Im Gegensatz zu den Angaben des Statistischen Bundesamtes, schätzt die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. (AGR) den tatsächlichen Holzeinschlag in 2011 auf mehr als 70 Mio. Festmeter. Das jährlich in Deutschlands Wäldern nutzbare Rohholzpotential sei damit zu über 90 % ausgeschöpft. Die AGR sieht deshalb im weiteren Ausbau der Biomassenutzung, wie derzeit von der Bundesregierung noch forciert, eine drastische Fehlentwicklung. Sie fordert daher, in der bevorstehenden Überarbeitung des Erneuerbaren-Energien-Wärmegesetzes, Fehlanreize zu korrigieren und auf den weiteren Ausbau insbesondere von Scheitholz- und Hackschnitzelheizungsanlagen zu verzichten.
Zum Hintergrund: Das Statistische Bundesamt (StBA) veröffentlichte kürzlich die vorläufigen Zahlen zum Holzeinschlag für das vergangene Jahr. Das gesamte in Deutschland geerntete Holz betrug demnach in 2011 über alle Baumarten rund 56 Mio. Erntefestmeter (Kubikmeter). Dies wären nur etwa 72 % des von Experten im Rahmen einer Waldentwicklungs- und Holzaufkommensmodellierung (WEHAM) eingeschätzten, nutzbaren Rohholzpotentials in Höhe von 79 Mio. Erntefestmeter pro Jahr.
„Diese Zahlen täuschen vor, dass wir noch viel mehr Holz in Deutschland nutzen könnten“, kommentiert Dr. Denny Ohnesorge, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. (AGR) die amtliche Statistik. Der tatsächliche Holzeinschlag liegt nach Einschätzung der AGR jedoch fast 30 % höher, bei etwa 73 Mio. Erntefestmeter. Die enorme Abweichung ist nach Ohnesorge darauf zurückzuführen, dass ein Großteil des Holzeinschlages durch die amtliche Statistik nicht erfasst wird.
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