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International spitze

Berufsweltmeisterschaften Worldskills 2019 in Kazan, Russland
International spitze

Ein komplettes Fußballstadion bis unters Dach gefüllt, die Karten seit Monaten ausverkauft und die Stimmung einem Champions-League-Finale würdig. Doch gefeiert werden keine Ballartisten, sondern die besten Handwerker der Welt. Geboten wurde dieses Spektakel Ende August – bei den Berufsweltmeisterschaften im russischen Kazan. Und mittendrin: Das Tischler-Schreiner-Nationalteam.

Fridtjof Ludwig, TSD

Am Ende reichte es für Florian Meigel und Johannes Bänsch jeweils zu einer „Medallion for Excellence“: eine Top-Bewertung, mit der die beiden jungen Gesellen ihr herausragendes Talent untermauern und die Spitzenposition des deutschen Tischler- und Schreinerhandwerks im internationalen Vergleich bestätigen.

Florian Meigel hätte sich für seine Ausnahmeleistung in der Kategorie „Bauschreiner“ fast noch mit Edelmetall belohnt. Mit seinem fünften Platz – wobei der Viertplatzierte ebenfalls mit der Bronzemedaille ausgezeichnet wurde – trennten ihn bei über 700 Punkten lediglich zwei Pünktchen von einem Platz auf dem Treppchen. Johannes Bänsch erreichte bei den Möbelschreinern einen starken 13. Platz und knackte ebenfalls die für die Exzellenzmedaille erforderliche 700-Punktemarke.

Richtlinien und Bewertungskriterien

Maßgenauigkeit ist ein wesentliches Bewertungskriterium. Überhaupt ist die Bewertung sehr streng. Beispielsweise muss vor dem Verleimen jede Verbindung der Jury vorgelegt werden, die auch das Innere der Verbindung bewertet.

Sicherheit ist ein wichtiges Kriterium und es gilt dies besonders zu beachten. Rennen oder die Staubschutzmaske vergessen, bedeutet eine gelbe Karten und damit einen Punkt Abzug.

Bundestrainer, die während des Wettbewerbs zum internationalen Expertenstab zählen und am Ende gemeinsam die Arbeiten bewerten, dürfen grundsätzlich nicht mit den Teilnehmern sprechen. Hin und wieder gibt es allerdings kurze Zeitfenster, in denen sich Trainer und Schützling kurz austauschen dürfen.

Eine große persönliche Erfahrung

So richtig verarbeiten werden die beiden ihre Erlebnisse wohl erst in den kommenden Wochen. Dann können sie in erster Linie mit Stolz und einem großen Zuwachs an persönlicher Erfahrung auf Kazan zurückblicken. Das sehen zumindest ihre beiden Bundestrainer Michael Martin und Florian Langenmair so: „Wer sich unter diesem Druck behauptet und das noch ganz am Anfang der beruflichen Entwicklung, wird ohne Zweifel seinen Weg gehen“, ist sich Michael Martin, selbst Weltmeister von 2005, sicher.

Wie hoch indes das Ergebnis im Hinblick auf die wachsende Leistungsdichte des Teilnehmerfelds einzuschätzen ist, erklärt Florian Langenmair: „Wenn man sieht, wie die Berufsweltmeisterschaften inzwischen international bewertet werden und ein Fußballstadion füllen, kann man sich leicht vorstellen, auf welchem Niveau sich die Nationen hier in Kazan präsentiert haben. Hier gibt sich niemand die Blöße.“

Wie geht es jetzt weiter?

Viel Zeit zum Ausruhen gönnen sich Deutschlands beste Nachwuchsschreiner von 2017 und 2018 nach den Worldskills allerdings nicht. Florian Meigel hat im September bereits seine Meisterausbildung begonnen – 18 Monate Vollzeit. Danach möchte er gern noch weitere Erfahrung im Ausland sammeln. Johannes Bänsch ist hingegen vorerst in den Betriebsalltag zurückgekehrt. Doch auch bei ihm ist der Start in die Meisterausbildung zum Jahreswechsel fest eingeplant. So wie es derzeit aussieht, bleiben die beiden Ausnahmetalente damit dem Tischler- und Schreinerhandwerk treu – glücklich kann sich demnach der Betrieb schätzen, der solche Profis in den eigenen Reihen weiß.

Organisatoren und Sponsoren

Die Teilnahme an den Worldskills sowie die Vorbereitungsphase wurden von Tischler Schreiner Deutschland organisiert. Hauptsponsor ist TSD-Zukunftspartner Kleiberit. Die exklusive Betreuung und Ausstattung mit Profi-Handmaschinen erfolgte durch Festool. Außerdem unterstützen das Fachmagazin BM als Medienpartner sowie Spax International, Dictum, Christoph & Oschmann, Klöpferholz, Schorn & Groh, Reinhold Beck Maschinenbau und E.C.E.-Tischlerwerkzeuge das deutsche Tischler-Schreiner-Nationalteam.


Weltmeisterschaft in Kazan, Russland

Worldskills 2019

Über 1350 junge Fachkräfte aus mehr als 60 Ländern haben vom 22. bis 27. August bei den Berufsweltmeisterschaften in Kazan in insgesamt 56 verschiedenen Wettbewerbskategorien um Medaillen gekämpft. Für Deutschland starteten 39 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 34 Berufsdisziplinen. Die deutschen Schreiner traten in zwei Disziplinen an:

In der Kategorie „Möbelschreiner“ ging Johannes Bänsch an den Start und hatte als Nationaltrainer Florian Langenmair im Gepäck. Er musste in 22 Stunden einen Schrank aus Eiche herstellen – samt Türfüllung mit Furnierarbeit, zahlreichen auf Gehrung gearbeiteten Schlitzzapfenverbindungen, einem klassisch geführten Schubkasten mit Schwalbenschwanzzinken u. v. m.

In der Kategorie „Bauschreiner“, hatte der Nationaltrainer Michael Martin große Freude an seinem Schützling Florian Meigel. Auch er musste sein anspruchsvolles Fensterelement mit aufwendigem Innenteil und selbst gefertigtem Rahmen in lediglich 22 Stunden herstellen.

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