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Hand. Arbeit. Platz.

Fachkräftesicherung durch attraktive Arbeitsplätze
Hand. Arbeit. Platz.

Im Spannungsfeld zwischen technologischem Fortschritt und Investitionen spielt der Faktor Mensch oft eine geringe Rolle. Doch wer in Zukunft konkurrenzfähig sein will, muss sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren.

Autor: Michael Hein
Die technologische Weiterentwicklung von Tischlereibetrieben ist in vollem Gange. Moderne Spezialmaschinen wie Bearbeitungszentren, Plattenaufteilsägen oder Kantenanleimmaschinen stehen bei den Investitionen hoch im Kurs. Das ist gut so. Eine wirtschaftliche Fertigung und die schnelle Lieferung sind in der heutigen Verkaufswelt schließlich ein Muss.

Die Aufrüstung des Maschinenparks ist jedoch nur eine Komponente. Wie sieht es unterdessen mit der „Ressource Mensch“ aus? Seit einigen Jahren rücken die Auswirkungen des demografischen Wandels immer stärker in den Fokus. Die aktuelle Bevölkerungsstruktur stellt Arbeitgeber vor neue Herausforderungen: Der Anteil älterer Fachkräfte nimmt zu, der Anteil der Jüngeren sinkt. Hinzu kommt die Veränderung der Erwerbsbiografien von Frauen. Auch im Schreinerhandwerk steigt die Zahl der weiblichen Fachkräfte stetig.
Bestehende Mitarbeiter zu halten und gute neue Kollegen zu finden ist eine große Aufgabe für den Mittelstand. Im technischen Bereich allgemein und speziell im Handwerk wird der Arbeitsmarkt immer mehr zum Bewerbermarkt. Die Machtverhältnisse kehren sich um: Über Jahrzente hinweg konnten sich Arbeitgeber ihr Mitarbeiter aussuchen. Fortan müssen Unternehmen darum kämpfen, die Besten an sich zu binden, um nicht in eine Situation der Personalknappheit zu gelangen.
Was macht einen attraktiven Arbeitgeber aus?
Qualifizierte Fachkräfte schauen nicht mehr ausschließlich auf das Gehalt. Bei der Wahl eines Arbeitsplatzes legen sie zunehmend Wert auf attraktive Arbeitsbedingungen wie die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, flexible Arbeitszeitmodelle, die Wertschätzung ihrer Arbeit, Entfaltungsmöglichkeiten und ein gutes Betriebsklima. Des Weiteren spielt gerade im Tischlerhandwerk die Arbeitsplatzorganisation eine zentrale Rolle bei der Entscheidungsfindung.
Attraktive, zukunftsorientierte Arbeitsplätze sind sowohl modern als auch ergonomisch und mit guter Technik ausgestattet. Sie schaffen die Grundlage für einen gewissen „Wohlfühlfaktor“ und bieten dem Mitarbeiter darüber hinaus eigenen Gespaltungsspielraum. Die Fachkraft von morgen möchte mitarbeiten und nicht abarbeiten. Ein attraktiver Arbeitgeber bietet seinen Angestellten deshalb einen Arbeitsplatz, auf den sich diese freuen. Es steigt die Motivation jedes einzelnen, die Identifikation zum Unternehmen, die Kreativität und die Leistungsbereitschaft. Folglich steigt auch die Produktivität.
Wenn es um die Gestaltung von Arbeitsabläufen und Prozessoptimierungen geht, wird die menschliche Arbeit jedoch meist unterschätzt. Personeller Einsatz ist teuer und sollte gut kalkuliert werden. In einer automatisierten Arbeitswelt sinken durch den Einsatz immer weiter entwickelter Maschinen die Produktionszeiten kontinuierlich, während die Qualität der Endprodukte steigt. Gerade im Schreiner- und Tischlerhandwerk nimmt das Personal aber eine zentrale Rolle ein: Den vorgefertigten Materialien verleihen die Mitarbeiter ihren hochwertigen „Endschliff“. Ganz gleich ob Schleif-, Leim-, Montage- oder auch Verpackungsarbeiten: Die Handarbeit wird wahrscheinlich immer eine große Rolle spielen. Für die Gestaltung von neuen Handarbeitsplatzbereichen nennen innovative, zukunftsorientierte Unternehmen deshalb stets drei wesentliche Merkmale: Ergonomie, Organisation, Wirtschaftlichkeit. Ein Arbeitsplatz, der unter diesen Gesichtspunkten erstellt wird, ist für jedes Unternehmen bares Geld wert. Er kann sowohl den ökonomischen Erfolg eines Betriebes als auch die Zufriedenheit seiner Mitarbeiter erhöhen (siehe Kasten).
Wie sieht der zukunftsweisende Bankraum aus?
Die Antwort auf diese Frage wird je nach Betriebsgröße und Tätigkeitsschwerpunkt ganz unterschiedlich ausfallen. Grundsätzlich existieren zwei verschiedene Herangehensweisen: Auf der einen Seite gibt es Unternehmen, welche auf Mobilität in der Betriebsstätte pochen. Hier besitzt jeder Mitarbeiter einen höhenverstellbaren Arbeitstisch und einen persönlichen Werkstatt-Trolley für Handwerkzeuge und -maschinen. Bei diesem System wird der klassische Handarbeitsplatz abgelöst durch eine mobile Arbeitsstation, die universell zu jedem Werkstück gefahren werden kann.
Beim zweiten Modell wird der klassische Bankraum in eine moderne „Endfertigungszone“ verwandelt. Ziel ist es, wirtschaftlich, flexibel und ergonomisch zu produzieren. Das maschinell vorgefertigte Material wird auf Kommissionierwägen gestapelt und vom Maschinenraum in die Endfertigung transportiert. Idealerweise befindet sich hier ein Vakuumhebegerät, um schwere Werkstücke von den Transportwägen an den eigentlichen Einsatzort zu befördern.
Die Arbeitsplätze selbst sollten individuell gestaltbar sein. Kernstück ist eine höhenverstellbare Werkbank mit Organisationsrückwand und ausreichend Stauraum. Hier können Handwerkzeuge, Schleif- und Reinigungsmittel sowie Verbrauchs- oder Montagematerialien in Griffkästen schnell zugänglich gelagert werden. Die moderne Werkbank hat auch ein kleines Büroabteil, wo Projektordner, Schreibunterlagen oder auch ein mit der Arbeitsvorbereitung vernetzter Bildschirm untergebracht sind. Der eigentliche Arbeitstisch steht der Werkbank gegenüber und ersetzt die noch zu oft verwendeten Böcke. Er ist höhenverstellbar und hat somit den großen Vorteil, dass der Mitarbeiter immer in einer ergonomischen Haltung arbeiten kann. Individuelle Ausstattungsvarianten wie eine gelochte Arbeitsplatte für Spannwerkzeuge oder integrierte Vakuumsauger für ein beschädigungsfreies Fixieren der Werkstücke runden den Arbeitstisch ab. Um den lästigen Schlauch- oder Kabelsalat bei der Verwendung von Handmaschinen zu vermeiden, bietet sich ein Rüstwagen mit integriertem Schwenkausleger an. Mit diesem sind die Handmaschinen immer an Ort und Stelle und das integrierte Kabel- und Schlauchsystem am Schwenkarm ermöglicht dem Anwender ein optimales Handling.
In jeder Endfertigungszone sollte es auch ein Press- und Montagezentrum geben, da dieses die Produktionszeiten bei Verleimarbeiten senkt und den Mitarbeitern eine große Arbeitserleichterung bietet.
Individuelle Lösungen für jeden Betrieb
Die zukunftsweisende Arbeitsplatzgestaltung stellt den einzelnen Mitarbeiter in den Mittelpunkt. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil, um neue Fachkräfte zu gewinnen und bestehende zu halten. Jedes Unternehmen hat seine eigene Struktur, jeder Mitarbeiter seine Aufgaben. Folglich wird es immer individuelle Lösungen benötigen, um die sozialen mit den wirtschaftlichen Komponente in den Unternehmen in Einklang zu bringen. I

Erfolg und Zufriedenheit Ein attraktiver Handarbeitsplatz ist bares Geld wert
Wenn es um die Gestaltung von Arbeitsabläufen oder um Prozessoptimierungen geht, wird die menschliche Arbeit meist unterschätzt. Doch gerade im Schreiner- und Tischlerhandwerk spielt die Handarbeit eine wichtige Rolle.
Neue Handarbeitsplätze sollten immer unter den Gesichtspunkten Ergonomie, Organisation und Wirtschaftlichkeit geplant werden. Denn diverse Studien in Handwerk und Industrie haben gezeigt, dass sich ein attraktiv gestalteter Arbeitsplatz positiv auswirkt – sowohl auf den ökonomischen Erfolg des Unternehmens als auch auf die Mitarbeiterzufriedenheit:
  • Er reduziert Ermüdungserscheinungen und steigert somit die Produktivität.
  • Er minimiert mittel- und langfristig die gesundheitlichen Risiken – d. h. es gibt weniger krankheitsbedingte Ausfälle.
  • Der Arbeitsplatz wird sicherer – es gibt weniger Unfälle.
  • Er steigert die Arbeitsplatzzufriedenheit und damit auch die Leistungsbereitschaft.
  • Er steigert die Produktqualität und reduziert den Ausschuss .
  • Er senkt durch Arbeitserleichterung und Organisation die Produktionszeiten.
  • Bei bestehenden Fachkräften trägt er zum „Wohlfühlfaktor“ bei.
  • Gegenüber Bewerbern ist er ein Aushängeschild für das Unternehmen.
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