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Wettstreit der Konzepte

Ligna-Report: Kantenbearbeitung
Wettstreit der Konzepte

Der technische Fortschritt in der Kantenbearbeitung ist wahrlich keine Schnecke. Das unterstreichen die zahlreichen Innovationen, Premieren und Weiterentwicklungen der Maschinen- und Werkzeughersteller, die BM für Sie auf der Ligna 2013 entdeckt hat.

Autor: Manfred Maier

I Sowohl in der Durchlauf- als auch in der Stationärbearbeitung hat sich einiges getan. Und auch werkzeugseitig gibt es spannende neue Entwicklungen.

Biesse mit eigenem Heißluftsystem
Mit dem „AirForce-System“ stellte Biesse ein eigenes Heißluftsystem zur Erzielung optischer Nullfugen vor. Das Aggregat arbeite, so Biesse, ähnlich wie das von Schugoma. Druckluft wird erhitzt und mittels einer Düse nicht pulsierend, sondern kontinuierlich auf das Kantenband geblasen. Die erhitzte Funktionsschicht sorgt dann für eine lückenlose Verklebung und Verbindung der Kante mit der Platte. Biesse weist auf geringe Energiekosten und universelle Einsetzbarkeit hin: Das kompakte Aggregat kann alle Kantenarten (coextrudiert oder vorbeschichtet) mit bis zu 25 m/min verarbeiten. Der Wechsel von EVA- oder PUR-Klebstoffen zu Heißluft ist möglich, da beide Aggregate fest montiert sind. Das AirForce-System ist für jede Biesse-Kantenanleimmaschine erhältlich.
Akzente setzte Biesse auch mit der Weiterentwicklung seiner vielseitigen Palette an Kantenanleimmaschinen für Handwerk und Industrie. So wurde u. a. die Akron- Baureihe mit neuen Modellen erweitert. (www.biesse.de)
Brandt: Effizient mit Kleber oder Heißluft
Mit neuen Maschinen, Aggregaten und dem optimierten AirTec-Konzept demonstrierte die Brandt Kantentechnik GmbH ihr umfassendes Programm. In verstärktem Maße setzt Brandt Komponenten aus dem Industriestandard der Homag-Gruppe ein. Beispiele sind die Mehrstufentechnologie für die Nachbearbeitung, das feinfühlige ServoTrim-Formfräsaggregat und der Einsatz der Lineartechnologie.
Die Kantenanleimmaschine „KDF 440 Edition“ für Werkstückdicken von 8 bis 60 mm und Kantendicken von 0,4 bis 8 mm repräsentiert automatisierte Komplettbearbeitung mit Fügen und Formfräsen. Integriert ist auch die neue Mehrstufentechnologie, mit der sich das optische Qualitätsniveau weiter steigern lässt. Für unterschiedliche Radien und Kantendicken steht das passende Werkzeug zur Verfügung. Der Anwender hat die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Radien/Fasen oder dem einfachen Bündigfräsen in einem Werkzeug. Auch die Ziehklinge ermöglicht die Bearbeitung von zwei unterschiedlichen Radien (über NC-Achsen einstellbar). Die Mehrstufentechnologie eignet sich auch ideal zur Kompensation der Schutzfolien von Hochglanzoberflächen. Das Leimbecken ist für EVA und PUR schnell wechselbar.
Als Option steht bei der KDF 440 Edition das „AirTec-Aggregat“ für optische Nullfugen mittels komprimierter Heißluft zur Verfügung. Brandt hat diese Technik für seine Maschinen energie- und anwendungstechnisch weiter verbessert. Die AirTec-Parameter, Temperatur und Druck, lassen sich über die Maschinensteuerung bzw. die Bearbeitungsprogramme vorgeben und abspeichern. Der Anschlusswert liegt bei 6 kW, der Verbrauch an Luft bei 1500 l/min und die Lufttemperatur an der Düse bei rund 300 °C. Vorschübe bis 20 m/min sind möglich. (www.brandt.de)
Felder: Aufwertung in allen Klassen
Die österreichische Felder-Gruppe konnte auf der Ligna mit einem wahren Feuerwerk an Neu- und Weiterentwicklungen aufwarten. Das gilt gerade auch für den Bereich der Kantenbearbeitung in allen Leistungsklassen.
Mit der G 330 präsentierten die Tiroler eine günstige Einsteigermaschine die auf nur 2 m Länge mit Kettenförderung und Schnelleinstellungen glänzt (siehe BM 05/2013, S. 17).
Komplett neu konzipiert ist die universell einsetzbare Felder-Professional-Baureihe mit drei Maschinen (G 660/670/680) für Rollen- und Streifenmaterialien bis 6 mm Kantendicke auf Werkstücken mit 8 bis 60 mm Plattendicke.
Am intuitiv bedienbaren Steuerpult lassen sich Leimtemperatur und Aggregate steuern. Eine LCD-Anzeige informiert über die aktuellen Bearbeitungseinstellungen. Das mit Diamantfräsern bestückte Fügeaggregat verfügt über zwei gegenläufige, einsatzgesteuerte Spiralfügefräser und erzielt ausrissfreie Kanten. Mit einer neuen Hochleistungs-Schlagschere ist die Vorkappung von sehr starren Kantenmaterialien bis 64 mm Höhe und 3 mm Dicke möglich.
Für kurze Umrüstzeiten zwischen EVA- und PU-Bekantungen sorgt das Wechselleimbecken für werkzeuglosen Wechsel.
Das Multifunktionsfräsaggregat ist mit dem „Quick-Set“ für die schnelle Umstellung (bündig, Radius, Fase) ausgestattet. Zwei unabhängige Hochfrequenzmotoren mit Spezialfräsern sorgen für hochwertige Fräsergebnisse. Weitere Ausstattungsdetails:
  • schonende Kettenförderung mit 11 m/min
  • schwere Anpresszone mit 3 Druckrollen
  • Kappsägeaggregat (Fasekappen mit 10°) mit ziehendem Schnitt und freier Schnittkantenwahl
  • drei Freiplätze für individuelle Finish-Konfiguration
Nachbearbeitungsfreie Ergebnisse bietet die G 670 mit ihrem Eckenrundungsaggregat. Das Topmodell der Professional-Serie ist die G 680 mit Füge- und Eckenrundungsaggregat. (www.felder.at)
Format 4: Noch komfortabler
Mit der Premiummarke Format 4 erfüllt die Felder-Gruppe die höheren Ansprüche professioneller Anwender. Auf der Ligna 2013 hat der Hersteller auf das bisherige Kantenanleimmaschinen-Topmodell 7010 e-motion noch eins draufgesetzt. Die neue „Perfect 812 e-motion/x-motion“ repräsentiert flexible und vollautomatisierte Kantenbearbeitung per Knopfdruck. Nach Eingabe der Platten- und Kantendicke und dem Aufruf des gewünschten Bearbeitungsprogramms positionieren sich alle Aggregate im 1/100-mm-Bereich vollautomatisch. Bis zu 100 werkstoffspezifische Bearbeitungsprogramme lassen sich abspeichern.
Speziell im Post- und Softformingbereich ermöglicht die Perfect 812 mit einem zweimotorigen Doppeleckenrundungs-Aggregat die End- und Finishbearbeitung unterschiedlicher Profile. Werkstücke können so in nur einem Arbeitsschritt mit Endloskanten- und Massivholz-Streifenmaterial bis 12 mm Kantenstärke auf Werkstücken von 8 bis 60 mm Dicke verarbeitet werden.
Das Multifunktionsaggregat für Radius-, Bündig- und Fasefräsen ist sowohl im E-Motion-Paket als auch in X-Motion-Plus-Ausstattung am Touchscreen steuerbar. (www.format-4.de)
Hebrock: Heißluftkonzept „Airtronic“
Überraschung bei Hebrock: Als erster deutscher Hersteller von Kantenanleimmaschinen präsentierte der Spezialist aus Bünde mit seinem „Airtronic“ ein komplett selbst entwickeltes Heißluftsystem zur Erzeugung der Nullfuge. Frank Hebrock: „Die Nullfugentechnik auf Heißluftbasis hat bei uns absolute Priorität! Wir wollten aber nicht nur eine Kantenoptik, sondern auch ein Maschinenkonzept aus einem Guss und aus einer Hand anbieten.“ Und der Firmenchef fügt hinzu: „Darüber hinaus ging es uns um eine bezahlbare Technologie für das Handwerk. Das haben wir erreicht. Wir können ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten.“ Die mit Airtronic erzielten Ergebnisse – sowohl optisch als auch hinsichtlich der Festigkeitswerte – seien vergleichbar mit denen von teureren Laseranlagen.
Mit Details der technischen Lösung hält sich das Unternehmen eher zurück. Airtronic wurde für die 3000er-Baureihe von Hebrock entwickelt und konnte dort aufgrund der guten Zugänglichkeit zwischen Leimbecken und erster Andruckrolle perfekt integriert werden.
Hervorgehoben wird die komfortable Bedienung, die den unterschiedlichen Kantenwerkstoffen und Laserkanten (coextrudiert oder nachträglich beschichtet) Rechnung trägt. Airtronic ist in nur drei Minuten betriebsbereit. Alle relevanten Parameter (Temperatur, Luftdruck und Geschwindigkeit) sind werksseitig voreingestellt und lassen sich am Touch-Screen einfach verändern und abspeichern. Hebrock nennt eine Vorschubgeschwindigkeit von 10 m/min.
Darüber hinaus kann Hebrock mit einem echten Clou aufwarten, der den Verarbeiter hinsichtlich der gewohnten Flexibilität nicht einschränkt: Mit der neuen Lösung wird auf Hebrock-Maschinen die Möglichkeit geboten, sowohl herkömmliche Schmelzkleber (inkl. Farbwechsel) als auch PUR und Laserkanten auf einer Maschine zu verarbeiten.
„Airtronic“ ist beginnend mit dem Einstiegsmodell Top 3001 F optional auf sämtlichen Maschinen der 3000er-Baureihe verfügbar. Prinzipiell ist die Technik bei Neumaschinen dieser Baureihe aber auch nachrüstbar. (www.hebrock.de)
Holz-Her erhöht den Vorschub
Holz-Her setzt mit seinem optimierten Kleberauftragssystem Glu Jet System hinsichtlich der Nullfugenoptik ganz auf die Dünnfilmtechnologie und demonstrierte in diesem Kontext die bekannt hohe Qualität der PUR-Kantenverklebung.
Für die Baureihen Arcus und Contriga wurde der „Glu Jet XL“ mit höherer Schmelzleistung für höheren Vorschübe und dickere Platten entwickelt. Damit können Anwender die kostengünstigeren 2-kg-PUR-Kleberpatronen verarbeiten. Die XL-Investition rechne sich rasch ab zwei Kilogramm Kleberverbrauch pro Tag. Die Aufheizzeit liegt auch bei Glu Jet XL bei nur drei Minuten. Die Station kann auch Klebergranulat verarbeiten und hält den Anwender flexibel.
Glu Jet XL kann zudem als Doppelkleberstation aufgebaut werden. PUR- und EVA-Kleber oder unterschiedliche Kleberfarben sind dann per Knopfdruck über die zentrale Maschinensteuerung binnen3 min Aufheizzeit einsatzbereit. Schließlich können Sonderdüsen für den Einsatz von dicken Massivholzkanten mit der Dünnfilmdüse kombiniert werden.
Die Doppelkleberstation Glu Jet XL ist auch Teil der Holz-Her-Innovationsoffensive im Segment seiner leistungsstarken Premiummodelle „Arcus“ und „Contriga“. Beide Baureihen wurden in Hannover mit erweiterten Features für hochflexible Automatisierung präsentiert (siehe auch BM 05/2013, S. 22).
Eine weitere Neuheit von Holz-Her ist das Modell „Streamer 1057“. Mit einem neuen Eckkopieraggregat leistet die Maschine Komplettbearbeitung bis 60 mm Plattendicke bei Kantendicken bis 6 mm und bietet bereits in dieser Klasse großen Bearbeitungsspielraum. (www.holzher.de)
Homag mit zahlreichen Innovationen
Homag konnte auf der Ligna 2013 einmal mehr mit zahlreichen Innovationen u. a. in seiner Kernkompetenz Kantenbearbeitung glänzen.
Eine positive Bilanz ziehen die Schwarzwälder in Bezug auf ihr „LaserTec-Verfahren“ für die optische Nullfuge, das sich als großer Erfolg erweise. Seit 2009 seien über 200 LaserTec-Aggregate verkauft worden. Inzwischen bietet Homag Laser-Lösungen in drei Leistungsklassen und für CNC-Bearbeitungszentren an. Hinzu kommt das auf Heißluft basierende Airtec-System, das auf dem Homag-Treff 2013 für Vorschübe bis 20 m/min präsentiert werden soll.
Eine herausragende Neuentwicklung der Ligna 2013 konnte die Fachwelt im Homag-InnovationCenter entdecken: Das zum Patent angemeldete Kantenanleimaggregat „PowerEdge“ mit Schwenkeinheit ermöglicht die Schrägkantenverleimung auf CNC-Bearbeitungszentren in jedem Winkel, in beliebiger Richtung und an allen Seiten des Werkstücks. Der Wechsel von von geraden und schrägen Kanten an einem Werkstück erfolgt ohne Rüstaufwand. Pro Werkstück sind mehrere Winkel möglich. Auf dem diesjährigen Homag-Treff (24. bis 27.09.2013 in Schopfloch) wird das schwenkbare Power-Edge-Aggregat live zu sehen sein. Eine weitere clevere Idee ermöglicht die Kombination von CNC-5-Achs-Bearbeitung und Formteile bekantung. Dazu ist das neue Kantenanleimaggregat „EasyEdge“ direkt in die Spindel des 5-Achs-Kopfes Drive5C+ einwechselbar. Die Maschine oder die Spindel benötigt keine spezielle Schnittstelle, sondern nur die in den seitlichen Linearwechsler integrierte Pick-up-Station für das Aggregat. Möglich ist die Verarbeitung von Kanten bis 2 mm Dicke und bis zu 60 mm Kantenbreite.
Im Rahmen zahlreicher Lösungen für die industrielle Fertigung in Losgröße 1 zeigte Homag in der Durchlaufmaschine KFL 350 weitere patente Lösungen: Durch einen Barcode erkennt die Maschine, ob die Kante des nächsten Möbelteils mittels LaserTec-Verfahren oder mit herkömmlichem Schmelzkleber an das Werkstück angefahren wird.
Hinzu kommt die Kantendickenmessung: Sollten die Kantendicken innerhalb einer Kantenrolle um fertigungsbedingte Toleranzen variieren, so gleicht die KFL 350 diese automatisch aus. Die kontinuierliche Messung der Kantendicke findet am Verleimteil statt. (www.homag-group.de)
Ima: Perfekte Hochglanzkanten auf der CNC
Mit „Laser Edging“ demonstrierte Ima seine kompletten Lösungen für die Nullfuge. Jetzt ist auch der Einsatz des Laser-Edgings für Formteile auf Bima-Bearbeitungszentren serienmäßig möglich.
Interessante Entwicklungen hatten die Lübbecker in Sachen Hochglanzkanten parat.
Mit der in einer Innovationspartnerschaft mit den Firmen Hunger, Leitz, Rehau und Riepe entwickelten Duo-Ziehklinge konnte die Kanten-Hochglanzbearbeitung im Durchlauf deutlich verbessert und ein identischer Glanzgrad am Kantenradius erzielt werden.
Mit dem neuen „AEK-Aggregat“ ist diese Technik jetzt auch für Formteile auf Bima-Bearbeitungszentren verfügbar: Die spezielle Schneidegeometrie der Fräsprofilziehklinge 5.1. erzeugt nach dem Lasern eine für Hochglanz vorbereitete Oberfläche, die durch anschließendes Polieren und Reinigen weiterbearbeitet wird. Die Oberfläche wird durch die Ziehklinge nur ganz fein angeraut. Nachdem der Radius gefräst ist, wird die Oberfläche mit einer gewachsten Polierscheibe im 45°-Winkel poliert. Eine weitere Raffinesse des AEK-Aggregates ist die integrierte Kantendickenmessung, deren Ergebnisse für eine optimale Fräskontur berücksichtigt werden.
Auf dem Handwerkerstand in Halle 11 präsentierte Ima u. a. seine Kantenmaschinenreihe „Advantage“: Um die Verarbeitungsqualität weiter zu steigern, die Ergonomie zu verbessern, den Energie- und Platzbedarf zu senken sowie Bedienung und Wartung zu vereinfachen, wurde diese Maschine komplett überarbeitet und mit noch hochwertigeren Aggregaten ausgestattet. Das Umsteuern der beiden gegenläufigen Fräsmotoren erfolgt vibrationsfrei. Das sorgt für ein gleichmäßiges Fräsbild. Auch die Kappaggregate wurden verbessert: Alternativ zum pneumatischen einmotorigen Aggregat – mit Sägen auf beiden Seiten des Motors – kommt ein neu entwickeltes Kappaggregat mit geringerem Platzbedarf zum Einsatz. (www.ima.de)
Ott dreht an Rationalisierungsschraube
Die Paul Ott GmbH setzt in Sachen Fugenqualität weiter auf die praxisbewährte PUR-Technik. Mit hochwertigen PUR-Sorten z. B. in Weiß und Transparent lasse sich eine wahrlich optimale Fugenoptik erreichen, wurde einmal mehr auf der Ligna 2013 betont. Dafür offeriert das Unternehmen seine seit Jahren bewährten Verleimsysteme CombiMelt für den schnellen Klebstoffwechsel und Duo-CombiMelt mit zwei kompletten und getrennt steuerbaren Verleimsystemen. Für das CombiMelt-Wechselsystem wurde in Hannover eine neue Servicestation vorgestellt, die den Wechsel von EVA auf PUR erleichtert und beschleunigt (siehe ausführlicher Beitrag in BM 07/2013, Seite: 87).
Eine weitere Neuentwicklung von Ott ist das Rückführsystem „TransLift“. Das kompakte Rückführsystem mit Drehmöglichkeit (+/- 90° und 180°) ist mit allen neuen Kantenanleimmaschinen dieses Herstellers kombinierbar. Teile bis zu einer Größe von 1,3 x 3 m und einer Dicke von 8 bis 60 mm (bis 60 kg) werden automatisch gedreht und rückgefördert. Für größere Teile steht ein Großteilemodus mit Aushubvorrichtung für Plattenformate, die nicht automatisch gedreht werden können, zur Verfügung. Eine weitere Erleichterung ist der Sammelmodus. TransLift wartet die Ausgabe eines zweiten Werkstückes ab, es werden dann beide Werkstücke gemeinsam angesaugt, gedreht und rückgefördert. Das Rückführsystem ist komplett in die Software integriert und über die Steuerung der Maschine bedienbar. Optional erhältlich ist ein Entnahmetisch am Ende des Rücklaufbandes mit Allseitenrollen inklusive Hubfunktion auf das Einlaufniveau der Maschine. (www.ottpaul.com)
Schugoma: Heißluftverfahren optimiert
Mit der Entwicklung eines an jede Kantenanleimmaschine nachrüstbaren Heißluftsystems (Hot-Air-System) hatte Schugoma bekanntlich eine kostengünstige Alternative für die Erzielung sogenannter Nullfugen mit coextrudierten und nachträglich beschichteten Laserkanten im Handwerk geschaffen. Auf der Ligna 2013 wurde diese Technik mit dem „Kantenking“ auch bei mehreren namhaften Maschinenherstellern gezeigt. Dies wertet Schugoma als Zeichen, dass sich die Technik inzwischen etabliert habe.
Schugoma selbst präsentierte seinen „Kantenking“ mit weiterentwickelten Details. Tischlermeister und Schugoma-Firmenchef Christof Schulte-Göbel: „Der Kantenking ist effizienter geworden, wir haben bei jetzt kürzeren Lieferfristen gut verkauft.“
Mit der neuen Bauart der pneumatischen 2-Strahl-Düse (statt bisher 3-Strahl-Düse) konnte der Luftverbrauch auf weniger als 1,5 m³/min reduziert werden. Weiterentwickelt wurde auch die Steuerung, die jetzt in acht Sprachen verfügbar ist. Die Bearbeitungsparameter können feinfühliger, einfacher und schneller auf die gewünschte Kante eingestellt werden. Die Leistungsaufnahme beträgt 7 kW, die Zeit für das Aufheizen etwa 20 Minuten. Aktuell arbeitet der Hersteller daran, die Vorschubgeschwindigkeit (derzeit je nach Kantenbreite bis 20 m/min) zu steigern. Außerdem sollen Sonderlösungen für z. B. 45°-Schrägkanten das Angebotsspektrum erweitern. In der mobilen Variante, dem Kantenking für Formteile, sei auch die Beschichtung von Werkstücken mit Innenwinkel möglich. (www.schugoma.de)
SCM: Kantenanleimen nach One-Touch-Taktik
SCM stellte in Hannover u. a. seine „One- Touch-Technologie“ heraus. Die gleichnamige Maschine repräsentiert die leistungsfähige Mittelklasse und steht für voll automatisiertes, programmgesteuertes Einstellen der Bearbeitungsschritte und Aggregate am Touchscreen. Bis zu 36 gesteuerte NC-Achsen sorgen für eine automatische Bearbeitungsfolge vom Fügen über den präzise dosierten Leimauftrag bis hin zur Finishbearbeitung des bekanteten Werkstücks.
Der Kantenwechsel dauert nach Angaben von SCM nur Sekunden: Im segmentierten Leimbecken Easy Glue können fünf verschiedene Leimsorten bevorratet werden. Für den Klebstoffwechsel werden 8 min angegeben.
Zum Thema Nullfuge bietet die SCM Group verschiedene Lösungen wie Laserkante und PUR-Verklebung an. Mit der neu entwickelten PU-Box steht dafür ein neuer kompakter Vorschmelzer für PUR-Kartuschen zur Verfügung. Mit dem Slim-Line-Verfahren konnte der PUR-Kleberleimauftrag auf Nullfugenoptik minimiert werden. Des Weiteren können verschiedene Kantenanleimmaschinen-Modelle mit der Heißluftaktivierung für die Verwendung von Laserkanten ausgerüstet werden.
Kombiniert sind die drei Verfahren Laserkante, EVA- und PUR-Slim-Line-Verfahren in der neuen Maschine „Panel Suite“ von Stefani. Damit behalten die Anwender volle Flexibilität für die Wahl des jeweiligen Verfahrens in einer Maschine.
Eine vielfältige Modellpalette an Kantenanleimmaschinen bietet SCM im sogenannten Einstiegsbereich. Die kompakte Kantenanleimmaschine „Olimpic K 400“ verfügt bereits über eine Touchscreen-Steuerung und elektronische Achsenpositionierung der Bearbeitungsaggregate. (www.scmgroup.de)
Wood IQ: Fügen ist Standard
Im Bereich der Kantenanleimmaschinen setzt Wood IQ darauf, dass alle Maschinen ein Fügeaggregat haben. Der Mix an Bearbeitungsaggregaten decke vielfältige Anforderungen ab, so das Unternehmen – vom Fügefräsaggregat über ein leistungsfähiges Leimauftragssystem, schräg stellbare Kappaggregate, Bündig- und Feinfräsaggregate bis hin zu Formfräs- und Finishaggregaten. Möglich sind Vorschübe bis zu 18 m/min.
Ausgestellt wurde die KAM 750 IQ mit allen notwendigen Aggregaten bis zum Eckenrundungsaggregat sowie einer Trennmitteleinrichtung und einem beheizten Einlauflineal. Die Software, so das Unternehmen, sorge für einfaches und unkompliziertes Maschinenhandling. (www.lohmeyer-iq.com)
Leitz präsentiert neues Fügekonzept
Dem Trend zu höheren Bearbeitungsanforderungen kommt der Werkzeughersteller Leitz u. a. mit einem neuen Fügewerkzeugkonzept, den neuen Duo-Multiprofilziehklingen und optional einem Polieraggregat für Hochglanzbauteile entgegen.
Im neuen Fügefräskonzept kommen Werkzeuge vorzugsweise mit diamantbestückten Schneiden mit optimierter Schneidengeometrie und – anordnung sowie höheren Achswinkeln zum Einsatz. Sie sorgen auch bei schwierigen Plattendekoren für Bearbeitungsqualität.
Ein Beispiel aus den Leitz-Neuheiten ist der „WhisperCut Plus“, der die Bearbeitungskosten, so Leitz, im Vergleich zu Standard-Fügefräsern an beschichteten und unbeschichteten Span- und Faserwerkstoffen um 10 % reduziere. Der Leichtmetall-Tragkörper ist wiederverwendbar. Zum Wirtschaftlichkeits-Vorteil tragen überdies die höheren Nachschärfzonen an den Diamantschneiden bei, mit denen der WhisperCut Plus bis zu zehnmal geschärft werden kann. Interessanter Zusatzeffekt: Gegenüber konventionellen Fügefräsern ist dieses Werkzeug um bis zu 5 dB(A) leiser.
Ziehklingenfinish in Perfektion versprechen die Duo-Multiprofilziehklingen von Leitz. Sie generieren eine farbechte, hochglanzpolierte und fugenlose Kantenoptik ohne Weißbruch und Rattermarken. Bei den für alle gängigen Kantenmaterialien einsetzbaren Duo-Multiprofilziehklingen teilen sich zwei Schneiden die Arbeit. Die Vorzerspanungsschneide schafft einen definierten Kantenüberstand, während die Finishschneide einen stets gleich dicken, aber hauchdünnen Span abzieht und eine Profilfläche mit minimierter Rauigkeit hinterlässt. (www.leitz.org)
Leuco mit cleveren Entwicklungen
Mit dem Ziel höchster Bearbeitungsqualität bei gleichzeitiger Lärmreduzierung hat Leuco seine Fügefräser-Familie mit mehreren Neuentwicklungen weiter ausgebaut. Optimierte Achswinkel, lärmreduzierte Konstruktionen und größere Nachschärfzonen bei Diarex-Werkzeugen sind einige herausragende Merkmale. Vier Werkzeugkonzepte beinhalten Lösungen für unterschiedlichste Anforderungen:
  • Diamax Low Noise
  • Smart Jointer
  • Diarex Finish Jointer
  • Fügefräser aus dem patentierten p-System mit dem Bearbeitungsprinzip „Peelen“ für höchste Schnittgüte
Besonders leicht ist der neue SmartJointer durch seinen aus Aluminium gefertigten Grundkörper. Der Achswinkel wurde für noch höhere Schnittqualitäten gegenüber Standard-Fügefräsern noch erhöht. Haupteigenschaft dieses Systems ist der wiederverwendbare Grundkörper. Die wechselbaren Schneideinsätze sind mit integrierten Spanräumen konzipiert. Diese schützen den Grundkörper vor Auswaschungen durch abrasive Späne. Bei der Entwicklung wurde wie bei allen Fügefräsern besonderer Wert auf die Reduzierung der Lärmemission gelegt. Der Alu-Grundkörper verursacht weniger Schwingungen und z. B. durch den geringeren Schneidenüberstand konnte ein um 2 dB(A) geringerer Schalldruckpegel erreicht werden. Im Leerlauf fällt diese Reduzierung mit bis zu 4 dB(A) noch höher aus.
Mit dem „AirStream“ wurde gemeinsam mit Holz-Her ein interessantes Konzept für Fügefräser entwickelt. Durch eine spezielle Bohrung wird der am Fräser entstehende Luftstrom gebündelt und gezielt in einem bestimmten Winkel auf die Schneide gelenkt. Dadurch werden auch die entstehenden Späne gebündelt und können von der Maschinenabsaugung besser aufgenommen werden. Leuco nennt dabei einen Spanerfassungsgrad von 97 %.
Ergänzt sind die Entwicklungen für die Kantenbearbeitung mit der Doppelziehklinge „TwinBlade“ für hochglänzende Radien. Der hohe Glanzgrad z. B. an Acrylkanten wird durch die exakte Abstimmung von Vorschneiderklinge zu Fertigschnittklinge erreicht. Die Funktion wird zusätzlich unterstützt durch eine ins Distanzstück integrierte Spanausblasdüse. (www.leuco.de) I
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