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Entwicklungstrends im Schreinerhandwerk

Euroholz 2000 mit richtungsweisendem Programm
Entwicklungstrends im Schreinerhandwerk

Entwicklungstrends im Schreinerhandwerk
Die Fachmesse Euroholz 2000, die vom 6. bis 8. Oktober in Stuttgart stattfindet, bietet mit ihrem Ausstellungsangebot, und einem ganzen Bündel interessanter Sonderschauen und Fachforen jede Menge Tipps und Anregungen, wie man sich fit für den Markt machen kann.

Der unverändert harte und durch rasche Veränderungen geprägte Markt zwingt die Betriebe des Schreinerhandwerks, des Möbel- und Innenausbaus zu permanenter Verbesserung ihrer eigenen Wettbewerbsfähigkeit. Gefragt sind dazu schlüssige Konzepte für Produkte und Dienstleistungen, für Organisation und Fertigung sowie nicht zuletzt für den Verkauf und den Kundenservice.

Mit Nullachtfünfzehn-Produkten ist kein Markt mehr zu machen. Gute Chancen haben dagegen individuelle und qualitativ hochwertige Produkte nach Maß und Kundenwunsch. Neben Holz und Holzwerkstoffen liegen attraktive und edle Werkstoffe aus Kunststoffen und Metallen im Trend des vielgefragten „Materialmix“. Die Offerten der Werkstoffanbieter werden dazu immer reichhaltiger. Auf der Organisations- und Fertigungsseite lassen die hohen Lohn- und Lohnnebenkosten keine andere Wahl: Rationalisierungs- und Kostensenkungspotentiale müssen aufgedeckt und ausgeschöpft werden.
Gefordert ist auch die Erschließung neuer Kunden und Marktsegmente. Auf dem Weg zum Kunden müssen sich Handwerksbetriebe als kompetente Dienstleister mit einer vielseitigen Leistungspalette profilieren.
CNC weiter auf dem Vormarsch
Die Steigerung der Produktivität ist nach wie vor eine der wichtigsten Herausforderungen im Schreinerhandwerk. Hier besteht nach wie vor erheblicher Nachholbedarf. Die sogenannten C-Techniken können für die geforderte hochflexible Fertigung einen wesentlichen Beitrag leisten. Der Einsatz von CNC-gesteuerten Maschinen in allen Bereichen ist gerade unter diesen Aspekten weiter auf dem Vormarsch.
CNC-Bearbeitungszentren sind mit ihren universellen Bearbeitungsmöglichkeiten zweifellos die Standardmaschinen der Zukunft. Die Komplettbearbeitung in „einer“ Werkstückaufspannung spart gegenüber der stufenweisen Fertigung Zeit und Kosten. Hinzu kommt die neue Freiheit im Design. CNC braucht keine Schablonen und Vorrichtungen, jede erdenkliche Formgebung ist möglich. Dies ermöglicht es, auch gewagte Ideen auf einfache Weise wirtschaftlich umzusetzen.
Die Einsatzmöglichkeiten von CNC-Bearbeitungszentren werden bei ständig verbesserter Aggregate-Ausstattung immer vielseitiger. Die Maschinenindustrie offeriert heute ein vielseitiges Angebotsspektrum, das auch den Einsteigern in die CNC-Technik bereits komfortable Bearbeitungsmöglichkeiten bietet. Bei der Investition in die neuen Technologien kommt den Betrieben das ständig verbesserte Preis-/Leistungsverhältnis – gerade bei CNC- Bearbeitungszentren – entgegen.
Auch beim Plattenaufteilen, Kantenanleimen und anderen Bearbeitungsschritten rücken hochflexible CNC-Steuerungen immer mehr in den Vordergrund. Geringste Rüst- und Einstellzeiten tragen zur Reduzierung der noch viel zu hohen unproduktiven Nebenzeiten bei. Handräder und Kurbeln gehören auch bei Standardmaschinen der Vergangenheit an. Die Maschineneinstellung per Knopfdruck ist allgemeiner Standard.
Umweltfreundliche Oberflächentechnik
Gesetze und Umweltvorschriften zwingen die Betriebe zur CO2- und Lösemittelreduzierung. Die europäische VOC-Richtlinie (volatile organic compounds: flüchtige organische Stoffe), die bis spätestens 31. März 2001 umgesetzt sein muss, verlangt für Deutschland eine 70 %ige Verringerung von Lösemittelemissionen. Umweltfreundliche Möbel und Oberflächen mit geringsten Restemissionen werden außerdem auf der Kundenseite immer häufiger gefordert. Beispielsweise für Arztpraxen und bei umweltbewussten Endverbrauchern ist schon heute mit herkömmlichen Lackbeschichtungen kaum ein Auftrag mehr zu gewinnen.
Auf dem Prüfstand steht damit die Verarbeitung von Lacken mit anorganischen Lösemitteln. Das Thema umweltfreundliche Oberflächentechnik ist deshalb zu einem herausragenden Thema geworden, mit dem sich immer mehr Betriebe intensiv auseinander setzen müssen. Produkte mit umweltfreundlicheren Lacken stehen heute zur Verfügung: Wasserlacke haben mittlerweile einen Standard erreicht, der in Optik und Gebrauchseigenschaften den traditionellen Lacksystemen in den meisten Einsatzbereichen nicht mehr nachsteht.
Eine weitere, immer öfter genutzte Möglichkeit sind Öle und Wachse, die heute ebenfalls bessere Qualität und Verarbeitungseigenschaften aufweisen.
EDV: Kompakt-Programme und integrierte Lösungen
Schreinerbetriebe können sich ihre Auftragsbearbeitung, Kalkulation, Buchhaltung, Organisation und Produktion ohne Computer nicht mehr vorstellen. Selbst Kleinstbetriebe sind zu rund 80 % mit PCs ausgerüstet.
Die Anbieter von Branchensoftware können auf einen außerordentlichen hohen Entwicklungsstand und hohen Bedienungskomfort ihrer Programme verweisen. Auf der Anwenderseite stehen je nach Betriebsgröße folgende Entwicklungslinien im Vordergrund: So genannte universelle Handwerkerprogramme für Kleinbetriebe, die für den pauschalen Einsatz in unterschiedlichen Branchen konzipiert sind, geraten immer mehr aufs Abstellgleis. Die kleineren Betriebe und EDV-Einsteiger können sich heute auf äußerst preiswerte und kompakte Branchenprogramme stützen, die einen Ausbau nach oben offen halten. Dazu sind die Programme leistungsfähiger Programmanbieter modulartig und ausbaufähig aufgebaut. Bei den computererfahrenen und fortgeschrittenen Betrieben geht es aktuell um die komplette Durchgängigkeit der Software, vom computergestützten Zeichnen bis zur Erstellung der Programme für die CNC-Fertigung mit CAD/CAM-Systemen. Der Computereinsatz im Schreinerhandwerk entwickelt sich zudem immer mehr zu einem wirksamen Verkaufs- und Marketinginstrument. CAD und computergestützte Präsentation steht deshalb bei vielen Betrieben ganz oben auf der Wunschliste, um dem Kunden möglichst rasch ein realistisches Bild von seiner Wunscheinrichtung zu verschaffen: Wer attraktiv präsentiert, kommt zweifellos leichter und schneller zum Auftrag.
Marketing, und Verkauf
Im Bereich der Kundengewinnung muss die Schreinerbranche neue Wege beschreiten. Ohne Werbung und gezieltes Marketing sind bei der heutigen Angebotsfülle und -dichte kaum noch Erfolge zu erzielen. Gefragt sind dazu keine handgestrickten Schnellschüsse, sondern professionelle und zielgruppengerechte Konzepte von Profis. Immer mehr Betriebe erkennen die Bedeutung dieses Themas und intensivieren ihre Absatzbemühungen zudem mit geschulten Fachberatern und Verkaufs-Fachkräften.
Internet: Schreiner im globalen Dorf
Ein weiterer Schreiner-Trend ist die zunehmende Akzeptanz des Internets auf allen Ebenen der Information und Kommunikation mit Kunden, Lieferanten, Partnern, Architekten und Banken. Rund 60 % der Betriebe, so wird geschätzt, verfügen bereits über einen Internet-Zugang. Deutlich weniger nutzen das Internet bisher für den Online-Verkauf. Aber der Trend zeigt auch hier deutlich nach oben. Immer mehr Betriebe nutzen das world wide web für ihre Werbe- und Marketingaktivitäten und präsentieren ihr Unternehmen und ihr Leistungs-spektrum mit eigenen Internet-Auftritten auf den Marktplätzen der Zukunft. So können neue Kunden gewonnen und die Kundenkreise erweitert werden.
Allianzen, Kooperationen und Partnerschaften
Kooperationen sind ein weiteres, an Bedeutung gewinnendes Instrument zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Die Möglichkeiten dazu sind vielseitig, wie die Kooperationsbörse auf der Euroholz 2000 zeigen wird. So kann es zum Beispiel sinnvoll sein, sich die Frage „selber machen oder zukaufen?“ zu stellen. Denn nicht jeder Betrieb kann alles und auch nicht alles gleich gut. Durch die Nutzung von Zulieferprodukten aus der Fertigung leistungsfähiger Spezialisten kann die Leistungspalette erheblich erweitert und die Wertschöpfung im eigenen Betrieb erheblich gesteigert werden. An Bedeutung gewinnen in diesem Zusammenhang auch Franchisemodelle für den Möbel- und Bauelementebereich. Die Mitglieder und Teilnehmer profitieren in diesem Falle vom professionellen Marketing im überregionalen Vertrieb.
Hinzu kommen die bisher kaum genutzten Kooperationsmöglichkeiten der Schreinerbetriebe untereinander. Dies trifft sowohl für Produkte von spezialisierten Kollegen als auch für Arbeitsgemeinschaften zu. Kooperation statt Konkurrenz kann für beide Seiten große Vorteile bieten. o
Informatives Rahmenprogramm
Know-how für Schreiner: Die rund 250 Aussteller der Euroholz kommen in erster Linie aus dem Bereich Maschinen und Anlagen, gefolgt von Materialien, Zulieferteilen und Fertigungsbedarf. Bereits an dritter Stelle folgt das Angebot EDV, Computer, Hard- und Software (siehe Messewegweiser Seite 98).Die Veranstalter rechnen mit einer ähnlichen Besucherbeteiligung wie vor zwei Jahren. 1998 verzeichnete die traditionsreiche Fachmesse 26 000 Besucher. Das umfangreiche Rahmenprogramm, für das der fachlich-ideelle Träger, der Landesverband Holz + Kunststoff verantwortlich zeichnet, befasst sich mit einer Fülle hochaktueller Zukunftsthemen.
Energieeffiziente Schreinerei: Die Sonderschau „Energieeffiziente Schreinerei“ zeigt, dass in Schreinereien bis zu 20 % Energiekosten eingespart werden können (detaillierte Vorschau ab Seite 31).
Oberflächenforum: Das Oberflächenforum „Perspektiven für die Holzlackierung“ (Halle 5.2) wird gemeinsam vom Fraunhofer Institut Produktionstechnik und Automatisierung, dem Landesgewerbeamt Baden-Württemberg und dem Landesverband Holz + Kunststoff Baden-Württemberg veranstaltet. Im Rahmen der Präsentation werden moderne Verfahren der Holzlackierung in allen Bearbeitungsstufen vom Rohholzschliff bis zur Trocknung praxisnah vorgeführt. Die Verringerung von Lackverlusten, Rationalisierung von Abläufen, Einsparung von Energie, bessere Umweltverträglichkeit und höhere Qualität stehen dabei im Zentrum. Vorgestellt wird auch ein neu entwickelter Lacktrockenwagen, der die Trockenzeiten von Wasserlacken um bis zu 80 % verringert. Das Forum wird am 6. Oktober mit einer Fachtagung zu den oben genannten Themen ergänzt (9.30 – 18.00 Uhr, Kongress-Centrum B).
Sonderschau ,Älter werden’: In Zusammenarbeit vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation und Landesverband Holz + Kunststoff Baden-Württemberg wird eine Sonderschau mit dem Titel ,Älter werden’ einen erfolgversprechenden Nischenmarkt aufzeigen. Bekannt ist, dass die ältere Bevölkerung als Zielgruppe ganz eigene Wünsche hat und, dass diese Zielgruppe in Zukunft ein stärkeres Gewicht haben wird. Die Sonderschau zeigt spezielle Möbel und Bauteile für ältere Menschen – und beleuchtet dadurch die besonderen Wünsche dieser Zielgruppe. Am Samstag, den 7.10., findet von 10.00 bis 12.00 Uhr eine offene Gesprächs- und Diskussionsrunde statt.
Kooperationsbörse: Als Marktplatz für Ideen und Kontakte hat sich die Kooperationsbörse auf der Euroholz fest etabliert. In diesem Jahr (Halle 5.2) werden wieder pfiffige Zulieferprodukte, entwickelt und hergestellt von baden-württembergischen Schreinerbetrieben, vorgestellt. Wer seinen Kunden alles aus einer Hand bietet, aber nicht alles selbst herstellen will, kann auf der Kooperationsbörse Partner finden.
Qualitätsmanagement im Handwerk: Der Landesverband Holz + Kunststoff Baden-Württemberg veranstaltet am Samstag, 7. Oktober 2000, gemeinsam mit der Unternehmensberatung Gerhartz & Partner ein Fachforum zum Thema „Qualitätsmanagement im Schreinerhandwerk“.Das Fachforum wendet sich an alle Unternehmen, die bereits ein Qualitäts-management-System eingeführt haben oder ein Qualitätsmanagement-System aufbauen möchten. Neben Kurzreferaten steht der Erfahrungsaustausch im Mittelpunkt des Forums.
Das intelligente Fenster der Zukunft: Der Landesverband Holz + Kunststoff Baden-Württemberg, die Gewerbliche Akademie für Glas, Fenster und Fassadentechnik und die Redaktion BM hatten zu diesem Ideenwettbewerb aufgerufen. Das „Intelligente Fenster der Zukunft“ ist auf dem Weg zum multifunktionellen Bauteil, das vielfältige Anforderungen erfüllen muss. Dazu sind kreative Ideen und neue Konstruktionen gefragt. Im Rahmen einer Sonderpräsentation werden die zehn kreativsten Ideen des Wettbewerbs als fertige Fensterelemente vorgestellt. Während der Messe werden die drei besten Entwürfe ermittelt und prämiert. Dabei ist das Messepublikum in die Abstimmung einbezogen. Jeder Fachbesucher kann die Entwürfe bewerten und seine Favoriten auswählen.
Fenster aus Baden-Württemberg: Mehr als 30 Betriebe, die das Qualifizierungszeichen „Geprüfter Fensterbaubetrieb“ besitzen, das der Landesverband Holz + Kunststoff Baden-Württemberg in Kooperation mit der RAL-Gütegemeinschaft vergibt, empfehlen sich als Zulieferpartner.
Lager – mit Ordnung mehr Gewinn: Mit Hilfe von Lagermanagementsystemen werden rationelle Warenflüsse und zeitsparende Ordnungssysteme gezeigt.
MeisterIdeen: Acht Meisterschulen zeigen in der Sonderschau ,Meisterldeen’ gestalterische und technische Lösungen für knifflige Aufgaben. Die Meisterschüler selber werden ihre Projektarbeiten präsentieren und erläutern. Zum einen bieten sich damit Schreinerunternehmern Anregungen für den eigenen Betrieb, zum anderen stellt die Sonderschau eine interessante Dokumentation heutiger Meisterausbildung dar. Thematisiert wird vor allem die Fertigungstechnik und die Gestaltung.
Gestaltete Gesellenstücke: Zu den beliebten Klassikern der Euroholz gehört die Sonderschau „Gestaltete Gesellenstücke“. Rund 60 Gesellenstücke aus dem baden-württembergischen Gestaltungswettbewerb dokumentieren das fachliche Können des Nachwuchses. Außerdem wird die Urspringschule, Schelklingen, neue Arbeitsproben vorstellen.
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