Ende eines Verhandlungsmarathons zwischen den Fachverbänden des nordwestdeutschen Tischlerhandwerks und der IG Metall: Am 18. Juli 2012 erzielten die beiden Verhandlungspartner in Hannover nun einen Tarifabschluss für die rund 45 000 Beschäftigten des Tischlerhandwerks in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein.
Die Löhne und Gehälter steigen ab dem 1. September 2012 um 2,6 Prozent. Zudem haben alle Beschäftigten Anspruch auf ein zusätzliches Urlaubsgeld in Höhe von 30 % eines Monatsentgelts und – abhängig von der Betriebszugehörigkeit – eine Jahressonderzahlung in Höhe von 30 bis 70 Prozent eines Monatsentgelts. Es gilt die 38,5-Stunden-Woche, doch können die rund 6000 Innungsbetriebe des nordwestdeutschen Tischlerhandwerks auch weiterhin 40 Stunden pro Woche ohne Mehrarbeitszuschläge produzieren.
„Wir haben in harten, aber fairen Verhandlungen einen Kompromiss gefunden, der unsere Betriebe nicht über Gebühr belastet“, bewertet der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Julius Bendschneider, das erzielte Ergebnis.
Sobald die Tarifkommissionen der IG Metall und der drei Arbeitgeberverbände NRW, Niedersachsen/Bremen und Nord (Hamburg/Schleswig-Holstein) das Verhandlungsergebnis gebilligt haben, können die Tarifverträge am 1. September 2012 in Kraft treten.
Mit dem Tarifabschluss endet der tariflose Zustand im nordwestdeutschen Tischlerhandwerk, nachdem die Arbeitsgerichte im September 2011 den bisherigen Tarifpartner des Tischlerhandwerks, die Christliche Gewerkschaft GKH, für tarifunfähig erklärt hatten. Damit verloren auch die mit der Christlichen Gewerkschaft abgeschlossenen Tarifverträge rückwirkend ihre Gültigkeit.
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