Die 35-Plus-Generation

Handwerksbetriebe werden dann steigende Umsätze und zusätzliche Gewinne erwirtschaften können, wenn sie branchenübergreifende Angebote der 35-Plus-Generation und den Business-to-Business-Bereich anbieten.

Ein Beispiel dazu aus dem Bereich der Badsanierung. Jährlich werden in Deutschland rund 1 Million Bäder renoviert bzw. saniert. Die 35-Plus-Generation möchte hier die Leistung aus einer Hand haben. Bei solch einem Auftrag sind Leistungen von Tischlern, Elektrikern, Installateuren, Fliesenleger, etc. notwendig. Die Kunden ihrerseits wollen Zeit, Abstimmungsaufwand und damit auch Geld sparen. Der Trend zur Verschmelzung der Branchen wird das Handwerk weiter prägen.

Ein Handwerksbetrieb, der dem Trend zur Verschmelzung der Branchen entsprechen will, wird Kooperationen zwischen den einzelnen Gewerken eingehen müssen. Managementexperten weisen zu Recht darauf hin, dass auch der größte Konzern weltweit seine Produkte nicht mehr alleine herstellen kann, sondern auf Kooperationen angewiesen ist. Fakt ist, dass jede zweite Kooperation erfolgreich ist, 50 Prozent floppen.

Ein Handwerksbetrieb sollte daher sehr vorsichtig bei der Wahl der Kooperationspartner sein. Insbesondere soll er auf die Kompatibilität im Bereich der Leistungsqualität, der Verlässlichkeit, der Betriebsgröße zueinander und auf die jeweilige Unternehmenskultur achten.

Da die Öffentlichkeit die Globalisierung in der Wirtschaft immer kritisch sieht, entwickelt sich ein bedeutender Gegentrend, der da heißt: Zurück zu kleinen und überschaubaren Unternehmen aus der Region. Ein Handwerksbetrieb vor Ort zählt dazu. Dieser sollte sich als regionaler Player, der die Nummer eins in seinem Einzugsgebiet ist, positionieren.

Will ein Handwerksbetrieb mittel- und langfristig erfolgreich sein bzw. bleiben, muss er seinen Kunden und dem Markt sowohl Licht als auch Wärme schenken. Wärme heißt in diesem Zusammenhang, sich individuell auf die Bedürfnisse der 35-Plus-Generation intensiv einzustellen. Licht bedeutet, dass der Handwerksbetrieb auf Innovationen setzt, die den Markt und die Kunden begeistern.

Energieeinsparung ist nicht nur das Gebot der Stunde, sondern wird künftig noch viel zwingender. Die Gesetzgebung hat bereits Rahmenbedingungen geschaffen, die dem Handwerk entgegen kommen.

Die Einführung des Energiepasses verhilft der Bauwirtschaft und den damit verbundenen Handwerksbetrieben zu einem zusätzlichen Geschäftsfeld.

Tatsache ist, dass große und renommierte Firmen beispielsweise in der Computer- und Kopierbranche bis zu 50 % des Jahresumsatzes durch Service- bzw. Wartungsverträge erwirtschaften.

Ähnliche Werte können auch innovative Handwerksbetriebe erzielen, denn die Bereitschaft und der Bedarf nach Serviceleistungen wächst nicht nur in der älteren Generation, sondern auch bei den Besserverdienern.