Das Projekt „Digitalisierungswerkstatt“ im Tischlerhandwerk hat Fahrt aufgenommen. Zur Kick-Off-Veranstaltung kamen Mitte Juni 2018 die fünf teilnehmenden Betriebe aus dem Landesverband Niedersachsen/Bremen im Campus Handwerk in Garbsen zusammen. Im Strategieworkshop eine Woche später wurden dann konkrete Ziele benannt und die Schritte zur Umsetzung der Ziele festgelegt.
Digitale Baustellen erkennen
Das Projekt verfolgt das Ziel, Tischlereien mit Hilfe von verschiedenen Experten und begleitenden Weiterbildungsangeboten dabei zu unterstützen, ihre „digitalen Baustellen“ im Betrieb zu erkennen. Im Verlauf eines Jahres sollen die Tischlereien ihre Prozesse oder Produkte, je nach betrieblichem Schwerpunkt, optimieren und digitalisieren.
„Ich erhoffe mir von der Digitalisierungswerkstatt mehr Transparenz im Unternehmen, einfach einen besseren Informationsaustausch zwischen Büro, Werkstatt und Baustelle“, erläutert Unternehmer Manuel Wesemann, der mit seinem gesamten Team seit kurzem in der Digitalisierungswerkstatt für das Tischlerhandwerk mitarbeitet.
Unterstützung durch Experten
Die fünf teilnehmenden Tischlereien werden sich in den nächsten zwölf Monaten damit beschäftigen, wie sie Informations- und Kommunikationstechnik in ihrem Unternehmen effektiv einsetzen können. Dabei werden die Betriebe von Experten des HPI und Kompetenzzentrums Digitales Handwerk und dem Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 am Produktionstechnischen Zentrum der Uni Hannover unterstützt.
„Das Charmante an der Digitalisierungswerkstatt ist, dass jeder Betrieb an seiner ganz individuellen digitalen Transformation arbeiten und die Aufgaben und Herausforderungen angehen kann, die auf seiner Agenda gerade ganz oben stehen“, sagt Claudia Klemm von Tischler Nord.
Individuelle Maßnahmenpläne
Im ersten Strategie-Workshop haben die Tischlereien gemeinsam mit den Mitarbeitern ihren individuellen Maßnahmenplan erarbeitet. Dabei wurden konkrete Ziele benannt und zeitliche Richtwerte für die Umsetzung festgelegt. Die Ziele reichten von der Digitalisierung der kompletten Auftragsannahme, der Einführung eines digitalen Fertigungssytems bis zur Einführung eines kompletten ERP-Systems.
Bei der nun folgenden Umsetzung können die Tischlereien auf die Experten aus dem Kompetenzzentrum Digitales Handwerk zurückgreifen. Diese gehen in die Betriebe und erstellen zunächst Prozessanalysen. Danach gilt es, im Unternehmen Verantwortliche zu benennen, die die weitere Umsetzung anschieben und kontrollieren.
„Ich nehme mir jetzt Zeit für die Digitalisierungswerkstatt, damit wir Abläufe im Betrieb einfacher gestalten, Fehler minimieren und mittelfristig Zeit sparen und Stress vermindern können“, sagt Wesemann, der vor sechs Jahren die Tischlerei Hans Mundrzik GmbH in Bad Pyrmont übernommen hat. Und dafür lohne es sich jetzt, Zeit und Engagement seiner Mitarbeiter, die zum großen Teil in der Digitalisierungswerkstatt mitarbeiten, einzusetzen. (bs/Quelle: Tischler Nord)
www.tischlernord.de/infos-fuer-tischler/digitalisierung-im-tischlerhandwerk/