1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Aktuelles » Markt & Branche »

Goodbye, Diplom!

Studienreform mit Bachelor- und Masterstudiengängen
Goodbye, Diplom!

Goodbye, Diplom!
Bedrohte Art: Den Diplom-Ingenieur wird es bald nicht mehr geben (Foto: IBM Deutschland GmbH)
Was lange währt, wird nun abgeschafft: Die Innovationszyklen beschleunigen sich nicht nur in der Industrie, sondern zunehmend auch im Bildungswesen. Und nun heißt es: Diplom und Magister good bye, welcome Bachelor und Master.

Im Wintersemester 2004/2005 werden an deutschen Hochschulen 1253 Bachelor- und 1308 Master-Studiengänge angeboten. Dies entspricht etwa 23 Prozent der insgesamt angebotenen Studiengänge. Die gestufte Studiengangstruktur ermöglicht es den Studierenden, bereits nach drei bis vier Jahren mit einem ersten berufsqualifizierenden Abschluss, dem „Bachelor“, die Hochschule zu verlassen. Die Studierenden können im Anschluss daran in einem ein- bis zweijährigen Masterstudiengang das erste Studium vertiefen, interdisziplinär erweitern oder sich spezialisieren. Sie können aber auch nach einer Phase der Berufstätigkeit für eine wissenschaftliche Weiterbildung an die Hochschule zurückkehren. Die starke Zunahme der gestuften Studiengänge ist Beleg für die Bemühungen der deutschen Hochschulen um eine grundlegende Studienreform und vor allem eine stärkere Internationalisierung.

Seit der Novellierung des Hochschulrahmengesetzes im Jahr 1998 haben die Hochschulen die Möglichkeit, neben den bekannten Magister-, Diplom- und Staatsexamensstudiengängen gestufte Studiengänge einzuführen, die zum Bakkalaureus-/Bachelor-Grad bzw. zu einem Magister-/Master-Grad führen. Die Einführung einer zweistufigen Struktur der Studiengänge ist jedoch keineswegs eine Besonderheit der deutschen Hochschulreform. Eingebettet in den so genannten europaweiten Bologna-Prozess, sind die neuen gestuften Studiengänge eines der zentralen Anliegen bei der Schaffung des europäischen Hochschulraumes.
Die Einführung der gestuften Studiengänge ist eines der Hauptziele, zu denen sich im September 1999 29 europäische Bildungsminister in der Bologna-Deklaration bekannt haben. Dazu gehören ferner die Einführung eines Systems leicht verständlicher und vergleichbarer Abschlüsse, auch durch die Einführung des Diplomzusatzes Diploma Supplement (siehe Kasten).
Modulare Struktur
Mit den Strukturvorgaben hat die Kultusministerkonferenz einen strukturellen Rahmen für die neuen Studiengänge bestimmt. Demnach müssen die Bachelor-/Masterstudiengänge u. a.
  • modularisiert sein und mit einem Leistungspunktesystem versehen werden (ECTS, s. Kasten).
  • Der Bachelorstudiengang konzentriert sich auf die wissenschaftlichen Grundlagen eines Faches, Methodenkompetenz und berufsfeldbezogene Qualifikationen.
  • Masterabschlüsse werden nach den Profiltypen „stärker anwendungsorientiert“ und „stärker forschungsorientiert“ differenziert. Masterabschlüsse, die an Universitäten und Fachhochschulen erworben werden, berechtigen grundsätzlich zur Promotion.
  • Beide Studiengänge müssen jeweils zu einem berufsqualifizierenden Abschluss führen.
  • Für den Bachelorabschluss sind in der Regel 180 – 240 ECTS-Punkte , für den Masterabschluss 60 – 120 Punkte nachzuweisen.
  • Bachelorabschlüsse sehen eine Abschlussarbeit in einem Umfang von 6 – 12 ECTS-Punkten, Masterabschlüsse in einem Umfang von 15 – 30 ECTS-Punkten vor.
  • Unterschiedliche Profile der Studiengänge drücken sich in den Abschlussbezeichnungen aus. In den Bereichen Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Rechts- und Wirtschaftswissenschaften werden in eher theorieorientierten Studiengängen die Grade Bachelor of Arts und Master of Arts vergeben, in den natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fächergruppen die Grade Bachelor of Science und Master of Science. In den eher anwendungsorientierten Studiengängen der Ingenieurwissenschaften werden der Bachelor und Master of Engineering vergeben. Bei interdisziplinären Studiengängen richtet sich die Abschlussbezeichnung nach dem Fachgebiet, dessen Bedeutung im Studium überwiegt.
  • Universitäten und Fachhochschulen können Bachelor- und Masterstudiengänge gleichermaßen anbieten.
(Quelle: Hochschulrektorenkonferenz)
Sämtliche Bachelor- und Master-Studiengänge lassen sich im Hochschulkompass recherchieren (www.hochschulkompass. de).

Diploma Supplement
Das Diploma Supplement ist eine englischsprachige Zeugnisergänzung mit einheitlichen Angaben zur Beschreibung von Hochschulabschlüssen. Es informiert über die absolvierten Studieninhalte, den Studienverlauf und die mit dem Abschluss erworbenen akademischen und beruflichen Qualifikationen. Mit dem Diploma Supplement soll die internationale Einstufung und Anerkennung deutscher Hochschulabschlüsse erleichtert werden. Ein Teil des Diploma Supplements, das „National Statement“, erläutert das deutsche Bildungssystem und ordnet den vorliegenden Abschluss in dieses ein. (Quelle: Uni Mannheim)

ECTS – European Credit Transfer System
Das ECTS ist ein Leistungspunktesystem, das die Quantifizierung im Ausland erbrachter Studien- und Prüfungsleistungen ermöglicht und somit deren Anrechnung an den jeweiligen Heimathochschulen erleichtert. Leistungspunkte sind eine Maßeinheit für den in Stunden gemessenen quantitativen studentischen Arbeitsaufwand. Die Vergabe von Leistungspunkten richtet sich nach der von Dozierenden erwarteten Arbeitszeit, die durchschnittlich begabte Studierende investieren müssen, um eine bestimmte Lehrveranstaltung oder ein Modul zu absolvieren. Sie ist abhängig von erfolgreich abgelegten Prüfungen oder Leistungsnachweisen und erfolgt nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip, d. h. sie ist unabhängig von der Benotung der Leistung. Leistungspunkte sind somit quantitative, jedoch keine qualitativen Indikatoren. Ein Leistungspunkt entspricht einem Sechzigstel des Jahresarbeitsaufwandes und spiegelt einen zwischen 25 und 30 Stunden variierenden Arbeitsaufwand wider. (Quelle: Uni Mannheim)

Die Unterschiede
  • Diplom ist ein normaler deutscher Studienabschluss. Ein Diplomstudium umfasst acht Semester, davon zwei praktische Studiensemester.
  • Bachelor und Master sind Studienabschlüsse, die in englischsprachigen Ländern ihren Ursprung haben und seit einigen Jahren auch Einzug in die deutschen Hochschulen halten.
  • Bachelor umfasst im Gegensatz zum Diplomstudiengang nur sechs oder sieben Semester, davon ein praktisches Studiensemester.
  • Master ist ein Aufbaustudium, das sich an einen Bachelor oder ein Diplom anschließt und zwei Semester dauert.
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de