Gerade Handwerksbetriebe unterliegen zahlreichen Haftungsrisiken, die schwer kalkulierbar sind und schnell das finanzielle Aus bedeuten können. Für sie ist es daher enorm wichtig, eine Betriebshaftpflichtversicherung abzuschließen und die Police regelmäßig zu überprüfen. Darauf sollten Sie achten:
- Deckungssumme: Bei größeren Sach- oder auch langwierigen Personenschäden werden schnell sechs- oder sogar siebenstellige Beträge fällig. Fachleute empfehlen eine Absicherung von drei bis fünf Mio. Euro.
- Darf in keiner Police fehlen: die Deckung von Tätgkeitsschäden, die unmittelbar bei der Ausübung Ihrer handwerklichen Tätigkeit geschehen. Beispiel: Bei der Küchenmontage verschieben Ihre Mitarbeiter einen Schrank und zerkratzen den Fußboden.
- Weil Schreiner und Tischler oft im Außeneinsatz sind und Werkzeug sowie Material selbst mitbringen, kommt es immer wieder zu Beschädigungen von fremdem Eigentum – Stichwort Auto. Mit einer Absicherung gegen Be- und Entladeschäden bleiben Sie nicht auf den Kosten sitzen.
- Gedeckt sein sollten auch Mangelbeseitigungsschäden (wenn Nachbesserungsarbeiten anfallen) sowie Nachbesserungsbegleitschäden – weil nötige Nachbesserungen manchmal Schäden an der Arbeit anderer Gewerke verursachen. Dieser Fall tritt beispielsweise ein, wenn Fliesen entfernt und Wände aufgeschlagen werden müssen, um mangelhafte Rohrleitungen zu wechseln.
- Mit einem freiwilligen Selbstbehalt lassen sich die Kosten für Ihre Versicherung je nach Tarif teils deutlich senken.
- Firmen, die oft mit Subunternehmern kooperieren, sollten darauf achten, dass deren Arbeit mitversichert ist.
Vor dem Abschluss der Betriebshaftpflichtversicherung ist eine sorgfältige Analyse der betrieblichen Risiken und des spezifischen Versicherungsbedarfs unerlässlich. Stimmen Sie sich mit einem Fachmann ab. Versicherer bieten individuell abgestimmte Modelle für viele Branchen.
Weil kein Betrieb statisch ist und sich jedes Unternehmen weiterentwickelt, muss die Haftpflichtversicherung zudem regelmäßig überprüft und an die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden. Dazu zählt die Berücksichtigung neuer Haftungsrisiken, etwa beim Thema IT-Sicherheit, Datenschutz oder dem Umgang mit Kundendaten. Hinzu kommt, dass viele Leistungen – wie im Privatkundenbereich – in der Vergangenheit erheblich ausgeweitet worden sind, wodurch ein besserer Schutz oft ohne Mehraufwand und -kosten möglich ist. (nr/Quelle: MyHammer)
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