Beim ersten Treffen der Badischen Bau- und Ausbauverbände seit 2018 haben Zimmereien, Schreinereien und Stuckateurbetriebe Bilanz gezogen. Während sich viele Betriebe in Südbaden mit Corona arrangiert haben, seien in den letzten Wochen die Auswirkungen des russischen Überfalls auf die Ukraine massiv zu spüren: Baumaterial sei entweder nicht mehr lieferbar oder habe sich extrem verteuert, die Energiekosten vervielfacht. Vor diesem Hintergrund werde die Angebotserstellung für Betriebe sehr schwierig, denn die Kalkulationsgrundlagen ändere sich nahezu täglich.
Positive Entwicklung im Holzbau
Der Lagebericht 2022 von Holzbau Deutschland vom Mai zeige, dass der Umsatz der Zimmereien 2021 bundesweit auf rund 9,712 Mrd. Euro gestiegen sei. Für 2022 sehe die Prognose 10,246 Mrd. Euro vor. Ähnlich positiv sei die Entwicklung bei Holzbau Baden: Bei Wohngebäuden in Holzbauweise lag Südbaden mit 37 % innerhalb von Baden-Württemberg mit 34,3 % an der Spitze. Bei genehmigten Nichtwohngebäuden in Holzbauweise betrug die Bundesquote im Jahr 2021 21,7 %, in Baden-Württemberg 28,4 %.
Ein Blick auf die Wirtschaftsentwicklung bei südbadischen Schreinerbetriebe zeige, dass Unternehmen mit Schwerpunkten in Möbelbau, Modernisierung/Sanierung und vorgefertigter Montage mit ihrer Auftragssituation mehrheitlich zufrieden seien. Weniger zufrieden seien Betriebe, die sich auf den Wohnungsbau fokussiert haben, am unzufriedensten die, die sich auf den öffentlichen Bau ausgerichtet haben. Auch hier zählen die Materialkosten und ihre Beschaffung zu den größten Problemen. (bs)