Die Eiche ist nach wie vor die beliebteste Holzart der Deutschen, wenn es um das Einrichten der eigenen vier Wände mit Möbeln, Parkett & Co. geht. „So mancher Hersteller produziert bis zu 80 % seiner Möbel aus Eichenholz“, so Andreas Ruf, Geschäftsführer der Initiative Pro Massivholz (IPM).
Inzwischen führe die hohe Nachfrage allerdings zu Versorgungsengpässen. Die IPM-Mitglieder beklagen infolgedessen einen starken Preisanstieg bei Eichenholz. Viele Hersteller würden nur noch mit Eiche beliefert, wenn sie auch andere Hölzer ordern. Preislich bleibe kaum noch Verhandlungsspielraum.
Eiche auch im Bausektor beliebt
In den zurückliegenden drei Jahren habe sich der Preis um 30 bis 50 % erhöht. Allein in diesem Jahr verzeichneten die Möbelhersteller Preissteigerungen von 15 bis 25 %. Doch auch im Bausektor sei die Eiche sehr beliebt, zum Beispiel für Bodenbeläge. Aufgrund des hohen Materialanteils sei die Preissensibilität bei den IPM-Mitgliedern besonders hoch und die aktuelle Preisentwicklung kaum noch zu kompensieren.
Exportverbot in Kroatien
Über die hiesigen Versorgungsengpässe hinaus bereiten auch Handelshemmnisse den deutschen Möbelherstellern Probleme. 2017 wurde in Kroatien – einer der wichtigsten deutschen Beschaffungsmärkte für Rundholz – ein zweijähriges Exportverbot für Eichenrundholz erlassen. Als Grund wird die von den USA eingeschleppte Eichen-Netzwanze angeführt, deren Verbreitung eingedämmt werden soll.
Auch für frisches Schnittholz hat die kroatische Regierung ein Transportverbot erlassen. „Das heißt, dass Einschnitt und Trocknung der Hölzer in Kroatien erfolgen müssen, obwohl das Land nicht über die notwendige Infrastruktur zur Trocknung einer für den Export ausreichenden Holzmenge verfügt. Ziel der Regierung dürfte ein Ausbau der Wertschöpfung im eigenen Land sein“, schließt Ruf. (bs/Quelle: IPM)