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Die Gute Form: Drei Gesellenstücke, ein Prinzip

Tischler gestalten ihr Gesellenstück in NRW
Die Gute Form: Drei Gesellenstücke, ein Prinzip

Drei Auszubildende – ein gemeinsamer erster Platz: Mit ihren drei Gesellenstücken sorgten Konstantin Weber, Andreas Keysers und Alexander Hinze bei der Preisverleihung zum Landeswettbewerb „Die Gute Form 2016“ in Nordrhein-Westfalen für ein Novum. Im Rahmen der Messe „Mode Heim Handwerk“ in Essen vergab die Jury Anfang November 2016 erstmals einen Preis an drei Nachwuchstischler aus demselben Ausbildungsbetrieb. Insgesamt waren auf dem rund 750 m³ großen Messestand des Fachverbandes Tischler NRW rund 45 Gesellenstücke aus ganz NRW zu sehen.

1. Platz: aufrollbare Möbel
Drei Auszubildende, die sich gut verstehen und gegenseitig anspornen, in einer Werkstatt mit einem Lehrmeister: Das war die Ausgangssituation von Konstantin Weber (21), Andreas Keysers (20) und Alexander Hinze (22), die alle drei ihre Ausbildung bei der Tischlerei Reichenberg-Weiss in Neukirchen-Vluyn absolviert haben. Zusammen haben sie ihre Kernidee, die alle drei Stücke miteinander verbindet, entwickelt: „Wir wollten etwas konstruieren, das sich aufrollen lässt“, sagt Konstantin Weber. Ihre Lösung: Hauchdünnes Federstahlblech, beidseitig laminiert mit Leinengewebe, umschließt magnetisch gehalten den Korpus. „Wir haben sehr viel getüftelt und waren manchmal kurz davor aufzugeben“, sagen die drei jungen Gesellen – und sie sind froh, dass sie es weiter versucht haben. „Die gemeinsame Idee für drei verschiedene Möbel erscheint, wenn man davon hört, schwer vorstellbar. Wer die Stücke jedoch zusammen sieht, erkennt die große Zusammengehörigkeit auf Anhieb“, hieß es im Urteil der Jury. Konstantin Weber hat einen Hybrid aus einem Lowboard und einem Regal geschaffen, Andreas Keysers eine Regal-Stele und Alexander Hinze nennt sein Sideboard „freeformtower“. „Jedes Stück ist dabei für sich bei aller Verwandtschaft zu den beiden anderen in hohem Maß eigenständig und in sich stimmig“, so die Jury.
2. Platz: Kaffeeleidenschaft
Mit seiner Kaffeebar landete Fabian Kaluza aus Viersen (Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Thomas Danners, Viersen) auf dem zweiten Platz. Der 22-Jährige trinkt leidenschaftlich gerne Kaffee – und so hat sein Gesellenstück auch schon einen festen Platz in seiner Küche bekommen. „Die einfache Klarheit der schmalen Eichenholzleisten auf dem schwarzen Linoleumkorpus verzichtet auf jede dekorative Geste, zeigt hohe gestalterische Qualität und mutet fast sakral an“, urteilte die Jury und hob besonders den zurückhaltenden und kreativen Umgang mit Beschlägen an. Im Falle der magnetischen Zuhaltungen hat Fabian Kaluza diese beispielsweise unsichtbar integriert – die Führungsleisten für die Kaffeekapseln hat er selbst gebaut. Der Viersener möchte nun noch einige Jahre Berufserfahrung sammeln und dann seine Ausbildung zum Tischlermeister in Angriff nehmen.
3. Platz: Ein haptischer Tisch-Genuss
Vier schräg ausgestellte Beine, drei Auszüge in der Zarge und eine außen abgeflachte Platte: Die Merkmale des Tisches von Georg Willig aus Köln (Ausbildungsbetrieb: Technische Hochschule Köln) klingen zunächst nicht sonderlich spektakulär. Doch führt der Kölner sie zu einem frischen, im Detail überzeugenden Ergebnis zusammen, für das ihn die Jury mit dem dritten Platz ausgezeichnet hat. Im Urteil heißt es: „Die präzise Kombination der Grüntöne macht einfach Spaß, der frei aus der Oberfläche herausgeformte Griff an den Auszügen in Verbindung mit dem Soft-Touch-Lack bereitet haptischen Genuss.“ Den Preis für Georg Willig nahm stellvertretend sein Ausbilder Martin Waleczek entgegen, denn der 23-Jährige reist momentan mit einem guten Kumpel als „Schreinerwehr“ durch Europa. Schweiz, Griechenland, Italien – die beiden haben ein altes Feuerwehrauto umgebaut und arbeiten vor Ort an unterschiedlichen Projekten. Mittel- bis langfristig möchte Georg Willig seine Fähigkeiten als Tischler in Südamerika einsetzen.
Belobigungen für Regal, Klappbank und Schallplattenmöbel
Neben den drei Siegern zeichnete die Jury drei weitere Stücke mit Belobigungen aus: Eine Belobigung erhielt Hendrik Hornig aus Bielefeld (Ausbildungsbetrieb: Der Holzmeister, Bielefeld) für sein Regalmöbel in Räuchereiche und Esche. „Das Stück zeigt eigenständige und schön durchdachte Detaillösungen und werkgerechten Massivholzeinsatz, wie die durchgesteckte Keilleiste, die den lose eingelegten Regalboden sichert und trägt“, meint die Jury zu seiner „Gruschkramablage“.
Eine weitere Belobigung ging an den Kölner Till Gerstein (Ausbildungsbetrieb: Feinschnitt – Bacher, Seibert + Teuschen GmbH, Leverkusen) für seine Klappbank aus einem Massivholzgestell aus Kirschbaum, Aluminium und einer Corianplatte.
Das Schallplattenmöbel von Marielle Klahold aus Köln (Ausbildungsbetrieb: Tischlerei Bastian Schwarz, Köln) erhielt ebenfalls eine Belobigung. „Wie die Schallplatte selbst ist das Möbel ein bisschen Retro und doch wieder ganz modern und frisch“, sagt die Jury über das Stück, das aus Nussbaum und Mineralwerkstoff konstruiert ist.
Ausstellung in Hannover
Die Siegerstücke auf Platz 1 und 2 werden im Mai 2017 während der Ligna in Hannover zum Bundeswettbewerb an den Start gehen. (hf)
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