Der neue Bundesbetriebsvergleich von Tischler Schreiner Deutschland (Datenbasis 2018) bestätigt die aktuelle konjunkturelle Hochphase im Tischler- und Schreinerhandwerk. Er gibt einen detaillierten Einblick in die Kapital-, Leistungs- und Kostenstruktur des deutschen Tischler- und Schreinerhandwerks.
Gute Werte in allen Betriebsgrößen
Beim betriebswirtschaftlichen Ergebnis erzielte selbst die kleinste untersuchte Betriebsgröße (unter fünf Mitarbeiter) mit knapp 2 % einen sehr guten Wert, der aufgrund der deutlichen Entwicklungen in den übrigen Betriebsgrößenklassen im Gesamtdurchschnitt sogar auf über 4 % angestiegen ist. Auch die Gesamtkapitalrentabilität ist bei allen vier Betriebsgrößenklassen mit einem Gesamtdurchschnittswert von 9,5 % unter Berücksichtigung des aktuellen Zinsniveaus mehr als akzeptabel.
Zugelegt hat außerdem der betriebliche Eigenkapitalanteil. Im Gesamtdurchschnitt liegt er bei über 43 %, was in Anbetracht des kapitalintensiven Tischler- und Schreinerhandwerks sehr zufriedenstellend ist. Und auch die Zuwächse bei der Wertschöpfung je Beschäftigtem überzeugen. Mit fast 71 000 Euro kann der durchschnittliche Gesamtwert sogar das Ergebnis von 2014 toppen.
Der im Gesamtdurchschnitt auf reiner Kostenbasis ermittelte Stundenverrechnungssatz ist indes auf 56,55 Euro pro Stunde angestiegen. Er beruht auf einer durchschnittlichen verrechenbaren Kapazität von 1512 „produktiven“ Gesellenstunden.
Rahmenbedingungen ändern sich
„Unterm Strich bestätigt der Bundesbetriebsvergleich die gute wirtschaftliche Entwicklung im Tischler- und Schreinerhandwerk in den vergangenen zwei Jahren“, resümiert TSD-Hauptgeschäftsführer Martin Paukner. Wie dieser Prozess allerdings weitergeht, lasse sich derzeit nur schwer absehen. „Tatsache ist, die Rahmenbedingungen ändern sich zusehends: die deutsche Exportwirtschaft schwächelt und die Wirtschaftspolitik muss dringend entschlossener handeln“, analysiert Paukner.
Dennoch gäbe es keinen Grund, nicht zuversichtlich zu bleiben. Daher empfiehlt die Innungsorganisation ihren Mitgliedern, erst einmal die eigenen betrieblichen Zahlen und Kennziffern genau zu analysieren und mit den Branchenwerten zu vergleichen, um gegebenenfalls die Stellschrauben zu optimieren. (bs)
Die Ergebnisbroschüre kann online bestellt werden unter www.tsd-onlineshop.de