Das Projekt „HarWin“ (Harvesting solar energy with multifunctional glass-polymer windows) hat sich zum Ziel gesetzt, Leichtbaufenster aus neuartigen Polymer-Glas-Verbundmaterialien zu entwickeln, die den Energieverbrauch von Gebäuden durch „intelligente“ Nutzung von Tageslicht drastisch senken.
Für die Umsetzung dieses ambitionierten Vorhabens stellt die Europäische Kommission seit 1. September 2012 rund 3,4 Mio. Euro für eine Projektlaufzeit von 36 Monaten zur Verfügung. Koordiniert wird das Projekt von Prof. Monika Willert-Porada, Leiterin des Lehrstuhls für Werkstoffverarbeitung an der Universität Bayreuth.
Bisher ist das für den Leichtbau benötigte Verbundglas zwar besonders ressourceneffizient in der Herstellung, aber für Fenster im Gebäudebereich ungeeignet – zu große Wärmeleitung, keine Geräuschdämmung. Das neue Verbundglas soll Schall dämmen und nutzt Glaspartikel, die Licht je nach Bedarf absorbieren oder reflektieren. Des Weiteren beabsichtigt das Projektteam, Materialien zu verwenden, die sich zur Wärmespeicherung und -abgabe eignen.
Die Wissenschaftler erwarten von diesen „intelligenten“ Fenstern neben Wärme- und Schalldämmung weitere herausragende Eigenschaften: Sie sollen transparent, leicht und ästhetisch ansprechend wie klassisches Fensterglas sein. Dennoch müssen sie für die industrielle Verwendung auch Stabilität aufweisen sowie feuchte- und wärmeregulierend wirken. Mit der neuen Entwicklung will das Konsortium teure Mehrfachverglasungen überflüssig machen und den europäischen Bausektor stärken.
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