Am Expertentreff von Reichenbacher Hamuel, Hersteller von CNC-Bearbeitungszentren, nahmen 40 Gäste live und rund 60 online teil. Unter dem Motto „Auf Knopfdruck Haus!“ sprach man unter anderem darüber, wie viel Individualität sich eine Gesellschaft im Hinblick auf knappe Ressourcen noch leisten kann oder der Trend zum verdichteten Bauen, zum Hochbau, zum mehrgeschossigen Wohnungsholzbau geht.
Die Zukunft des Holzbaus
Prof. Andreas Heinzmann von der TH Rosenheim eröffnete die Vortragsreihe und referierte über sinnvolle Einsatzmöglichkeiten der Robotik im Holzbau. Fachkräftemangel, Ergonomie, Kostenreduktion oder kontinuierliche Prozessabläufe benannte er als wichtige Motivationstreiber, um über Automation nachzudenken. Andreas Gebhardt vom Fraunhofer IPA sprach über Lösungen für Handwerk und Bau aus Sicht der anwendungsorientierten Forschung. Ein Aspekt seines Vortrags: Exoskelette, die als Montagehilfe für ergonomisches Arbeiten eingesetzt werden. Er betonte, dass 25 % aller Erwerbstätigen im Laufe ihres Berufslebens von Muskel-Skelett-Erkrankungen betroffen sind, was 125 Mio. Ausfalltage mit einem Bruttowertschöpfungsausfall von 90 Mrd. Eurojährlich verursacht.
Über den aktuellen Bauboom und die steigenden Marktanteile des Holzbaus in all seinen Facetten sprach Dominik Wolfschütz vom VDMA. Seiner Überzeugung nach wird der Holzbau auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten weiter zulegen. Er verwies auf das hohe Investitionsniveau in hochautomatisierte Fertigungstechnologie im Holzbau, die seiner Meinung nach von den Trends der Holz- und Möbelindustrie beflügelt wird. Bei Roland Kühnel, Geschäftsführer von Timpla by Renggli, ging es um „Binge Building“ und Antworten auf die Frage, wie viel Serie gut tut. Er ging auf das Spannungsfeld Bauen-Klima-Kosten ein und sprach über die wahren Herausforderungen des industriellen Bauens. Sein Credo: Der industrialisierte Holzbau muss morgen da sein, wo andere Industriebranchen heute schon sind. (bs)