Die starke Nachfrage, Produktionssteigerungen aber auch durch Kostendruck notwendige Preissteigerungen bescheren Egger ein deutliches Umsatzplus im Geschäftsjahr 2021/2022. Der Holzwerkstoffspezialist erwirtschaftete einen gruppenweiten Umsatz von 4,23 Mrd. Euro. Dies bedeutet ein Plus von 37,4 % zum Vorjahr. Auch der EBITDA, also der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, stieg im Vergleich zum Vorjahr um 41 % auf 877,5 Mio. Euro.
Die EBITDA-Marge liegt damit stabil bei 20,7 % (Vorjahr: 20,2 %), die Eigenkapitalquote liegt mit 50,9 % über dem Vorjahreswert von 42 %.
Positive Entwicklungen in allen Produktbereichen
Mit 10,5 Mio. m³ Holzwerkstoffen und Schnittholz verzeichnet die Unternehmensgruppe einen Produktionshöchststand. Bezogen auf das Geschäftsjahr 2020/21 ist das eine Steigerung von 9,4 %. Die Egger-Gruppe verzeichnet Umsatzzuwächse in allen Produktbereichen. Von allen Produktbereichen erzielten die Produkte für den Möbel- und Innenausbau mit 76,9% den größten Umsatzanteil und liegt mit 3473,4 Mio. EUR um + 36,6% über dem Vorjahr. Die Division Flooring Products liegt mit 506,9 Mio. EUR um +13,4% über dem Vorjahr.
Mit 534,7 Mio. EUR (+ 62,7%) schließt die Division Building Products das Geschäftsjahr 2021/2022. Großen Anteil am Umsatzwachstum hat dabei das eigene Sägewerk in Brilon, da sich die Preise für Schnittholz – unter anderem auch im amerikanischen Raum – deutlich nach oben entwickelten.
Massive Kostenentwicklungen: Energie, Rohstoffe, Logistik
Äußerst herausfordernd gestaltet sich die Situation auf den globalen Rohstoffmärkten. „Bereits seit Beginn 2021 sehen wir uns mit einer insgesamt angespannten Versorgungssituation konfrontiert. Die Geschehnisse in der Ukraine und deren Auswirkungen auf die globalen Handelsströme führen zu einer massiven Verschärfung der Verfügbarkeiten sowie der Preisdynamik am Rohstoffmarkt“, schildert Hannes Mitterweissacher, Gruppenleitung Technik/Produktion, die aktuelle Lage. Egger verzeichnet einen enormen Energiekostenanstieg sowie die erhebliche Verteuerung von Chemierohstoffen. Die zunehmende Nachfrage nach Holz, dem wichtigsten Rohstoff für den Holzwerkstoffproduzenten, führt zu zusätzlichem Kostendruck. Zudem sei das Unternehmen mit dem enormen Anstieg der Transportkosten konfrontiert.
Insgesamt investierte die Unternehmensgruppe im letzten Geschäftsjahr 293,6 Mio. EUR in ihre Produktionsstandorte. Ein großer Anteil entfiel dabei auf den Ausbau des Stammsitzes in St. Johann in Tirol (AT).
Gedämpfte Erwartungen für das Geschäftsjahr 2022/2023
Die Krise in der Ukraine, die volatilen Rohstoffmärkte, die unsichere Energieversorgung, die fortdauernde Corona-Pandemie und die steigende Inflation sind Faktoren, die die Ergebniserwartungen der Gruppe für das kommende Geschäftsjahr dämpfen.
Alle Details zum Geschäftsjahr 2021/2022 können im Jahresfinanzbericht unter www.egger.com/credit-relations eingesehen werden. (ra)