Auf der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft „Die Moderne Küche e.V.“ berichtete Andreas Ruf für den Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie (VdDK e.V.), Herford. Positiv hervorgehoben wurde die noch relativ komfortable wirtschaftliche Lage der deutschen Küchenmöbelindustrie im Vergleich zur Möbelindustrie Deutschlands insgesamt sowie gegenüber der Konkurrenz aus dem Ausland.
Das Wachstum 2012 in Höhe von ca. 4% gegenüber 2011 wurde maßgeblich vom Inlandskonsum getragen (Wachstum knapp 6%). Unter dem Strich ist dafür jedoch allein das erfolgreiche 1. Halbjahr verantwortlich, denn ab Juli schmolzen die Zuwächse im Vorjahresvergleich weg „wie Butter in der Sonne“.
Die Zahl der Beschäftigten stieg im Kontext zu dieser insgesamt leicht positiven Entwicklung ebenfalls moderat an. Hier zeigt sich auch, dass die deutsche Küchenmöbelindustrie auf breiter Front von einer nur vorübergehenden konjunkturellen Abschwächung überzeugt ist und mittelfristig wieder Wachstum erwartet. Und an Deutschland als Produktionsstandort trotz hoher Arbeitskosten festhält.
Im deutschen Außenhandel mit Küchenmöbeln spiegeln sich nach wie vor die großen Turbulenzen auf den Weltmärkten wieder. So liegen die ehemaligen Exportbastionen der deutschen Küchenmöbelindustrie teilweise am Boden: Holland und Spanien sind zwei Beispiele dafür. Auf der anderen Seite stehen die USA und Russland exportseitig wieder fest wie Felsen in der Brandung.
Der deutsche Binnenmarkt, so sagen es die jüngsten Zahlen der GfK, wird auf absehbare Zeit die Branchenkonjunktur bestimmen. Im Heimatmarkt ist die Position der VdDK-Mitglieder zwar unangefochten, dennoch bleibt das wirtschaftliche Umfeld auch hier zumindest bis Herbst dieses Jahres schwierig. Diese Aussage wird dadurch unterstrichen, so Ruf, dass es beispielsweise der italienischen Küchenmöbelbranche trotz guten Design-Images nicht gelungen sei, in Deutschland Fuß zu fassen – im Gegenteil, im vergangenen Jahr gingen die Importe aus Italien sogar um ca. –18% zurück.
Teilen: