„Gaunerzinken“ als Abwesenheitsanzeiger in der Urlaubszeit

Aufgrund ihrer Unauffälligkeit erleben „Gaunerzinken“ professioneller Einbrecherbanden eine Renaissance. Es handelt sich dabei um oftmals kleine, unauffällige Symbole und Zeichen an der Haustür – wie ein Kreidekreuz am Klingelbrett oder eine Einkerbung an der Eingangstür. Was von Bewohnern eines Hauses im Alltag leicht übersehen wird, dient Einbrechern als Informationsquelle.

Die sogenannten Gaunerzinken, die es bereits seit dem Mittelalter gibt, werden nach wie vor von Einbrechern als Geheimcodes genutzt. Je nach Situation und Zeichen, kann die Botschaft zum Beispiel lauten: „Frau lebt alleine“ oder „In diesem Haus ist Geld vorhanden“! In der Praxis folgt auf den „Späher“, der die Beobachtungen und Markierungen macht, oft einige Zeit später der Beutezug seiner Einbrecherkomplizen.

Welche Methoden gibt es noch?

Neben den „klassischen“ Gaunerzeichen setzen professionelle Diebesbanden auch Werbeflyer oder kleine Papier- und Kunststoffschnipsel ein. In den Haustürspalt eines Einfamilienhauses geklemmt, dienen diese als einfache Abwesenheits- oder Urlaubsanzeiger. Klemmt die Markierung beim nächsten Besuch noch an der gleichen Stelle, ist den potenziellen Einbrechern klar, dass die Tür zwischenzeitlich nicht geöffnet wurde und niemand zu Hause ist.

Abhilfe und Vorkehrungen

Wer beim Zeitung- oder Postholen plötzlich ein ungewohntes Symbol im Eingangsbereich seines Hauses entdeckt, sollte besonnen reagieren. Bevor man das Zeichen wegwischt, ist es ratsam, zuvor ein Foto zu machen. Sinnvoll ist es auch, die Hausfassade nach weiteren Auffälligkeiten zu untersuchen und präventiv den Sicherheitsstandard zu überprüfen.

Da jedes Haus andere Risikopotenziale aufweist, empfehlen die Polizei und seriöse Anbieter von Sicherheitstechnik eine kostenlose Vorortbegehung mit einem geschulten Fachmann. Ergänzend zur mechanischen Absicherung von Türen und Fenstern, bieten auch Einbruchmeldeanlagen hohen Schutz. Außenmelder detektieren beispielsweise potenzielle Eindringlinge bereits auf dem Grundstück. Ein Türkontaktmelder kann die die Haustür vor unerwünschtem Besuch sichern. Je nach Bedarf kann die Alarmierung über eine Sirene oder einen stillen Alarm erfolgen um einen Wachdienst zu rufen. Wenn es um eine einfache Nachrüstung geht, sind Funk-Alarmanlagen eine gute Wahl.

Zusatzhinweis zum Thema „Gaunerzeichen“

Wer sichergehen will, ob es sich um einen Kinderspaß handelt, findet im Internet entsprechende Erklärungen zum Entschlüsseln von Gaunerzinken. Besonders gut eignet sich eine Studie der Universität Passau. (mh/ Quelle: Daitem / Atral-Secal GmbH)

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