„Ich schaue zurück mit Dankbarkeit“

Er hat eine kleine Schraubengroßhandlung zum Weltmarktführer im Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial gemacht, eine Kunstsammlung mit mehr als 16.000 Werken aufgebaut und beschäftigt derzeit über 66.000 Mitarbeiter: Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth hat am 20. April 2015 seinen 80. Geburtstag gefeiert. 500 Gäste, Freunde und Weggefährten aus Politik, Wirtschaft und Kultur kamen zum Festakt in die Freie Schule Anne-Sophie nach Künzelsau.

Zu den Laudatoren zählten unter anderem Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und EU-Kommissar Günther Oettinger. „Unsere Aufgabe ist es, Fäden in alle Welt zu knüpfen und diese Fäden zu stabilen Seilen zu verweben“, beschreibt Steinmeier Gemeinsamkeiten. „Sie haben nicht nur Schrauben exportiert. Sie haben Ihr ganz persönliches Engagement in die Welt getragen.“ Auch Oettinger lobt die Verbindung zwischen Kultur und Wirtschaft: „Ich bin dankbar, dass Ihnen Bildung und Erziehung immer sehr wichtig waren.“

Eine Geburtstagsüberraschung verkündete Reinhold Würth selbst: Die neue Kultur- und Kongresshalle in Künzelsau soll nun doch gebaut werden. Baubeginn ist im Herbst 2015, die Eröffnung für den 18. Juli 2017 geplant – dem 80. Geburtstag seiner Frau Carmen Würth, deren Namen die Veranstaltungshalle tragen soll.

„Ich wollte schon immer wissen: Was ist hinterm Berg oder ums Eck?“, sagt Reinhold Würth. Diese Neugier treibe ihn bis heute an. Aus dem Unternehmen heißt es: „Der Mut, sich auf unwegsames Gelände zu begeben und dorthin zu schauen, wo noch niemand etwas vermutete, zeichnet ihn aus.“ Diese Eigenschaft verbinde er mit der Kunst, Menschen zu begeistern: „Er wusste von Anfang an, dass ein Unternehmen Werte und eine starke Kultur braucht, damit Ziele nicht nur Ziele bleiben. Dabei zählen für ihn immer der Respekt und die Anerkennung für die Leistung jedes Einzelnen.“

Reinhold Würth begann 1949 mit 14 Jahren eine kaufmännische Lehre in der väterlichen Schraubengroßhandlung, gegründet 1945. Nach dem frühen Tod seines Vaters im Jahr 1954 übernahm der damals 19-Jährige das Unternehmen. Ausgehend von den Aufbaujahren der Nachkriegszeit in Deutschland entwickelte er aus dem damaligen Zweimannbetrieb einen weltweit tätigen Handelskonzern mit über 400 Gesellschaften in mehr als 80 Ländern. 2014 erwirtschaftete die Unternehmensgruppe über 10 Mrd. Euro Umsatz. Reinhold Würth ist Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats und Ehrenvorsitzender des Beirats der Würth-Gruppe. 2014 beging er sein 65-jähriges Arbeitsjubiläum, in diesem Jahr feiert die Adolf Würth GmbH & Co. KG das 70-jährige Bestehen, unter anderem mit einem Tag der offenen Tür am Sonntag, den 21. Juni 2015. (nr/Quelle: Würth)