Im Rahmen der Nachhaltigkeitszertifizierung von Gebäuden spielen Bauprodukte eine wichtige Rolle. Um die Komplexität der notwendigen Informationen zu reduzieren, können Produktlabels als unabhängige Qualitätsnachweise hilfreich sein. Mit der neuen Version 2018 ihres Zertifizierungssystems führt die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) erstmals ein Verfahren zur Anerkennung solcher Produktlabels ein.
Schon einige Standards anerkannt
Für die Anerkennung müssen Labelanbieter eine Reihe von Anforderungen erfüllen. Dabei kann sich die Anerkennung auf drei Kriterien innerhalb des DGNB-Systems beziehen: die verantwortungsbewusste Ressourcengewinnung, die Vermeidung von Schad- und Risikostoffen sowie die Rückbau- und Recyclingfreundlichkeit.
Erste von der DGNB anerkannte Standards sind CSC, FSC, Holz von hier, Indoor Air Comfort Gold, PEFC und Win=Win Fair Stone. Die Anerkennung bei diesen fünf Standards bezieht sich jeweils auf das Kriterium „Verantwortungsbewusste Ressourcengewinnung“.
Die Möglichkeit, eine Anerkennung zu erhalten, gilt grundsätzlich für alle Anbieter von Produktlabels, die die Anforderungen der DGNB erfüllen. Nach Abschluss der Prüfung wird das Label in eine Liste mit allen anerkannten Labels aufgenommen und das detaillierte Bewertungsergebnis auf www.dgnb-system.de veröffentlicht.
Keine Zertifizierung von Bauprodukten
Auch mit dem neu gestarteten Verfahren bleibe sich die DGNB in einem wesentlichen Merkmal im Umgang mit Bauprodukten treu. „Das DGNB-System ist wirkungsorientiert und auf die Bewertung der Gesamtperformance eines Gebäudes ausgerichtet“, so Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. „Für Bauprodukte heißt das: Sie sollten immer im Kontext des ganzen Gebäudes betrachtet werden, da nur die richtige Verwendung eines Produkts dessen gewünschte Wirkung gewährleisten kann.“ Dies sei auch ein wesentlicher Grund dafür, weshalb die DGNB nach wie vor selbst keine Bauprodukte zertifiziert. (bs/Quelle: DGNB)