Am 21. Januar präsentierten der Bundesverband der Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH) und der Deutsche Landfrauenverband in Berlin die Studie „Mädchenbilder – Handwerksrollen: Images und geschlechtergerechte Ansprache in ländlichen Räumen“. Untersucht wurde die Darstellung von handwerklichen und landwirtschaftlichen Ausbildungsberufen in den Medien in drei ländlichen Regionen (Lüneburg, Elbe-Elster und Freiburg).
Die Ergebnisse zeigen, dass traditionelle Bilder dominieren: Frauen und Männer werden häufig bei Tätigkeiten gezeigt, die für das betreffende Geschlecht als typisch gelten. In der Region Lüneburg hingegen ist es gelungen, mit alten Rollenbildern aufzuräumen. Grund dafür sei ein Projekt zur Mädchenförderung in handwerklichen Berufen von der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade.
Heidi Kluth, die Bundesvorsitzende der Unternehmerfrauen, stellte fest, dass sich das Handwerk bei der Darstellung von Berufsbildern langsam von stereotypen Rollenbildern wegbewegt. Dennoch wünscht sich mehr weiblichen Nachwuchs für das Handwerk. Dafür müssten Frauen in Stellenanzeigen ausdrücklich angesprochen werden und sollten sich nicht mehr vorrangig für die typischen Frauenberufe entscheiden. Auf der Basis der Erkenntnisse der Studie könne das Handwerk Strategien entwickeln, um den Anteil von jungen Frauen in technischen Ausbildungsberufen zu erhöhen. Da es dank moderner Hilfsmittel in sogenannten Männerberufen nicht mehr vorrangig auf Körperkraft ankomme, eroberten immer mehr Frauen die gewerblich-technischen Berufe.
Angelika Puhlmann vom Bundesinstitut für Berufsbildung forderte Unternehmen auf, ein größeres und expliziteres Angebot an Frauen zu richten, um sie für „Männerberufe“ zu gewinnen. Bei den Angeboten zur Berufsorientierung sei es wichtig, Talente und Interessen zu unterstützen, aber auch eine angemessene Bezahlung von Arbeit einzufordern. Zudem gelte es, das Werteempfinden von Frauen für ihre Fähigkeiten und Leistungen zu steigern.
Die Studie des Forschungsinstituts Sowitra wird vom Bundesfamilienministerium gefördert und vom UFH sowie vom Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) unterstützt. (nr)
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