Die Bewerbungsphase beginnt: Das Ergonomie-Kompetenz-Netzwerk ECN sucht spannende Ideen und Produkte für den Ergonomiepreis, der im März 2019 vergeben wird. Was wird gesucht? ECN-Experte Wolfgang Schneider erklärt den tragenden Gedanken:
„Oft erleben wir es, dass wir ein Werkzeug oder andere Hilfsmittel in die Hand nehmen, wir aber etwas an dem Produkt seltsam finden. Der erste Eindruck zählt, aber stimmt das immer?
Sobald ich ein Produkt in die Hand nehme, bestätigt sich dieser Eindruck. Aber woher kommt das Wissen, was gut ist und was eben nicht gut ist?
Die Ausbildung dazu beginnt bereits im Kleinkindalter, wenn wir die ersten Dinge greifen. Passt es? Kann ich es festhalten? Kann ich es benutzen? In dieser Zeit prägt sich das Verstehen und Umgehen mit Dingen und die Hand-Auge-Koordination wird entwickelt. Das Greifen ist eine erlernte Sache und das Nutzen und der richtige Umgang bringt die Erfahrung. Greifen und Begreifen benötigen jedoch Routine, die erst nach mehrfachem Tun so richtig sitzen, ein ordentliches Greifobjekt vorausgesetzt.
Was im Kindesalter beginnt, setzt sich im Arbeitsleben fort. Für perfekte Arbeitsergebnisse müssen u. a. Werkzeuge, Arbeitsprozesse und der Mensch optimal aufeinander abgestimmt sein, was auch ein Entwicklungsprozess ist. Hier kommt die Ergonomie zum Tragen, bei der die Arbeit bestmöglich an den Menschen angepasst wird.
Doch jeder Mensch ist ein Individuum und bringt somit eigene Voraussetzungen und Gesetzmäßigkeiten mit. Sicherlich kann nicht jedes Werkzeug auf Maß an den Menschen angepasst werden. Aber die Erfahrungen, die wir in der Anwendung sammeln, der Austausch mit anderen und der feste Wille, gegebene Situationen weiter zu optimieren, führen dazu, dass der Nutzen für den Anwender sowie die ergonomische Qualität des Endproduktes noch weiter erhöht werden können.
Das ECN würdigt derartige herausragende Ergebnisse aus der Praxis und lobt jährlich zwei Ergonomiepreise aus. Zum einen in der Kategorie Handgeführte Produkte, die derart gestaltet wurden, dass hieraus ein optimaler, gesundheitsförderlicher Nutzen entspringt. Zum anderen in der Kategorie Innovative Ergonomie, was die Bereiche Dienstleistungen, Arbeitsorganisationen und -gestaltung sowie Messtechnik und Software einschließt.“
Bewerbungen sind bis 15. Januar möglich. Infos zur aktuellen und vergangenen Preisverleihungen zeigt die ECN-Webseite. (mh)