Das alles kann ein Glas

I Moderne Isolierglasfenster sind heute das sinnvollste und effizienteste System zur Nutzung von Sonnenenergie durch bauliche Mittel. Die Hightech-Fenster lassen durch ihre besondere Kombination mehr Energie durch, als sie abgeben. Die Wärmedämmung unterscheidet sich bei modernen Dreifachverglasungen kaum noch von gut gedämmtem Mauerwerk. Dafür sorgen spezielle Beschichtungen, die im Winter die Wärme nicht herauslassen, dafür aber die wärmenden Sonnenstrahlen hinein. Mit Gläsern der „Planitherm-Reihe“ von Saint-Gobain beispielsweise stehen hocheffiziente Glastypen zur Verfügung, die als Isolierglas Wärmedämmung mit einem hohen Tageslichteintrag kombinieren. Durch einen Ug-Wert von bis zu 0,5 W/m2K (im Aufbau 4/12/4/12/4, Krypton im SZR) reduziert das Glas Wärmeverluste auf ein Minimum. So bleiben selbst im Winter und nah an der Verglasung die Temperaturen in Innenräumen angenehm behaglich. Gleichzeitig garantiert der Lichttransmissionswert von bis zu 82 % eine optimale Ausbeute des Sonnenlichtes. Folgerichtig werden nicht nur Heizkosten und CO2-Emissionen spürbar gesenkt, auch der Bedarf an künstlicher Beleuchtung fällt deutlich geringer aus.

Große Fensterflächen lassen im Winter mit der Sonne auch angenehme Wärme ins Haus, im Sommer dagegen heizen sich die Räume dahinter oft stark auf. Dieser Effekt lässt sich mit entsprechenden – unsichtbaren – Sonnenschutzbeschichtungen deutlich reduzieren. Sie verhindern durch Reflexion und/oder Absorption die Transmission von direkter Sonnenstrahlung. Die Eigenschaften werden durch die Angabe des Lichttransmissionsgrades und des Gesamtenergiedurchlassgrades (g-Wert) beschrieben. Typische Wertepaare sind zum Beispiel 70/40, 60/30 und 50/25, die beispielsweise durch die „Cool-Lite SKN-Palette“ von Saint-Gobain abgedeckt werden. Das Glas ist – je nach Anforderung – auch in vorspannbarer Form erhältlich. Wie bereits beschrieben, liegen im Vergleich dazu Wärmeschutzgläser bei ~80/60, also einem Lichttransmissionsgrad von 80 % und einem g-Wert von 60 %. Der Wärmedurchgangskoeffizient (Ug-Wert nach EN 673) beträgt im Zweifachisolierglas mit einer üblichen Argongasfüllung 1,0 bis 1,1 W/m2K.

Sicherheitsgläser sind – anders als im öffentlichen Bereich – im Privatbereich nicht überall gesetzlich vorgeschrieben. Sie verhindern jedoch Glasbruch bei gebrauchsüblicher Nutzung nahezu vollständig. Der Grund: Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) wie „Securit“ verfügt durch den Prozess des thermischen Vorspannens über eine zwei- bis fünfmal höhere mechanische Widerstandsfähigkeit als Einfachglas. Beim thermischen Vorspannen wird das Glas auf über 600 8C aufgeheizt und dann schlagartig wieder abgekühlt. So wird die Oberfläche schneller kalt als das Innere der Glasscheibe und sie zieht sich zusammen. Zwischen Oberfläche und Innerem entstehen so unterschiedliche Spannungen, die bewirken, dass ESG deutlich widerstandsfähiger ist, damit nicht so schnell bricht und auch wechselnde Temperaturen gut verkraftet. Sollte Einscheiben-Sicherheitsglas doch einmal brechen, zerfällt es in kleine stumpfe Krümel. Verbund-Sicherheitsglas (VSG) wie beispielsweise „Stadip“ besteht dagegen aus zwei Scheiben, die durch eine Folie zusammengehalten werden. Im Falle eines Bruchs bleiben die Glasscherben an der Folie haften.

Um störenden Lärm von außen fernzuhalten oder Räume akustisch abzutrennen, sind Verbund-Sicherheitsgläser mit Schallschutzfunktion wie „Stadip Silence“ einzeln oder auch als Isolierglaskombination eine ebenso elegante wie praktische Lösung. Je nach Dicke lassen sich damit Schalldämmwerte bis über 50 dB erzielen. Die Schalldämmung wird durch bestimmte Konstruktionsmerkmale im Glasaufbau – abweichend von einer normalen Wärmeschutzverglasung – beeinflusst. Das heißt: Durch einen asymmetrischen Scheibenaufbau, also unterschiedlich dicke Glasscheiben, einen größeren Scheibenzwischenraum und die Verwendung einer speziellen Akustikfolie in einem Verbund-Sicherheitsglas werden auftreffende Schallwellen gebrochen. So können zum Beispiel auch laute Produktionszonen von leiseren Bürobereichen getrennt werden, ohne sie aus dem Auge zu verlieren.

Dem Wunsch vieler Bauherren entsprechend können gestalterisch die unterschiedlichsten Akzente gesetzt werden. Angefangen mit der Verwendung von Gussgläsern oder Designgläsern im Isolierglasverbund können changierende, reflektierende oder auch eher matte Oberflächen eine Fassade zu etwas Besonderem machen. Die Gläser können – um diese Eindrücke zu verstärken – zusätzlich noch bedruckt werden. Darüber hinaus erweitern fotorealistische Drucktechniken und Design-gläser wie „Seralit“, „Satinovo Mate“ oder „Thela“ die Möglichkeiten hin zu individueller Fassadengestaltung und bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten – je nach Wunsch klar,

mattiert, geätzt oder lackiert, großflächig eingesetzt oder in Teilen. Für besondere Bereiche sind zudem auch visuelle Abtrennungen auf Zeit wie mit „Priva-Lite“ möglich, die von normal transparent zu milchig weiß umgeschaltet werden können.

Glas als aktueller und zukünftiger Baustoff kann mehr als nur Energie sparen. Mit Multi-Funktionsgläsern lassen sich durch die unterschiedlichen Kombinationsmöglich- keiten passgenaue individuelle Lösungen entwickeln: ob Gläser mit aufwendigem Design oder Verglasungen mit zusätzlichen technischen Anforderungen. So schützt das Glas nicht mehr „nur“ vor Kälte, es hält auch die Hitze an heißen Tagen draußen, es sorgt für Ruhe, wenn es draußen lautstark zugeht, und erschwert ungebetenen Gästen den Zugang zum Haus. Außerdem verschönert es noch das Zuhause oder das Büro und hilft gegen Schmutz: Ein Glas mit Bioclean-Leichtpflegefunktion bringt eine erhebliche Arbeitserleichterung mit sich. Und das alles kann ein Glas. (sk/Quelle: Saint Gobain) I

Saint-Gobain Glass Deutschland GmbH

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