Die wirtschaftliche Lage im nordrhein-westfälischen Tischlerhandwerk ist so gut wie noch nie – das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage des Fachverbandes Tischler NRW. 69,4 % der Betriebe beurteilen ihre derzeitige Lage als gut, 28,2 % als befriedigend und nur 2,4 % als schlecht. Der Geschäftsklima-Index erreichte mit 153,2 Punkten eine neue Rekordmarke, die über 30 Punkte über dem bisherigen Spitzenwert aus dem Frühjahr 2015 liegt. Die Zahlen korrespondieren mit den Werten des Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik NRW: Demnach sind die Umsätze in den nordrhein-westfälischen Tischlereien im zweiten Quartal 2016 um 10,3 % gestiegen.
Weitere Verbesserung erwartet
Keiner der rund 260 Betriebe, die sich an der Konjunkturumfrage beteiligt haben, erwartet für das kommende halbe Jahr eine Verschlechterung der Geschäftslage. Rund ein Viertel (26,3 %) gehen sogar von einer weiteren Verbesserung aus, 73,7 % von einer gleichbleibenden Konjunktur. Die durchschnittliche Auftragsreichweite in Höhe von 8,1 Wochen ist ebenfalls ein Indikator für die gute Auslastung der Tischlerbetriebe in NRW – sogar in kleinen Betrieben mit bis zu fünf Mitarbeitern ist die Auftragsreichweite mit 7,1 Wochen verhältnismäßig hoch. Ebenfalls positiv: Ein Großteil der Betriebe nutzt die gute wirtschaftliche Lage, um betriebliche Investitionen für die Zukunft voranzutreiben. Nur 12,7 % der Betriebe geben an, dass sie ihre Ausgaben in diesem Bereich im vergangenen halben Jahr zurückgefahren haben. Rund ein Viertel der Betriebe (25,3 %) hat hingegen die Investitionen noch weiter gesteigert.
Keine höheren Verkaufspreise
Trotz der Rekordwerte für die aktuelle wirtschaftliche Lage liefert die Konjunkturumfrage einen Wermutstropfen: Obwohl durchschnittlich 59,9 % der Betriebe angeben, dass im vergangenen Halbjahr die Einkaufspreise gestiegen sind, haben im Durchschnitt nur 26 % auch ihre Verkaufspreise erhöht. Der Verband regt deshalb an, hier nachzubessern, um die Schere zwischen Einkaufs- und Verkaufspreisen nicht noch weiter auseinanderklaffen zu lassen. (bs)
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