Nahezu 300 Tür- und Torexperten aus 10 Ländern folgten Mitte Mai 2018 der Einladung des ift Rosenheim zu den 10. Tür- und Tortagen. Die Teilnehmer hatten z. B. die Möglichkeit, sich über Marktchancen und Anforderungen an mechatronische Bauelemente ebenso zu informieren wie über den praktischen Umgang mit neuen Normen bei Brandschutz, Innentüren und Toren. Im Brandschutzzentrum konnte eine Prüfung live erlebt und mit den ift-Experten diskutiert werden.
Von autonomem Fahren und künstlicher Intelligenz
Gleich zu Beginn stand der Vortrag „Ethik der Digitalisierung“ des Philosophen Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin (LMU München). Er berichtete von neuen Algorithmen, die schon auf Basis von 10 „Likes“ ein erstes Psychogramm eines Menschen ermöglichen. Durch Erklärungen zu den Grundlagen und dem praktischen Einsatz des autonomen Fahrens, schwacher und starker künstlicher Intelligenz (KI) oder zum Umgang mit humanoiden Robotern sollte den Tür- und Torexperten eine bessere Bewertung der digitalen Entwicklung ermöglicht und die Bedeutung der „informationellen Selbstbestimmung“ klar gemacht werden.
Visualisierung wichtiger als Funktion
Anschließend zeigten die ift-Referenten Christian Kehrer und Ingo Leuschner, wie massiv die aktuellen Tür- und Tortrends bereits von den geänderten Kundenwünschen beeinflusst werden, sei es nun durch die Bedienung per App oder durch Lieferzeiten, die sich in Tagen und nicht Wochen messen. Es zeige sich, dass die Visualisierung und der Spieltrieb manchmal wichtiger seien als Funktion und Sicherheit, so dass das Thema Smart Home immer stärker von US-Internetriesen sowie den Medien- und Telekommunikationsfirmen dominiert wird.
Smart Home-Chancen nutzen
Prof. Dr. Michael Krödel von der Hochschule Rosenheim machte klar, dass Smart Home kommen werde, egal ob man es will oder nicht. Er appellierte an die Branche, die Chancen der neuen Technik aktiv zu nutzen. Diese lägen besonders in der Verbesserung von Komfort, Sicherheit, Energieeffizienz und Gesundheit durch automatische Türen und Tore.
Hierzu brauche man zwar ein Verständnis der technischen Grundlagen, aber kein Informatikstudium. Viel wichtiger sei es, die Kundenbedürfnisse anhand vorhandener Checklisten zu erfragen und dann gemeinsam mit Experten zu realisieren. Gemeinsam mit dem ift Rosenheim werde gerade ein Seminar für die Branche geplant.
Gegen den Einbruch
Der zweite sehr gut besuchte Themenblock drehte sich rund um die Themen „Einbruchhemmung“ mit Informationen zu neuen Einbruchmethoden von Josef Moosreiner (Bayerisches Landeskriminalamt, LKA), den aktuellen Normenstatus zur Einbruchhemmung durch Robert Krippahl (ift Rosenheim) sowie Forschungsergebnisse zur Montage einbruchhemmender Bauelemente in hochwärmedämmendem Ziegelmauerwerk durch Sandra Haut (ift Rosenheim). (bs/Quelle: ift Rosenheim)