Feuer, Unfälle, Klagen: Die Gefahren für ein Unternehmen sind so vielfältig wie das (Geschäfts-)Leben. Dementsprechend gibt es heute eine kaum mehr überschaubare Vielzahl an Policen zur Absicherung der unternehmerischen Tätigkeit – es wird immer schwerer, den Überblick zu behalten. Preise, Konditionen und Leistungsspektrum variieren je nach Gewerbe mitunter sehr stark. Hier erfahren Sie, worauf Sie achten müssen, um ihren Betrieb passgenau abzusichern.
Wichtige Voraussetzungen: Wert- und Risikoanalyse
Auf die Frage nach dem erforderlichen Umfang des Versicherungsschutzes gibt es keine pauschale Antwort. Dieser ist von zahlreichen Faktoren wie der Art der betrieblichen Tätigkeit, der Anzahl der Mitarbeiter oder dem Jahresumsatz abhängig. Um den individuellen Versicherungsbedarf zu ermitteln, sollte zunächst eine genaue Risikoanalyse durchgeführt werden. Für die Risikobewertung kann es hilfreich sein, eine Rangliste mit den Gefahren aufzustellen, die das Unternehmen bedrohen. Mit einer Wertanalyse kann man zusätzlich den exakten Versicherungswert der Betriebseinrichtung ermitteln. Aus diesen Daten lassen sich dann ein maßgeschneiderter Versicherungsschutz und passende Schadenersatzleistungen ableiten.
Vergleichen lohnt sich
Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen ist es entscheidend, Angebote zu vergleichen. Einsparpotentiale liegen vor allem bei den Deckungssummen und Selbstbehalten. Bei Versicherungspaketen mit vermeintlich günstigen Pauschalpreisen ist Vorsicht geboten: Neben den gewünschten Versicherungen enthalten diese häufig zusätzliche Policen, die den eigentlichen Bedarf übersteigen. Modulare Versicherungssysteme bieten hingegen eine große Flexibilität. Die verschiedenen Bausteine – z. B. Geschäftsinhaltsversicherung, Betriebshaftpflicht und spezielle Versicherungen für Sachwerte wie Maschinen oder Elektronik sowie für Transporte – können nach den individuellen und branchenspezifischen Anforderungen miteinander kombiniert werden und ergeben so einen maßgeschneiderten Versicherungsschutz.
Unverzichtbar: Die betriebliche Grundvorsorge
Die betriebliche Vorsorge sollte sowohl Fremd- als auch Eigenschäden absichern. Unerlässliche Grundbausteine hierfür sind eine Betriebshaftpflichtversicherung und eine Geschäftsinhaltversicherung, die gebündelt – abhängig von der jeweiligen Risikoanalyse – Schäden durch Feuer, Sturm und Hagel, Leitungswasser, Einbruchdiebstahl, Elementarschäden oder Betriebsunterbrechung abdeckt. Damit bietet sie einen Komplettschutz für Sachwerte wie Betriebseinrichtung, Waren oder Vorräte und ersetzt Ertragsausfälle durch schadensbedingte Betriebsunterbrechungen.
Must Have: Die Betriebshaftpflicht
Grundsätzlich gilt: Wer anderen Schaden zufügt, ist gesetzlich zum Schadenersatz verpflichtet – in unbegrenzter Höhe. Eine Betriebshaftpflichtversicherung ist daher ein absolutes Muss. Sie springt ein, wenn durch die Schuld des Unternehmens und seiner Angestellten andere zu Schaden kommen. Eine Betriebshaftpflicht deckt Sachschäden ab und übernimmt bei Personenschäden unter anderem Behandlungskosten und zahlt Schmerzensgeld. Wichtig: Die Versicherungssumme sollte ausreichend hoch sein – absolutes Minimum sollten 3 Mio. Euro für Personenschäden und Sachschäden sein. Produzierende Betriebe haften zudem auch für Schäden, die durch mangelhafte Produkte entstehen. Unternehmer sollten daher prüfen, ob ihre Police auch eine Produkthaftpflicht enthält. Wenn diese fehlt, empfiehlt es sich dringend, eine zusätzliche Produkthaftpflichtversicherung abzuschließen.
Feintuning: Branchenspezifische Leistungsmerkmale
Der betriebliche Versicherungsschutz sollte möglichst genau den individuellen Bedürfnissen und den branchenspezifischen Anforderungen angepasst werden. Viele Versicherungen bieten verschiedene Bausteinen und speziell auf bestimmte Branchen ausgelegte Deckungskonzepte mit speziellen Produktfeatures und Leistungsextras.
Gerade in der Baubranche ist eine Geschäftsinhaltversicherung sinnvoll, denn die Investitionen in das eigene Unternehmen sind in der Regel sehr hoch: Einrichtung, Werkzeuge und Maschinen sowie Betriebsstoffe und Material binden viel Kapital. Werden diese beschädigt oder zerstört, hat dies meist schmerzhafte Verluste für einen Handwerksbetrieb zur Folge – vor allem dann, wenn auch noch Ertragsausfälle oder Vertragsstrafen drohen, weil es zu einer längeren Betriebsunterbrechung kommt und Lieferverträge nicht eingehalten werden können. Mit einer Geschäftsinhalts-Versicherung können Unternehmer grundsätzlich ihr gesamtes Betriebsinventar absichern.
Während die Geschäftsinhalts-Versicherung auf dem eigenen Betriebsgelände greift, müssen Risiken auf (öffentlichen) Baustellen zusätzlich abgesichert werden. Eine Bauleistungsversicherung sichert die Bauleistungen und -materialien während der gesamten Bauzeit auf der Baustelle ab. Sie leistet außerdem Ersatz bei Beschädigungen von Baugeräten – egal, ob durch Bedienungsfehler, Fahrlässigkeit, Böswilligkeit oder Überspannung. (nr/Quelle: Nürnberger Versicherung)
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