Dank der Kauffreudigkeit der deutschen Verbraucher ist die heimische Möbelindustrie auch im ersten Halbjahr 2012 gewachsen. Während das Exportgeschäft wegen der europäischen Schuldenkrise schwächelt, sind die deutschen Konsumenten die Stütze des Mittelstands.
So kann der Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) nach einem Umsatzwachstum von 6,5 % im Jahr 2011 auch für das erste Halbjahr 2012 eine positive Bilanz vorlegen. Die Umsätze der Herstellerbetriebe liegen mit einem Plus von 4,5 % auf insgesamt 8,5 Mrd. Euro spürbar über dem Vorjahresniveau. Dennoch bleibt der Verband für das Gesamtjahr bei seiner einer Wachstumsprognose von drei Prozent, geht also von einem schwächeren zweiten Halbjahr aus. Dies liege am hohen Vorjahresniveau und und an der absehbar nachlassenden Wirtschaftsdynamik in Deutschland.
Gestützt wurde das gute Ergebnis des ersten Halbjahres durch eine robuste Wohnungsnachfrage, die gute Arbeitsmarktlage und historisch niedrige Zinsen. Besonders positiv entwickelten sich die Umsätze der Küchenmöbelhersteller mit einem Plus von 6,6 % auf rund 2,1 Mrd. Euro. Auch die Hersteller von Wohnmöbeln können eine günstige Geschäftsentwicklung vorweisen. Die Umsätze stiegen um 3,3 % auf 4,3 Mrd. Euro.
Nach einem Anstieg des Auslandsgeschäftes von 13 % im vergangenen Jahr sind die Verkäufe ins Ausland von Januar bis Juni 2012 wieder um 1,3% auf 4,5 Mrd. Euro gesunken. Der Exportrückgang in die EU-Länder konnte teilweise durch verstärkte Möbellieferungen nach Osteuropa und Asien kompensiert werden. Insbesondere Russland (+28,2 %) und China (+13,4 %) weisen – inzwischen auf recht hohem Niveau – die höchsten Zuwachsraten aus und zeigen das Zuwachspotential in wichtigen Zukunftsmärkten.
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