahrungen
Produktiv integriert

Einfach, schnell und präzise. Mit der Zeta P2, einer neuen Gattung der Lamello-Kult-Fräse, startete das P-System in 2011. Weniger bekannt: die Verbinder bereits bei Kleinserien direkt in die CNC-Fertigung einzu-binden. Was bringt´s? Was braucht´s? Und was berichtet der Kollege?

 

Mit den verschiedenen Verbindern seines bewährten P-Systems bietet Lamello seit 2011 eine zeitsparende Fertigungsalternative und neue Planungsmöglichkeiten im Möbel- und Innenausbau.

An den Start ging das System mit der Handmaschine Zeta P2. Seitdem gesellten sich zum Pionier-Verbinder Clamex weitere Varianten mit neuen, pfiffigen Einsatzmöglichkeiten. Zudem entwickelte Lamello mit diversen Partnern Lösungen, um das P-System direkt in den Produktionsablauf am CNC-BAZ einzubinden. Welche Möglichkeiten gibt es hier? Und welche Vorteile entstehen dem Anwender? Wir haben nachgefragt – beim Hersteller und beim Kollegen.
Von Losgröße 1 bis zur Serienfertigung
Wegen steigender Nachfrage am P-System wurde vor einigen Jahren ein Partner-Netzwerk ins Leben gerufen, um Kunden beim Einbau der Verbinder optimal zu unterstützen.
Samuel Hänni, Leiter Produktentwicklung bei Lamello, betreut dieses Netzwerk. Es reicht von bekannten CNC-Herstellern, die Macros bzw. Komponenten entwickelt haben über Werkzeug- und Aggregate-Spezialisten bis zur Integration des Systems durch CAD-Programmierer und CAM-Anbieter. „Je nach Einsatzbereich lohnt sich das Einfräsen der P-System-Verbinder mit CNC-Technik für alle Betriebsgrößen“, weiß Hänni und erklärt: „Aufgrund von Rückmeldungen können wir sagen, dass auch Betriebe mit ein bis vier Mitarbeitern, das System bereits erfolgreich mit CNC-Technik in die Produktion einbinden. Natürlich profitieren auch große Firmen von den Vorteilen der Verbinder bei der Produktion von Möbelserien. Aktuelle Beispiele: Hülsta (DE), Florense (BR) und Salm (FR).“
Vorteile in der Produktion und auf Montage
In den letzten Jahrzehnten war die CNC-Hard- und Software bei zerlegbaren Werkstücken weitgehend auf Excenter-Verbindungen ausgelegt. Mit der Entwicklung in Richtung P-System zeichnen sich für Hersteller, Monteure und Endkunden diverse Vorteile ab, berichtet Hänni.
In der Fertigung zeigen sich diese u. a. durch weniger Bearbeitungsschritte. Der Vergleich: Um einen herkömmlichen Excenter-Beschlag bei einer zerlegbaren Möbeleckverbindung einzubohren, sind zwölf Bearbeitungsschritte nötig (zwei mal drei für zwei Excenter und weitere drei mal zwei für die Dübel). Da beim Clamex-P dank Führungsbolzen keine Dübel erforderlich sind, kann diese Verbindung mit sechs Bearbeitungsschritten auskommen (zwei mal zwei für die Profilnuten und zwei mal eine für die Zugangsbohrungen). Durch weniger Bearbeitungsschritte resultiert so ein Zeitgewinn in der Produktion.
Zudem steht dem Anwender eine Verbindungslösung für alle Winkel zur Verfügung, was wiederum Effizienz in der Planung bedeutet. Die Direktübernahme von Bearbeitungsdaten ab CAD/CAM sorgt dabei für zusätzlichen Komfort.
Weitere Vorteile ergeben sich nach dem Einfräsen durch das werkzeuglose Einschieben von Hand im Bankraum oder auf Montage. Darüber hinaus reduziert sich bei hohem Vorfertigungsgrad das Transportvolumen und die Gefahr einer Beschädigung der fertigen Werkstücke (s. Fotos).
Optisch kann das P-System beim Kunden durch die kleine Zugangsbohrung mit einem Durchmesser von nur 6 mm punkten. „Für viele Hersteller sind die hohe Ästhetik und die einfache Montage die wichtigsten Gründe für den Einsatz“, betont Hänni.
Technische Voraussetzungen im Betrieb
Wer das Lamello-P-System per CNC-Technik in seine Produktion integrieren möchte, dem stehen diverse Möglichkeiten zur Verfügung.
Steht die Neuanschaffung eines BAZs ins Haus, bietet der Markt aktuell drei CNC-Maschinen, bei denen die P-System-Fräsung bereits als Standard-Option integriert ist: die Weeke BHX 200 (Homag), die Evolution 7405 White Edition Connect (Holz-Her) und die Brema Eko 2.1 (Biesse).
Soll vorhandene Technik genutzt werden, hängen die Voraussetzungen maßgeblich vom Einsatzbereich ab – Fläche, Ecke, Mittelwand oder auch Fräsen im freien Winkel?
Besitzt man ein Dreiachs-BAZ mit starrem Winkelaggregat, ist es mit dem Lamello-Fräser möglich, 90-Grad-Verbindungen für Möbelecken und Mittelwände herzustellen, erklärt Hänni. „Für spezifische Winkel ist ein verstellbares Aggregat oder eine Fünfachs-Maschine Voraussetzung. Aufgrund großer Kundennachfrage hat Benz beispielsweise seine Aggregate Flex5 und Flex 5+ auf die P-System-Anwendung angepasst.“ Außerdem gibt es die Möglichkeit, mit einer Fünfachs-Maschine, die Flächenfräsungen mit einem Schaftwerkzeug herzustellen. Anders als der kreisrunde Standardfräser (s. letztes Foto in der Galerie) führt der Schaftfräser eine Pendelbewegung aus, um die Nut zu erzeugen.

 

Ganz nah dran: Mit der Action-Cam im BAZ
Das folgende Video zeigt diverse Möglichkeiten und Einsatzgebiete für das P-System im Bereich der CNC-Fertigung.
Ansprechpartner bei Werkzeug & Co.
Welche Hersteller dem Partnernetzwerk angehören, zeigt Lamello auf seiner Internetseite (Im Menü: Holz verbinden/P-System-CNC/Partnernetzwerk). „Allgemein bieten wir ein Werkzeugsortiment, mit dem alle Maschinen ausgerüstet werden können“, verspricht der Entwicklungsleiter. Die Werkzeuge bzw. Aggregate können auch im Fachhandel über die offiziellen Partner (Leuco, Leitz, Oertli bzw. Benz, Atemag, Gotefeld und HSD) bezogen werden. Die Makros/Komponenten können Tischler und Schreiner entweder beim jeweiligen Maschinenhersteller beziehen oder selbst programmieren.
Software-Entwicklungen schreiten voran
Registrierte Alphacam-Kunden können P-System-Makros für die CAD/CAM-Software kostenlos downloaden. Weitere Software- Partner wie imos, Cad+T, TopSolid, Point Line etc., arbeiten daran, die volle Integration des P-Systems als Standard voranzutreiben. Weiter sind Entwicklungen im Gange, damit alle Standard-Verbindungen und Winkel abgedeckt werden können. CNC-Hersteller arbeiten aktuell daran, ihre Möbelkonfiguratoren, mit denen der Kunde bei dem Erstellen des 3D-Modells die Bearbeitungsparameter bereits mitdefiniert, das P-System als Option zu integrieren. (mh/Quelle: Lamello)
Lamello AG
4416 Bubendorf, Schweiz

„Enorme Zugkräfte, praktisch für kleine und große Serien“

BM im Gespräch mit Kollegen

In der Tischlerei Penzel aus 25355 Barmstedt setzt man seit Jahren auf das P-System. Sechs Mitarbeiter fertigen in der Werkstatt hochwertige Innenausbauten im Schiffsbau, aber auch im Objektbereich auf festem Boden. Der Chef, Sven Penzel, ist bei der Planung, der Produktion, aber auch auf der Baustelle an Bord der umfangreichen Projekte.
Direkt zum Marktstart investierte er im Jahr 2012 in die Lamello-Handmaschine Zeta P2. In 2013, mit der Neuanschaffung eines Fünfachs-BAZs, folgte zusätzlich ein CNC-P-System-Fräser. Im Telefongespräch verrät er uns seine Erfahrungen:
„Wir nutzten die Clamex-Verbinder bereits seit 2008. Als das P-System auf den Markt kam, haben wir uns aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit dem Verbinder für das Komplettpaket entschieden“, erinnert sich Sven Penzel.
Eingesetzt wird das CNC-Fräswerkzeug bis heute auf einer fünfachsigen Venture 316 L von Homag. Somit braucht Tischler Penzel kein zusätzliches Winkelaggregat, um die Verbindungen an Außenecken, in der Fläche und an Gehrungen zu fräsen. Beim Kauf lieferte Lamello direkt ein Wood-Wop-Makro mit, das Penzel bis heute nutzt.
„Zu beachten gilt allerdings, dass die Verbindungen in Flächen etwa ein bis zwei Grad schräg eingebracht werden müssen, da zumindest bei uns sonst die Frässpindel aufsetzt“, erklärt Penzel. Auf die Funktion der Verbinder habe das keinerlei Einfluss, betont er und erklärt: „Wir nutzen die Clamex-Baureihe wegen der kleinen Zugangsbohrung dort, wo unsere Kunden hohen Wert auf Ästhetik legen – von Schrankseiten bis zu Revisionsdeckeln, die vor allem im Schiffsbau oft vorkommen. Oder dort, wo große Stabilität gefragt ist, denn die Zugkräfte sind enorm. Da wir alles zerlegt liefern müssen, damit auch große Theken durch die engen Gänge der Schiffe passen, sind wir darauf angewiesen, dass vor Ort alles sitzt, schnell aufgebaut ist und dauerhaft verlässlich hält.“
Das Einfräsen der Verbinder auf dem BAZ rechne sich mit steigender Seriengröße – schnell, präzise, stressfrei.
„Ab rund vier Schränken lohnt es sich zeitlich“, so die Erfahrung des Tischlermeisters. Also etwa bei einem großen Schlafzimmerschrank?
„Ja, dort beginnt es. Bei uns gipfelt das in der Größenordnung von etwa 48 Kabineneinrichtungen samt Schränken, Betten und Nachttischen. Für einzelne Schränke geht’s schneller per Hand“, weiß Penzel.
Auch wenn das Bearbeitungszentrum grade mal komplett ausgelastet ist oder es auf Montage brennt, greift der Tischlermeister und sein Team gern zur Zeta P2. Darum bereue er es nicht, im Alltag beide Möglichkeiten nutzen zu können.
Das Telefoninterview führte BM-Redakteur Marc Hildebrand
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